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wie Sie mir weiterhelfen können? Es wäre wirklich wichtig.«

      »Es gibt eine Möglichkeit«, meinte die Dame. »Sie schreiben eine E-Mail an die Autorin und schicken die Mail an unseren Verlag. Wir werden die Nachricht dann weiterleiten.«

      »Na gut«, sagte ich. »Das bedeutet aber, dass Sie die Mail automatisch auch lesen, oder?«

      »Wir überfliegen kurz den Inhalt«, erwiderte sie. »Wir möchten einfach nur verhindern, dass unsere Autorinnen und Autoren in irgendeiner Form beschimpft werden. Aber wenn Sie ein seriöses Anliegen haben, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Wir sind diskret und leiten Ihre Nachricht schnell weiter. Und seien Sie bitte so nett und fügen Ihren Namen und Ihre Anschrift bei.«

      ***

      Noch am selben Abend setzte ich mich an meinen Computer und schrieb: »Sehr verehrte Miss Culingus ...«

      Blödsinn! Gestrichen! Wer meinen Schwanz bis in alle Einzelheiten kennt, den darf ich auch etwas lockerer anreden. Also:

      »Hallo Miss Culingus,

      zunächst möchte ich Ihnen herzlich zu Ihrem spannenden Buch ›Ekstatische Momente‹ gratulieren. Sie verstehen es meisterhaft, eine spannende Liebesgeschichte in erregende Wörter zu kleiden. Großes Kompliment!

      Ich schreibe Ihnen aber auch, weil ich eine kleine Bitte habe. Auf Seite 133 schildern Sie sehr anschaulich, wie eine schwarze Spielzeug-Lokomotive ganz unabsichtlich in das Liebesspiel Ihres Paares eingreift und es sogar rabiat unterbricht. Nun müssen Sie wissen, dass ich zu den passionierten Modelleisenbahn-Besitzern dieses Landes gehöre, und daher möchte ich Sie fragen, um welches Modell genau es sich bei dieser Lokomotive gehandelt hat. Können Sie mir vielleicht den Hersteller und die Bestellnummer nennen?

      Ich freue mich auf Ihre Antwort und danke Ihnen schon jetzt herzlich für Ihre Unterstützung.

      Mit freundlichen Grüßen«

      Darunter tippte ich meinen Namen und meine Anschrift.

      ***

      An den folgenden Tagen tat sich nichts, das Thema verschwand in meinem Hinterkopf. Wie immer besuchte ich am Sonntag die Messe. Nachdem der Segen erteilt worden war, erhoben sich die Gläubigen und gingen murmelnd in Richtung Ausgangsportal. Da ich ziemlich weit vorn gesessen hatte, erreichte ich den Ausgang als einer der Letzten.

      Eine Frau mittleren Alters stand unterhalb eines bunten Kirchenfensters und beobachtete den Menschenfluss. Unsere Blicke trafen sich, und sie kam langsam auf mich zu.

      Sie war mittelgroß, ihre rötlichen Haare endeten am Kinn. Auch ihre schmale Brille hatte eine rötliche Fassung. Als wir uns gegenüberstanden, lächelte sie. »Ich bin Carla Culingus.«

      Ich spürte deutlich, dass eine Wolke aus Weihrauch wie aus dem Nichts auf uns zuschwebte.

      Bevor ich etwas sagen konnte, fuhr sie fort: »Ich habe Ihr Foto im Internet gefunden, deshalb habe ich Sie sofort erkannt.«

      Ich schluckte. »Von Ihnen gab es leider kein Foto, deshalb ...«

      »Das tut mir leid, Andrew«, unterbrach sie mich. »Erkennst du denn wirklich gar nichts mehr an mir? Die Stupsnase vielleicht? Was ist mit meiner Stimme?«

      Oh Gott, diese plötzliche Weihrauchwolke! »Rebecca, ja«, flüsterte ich. »Rebecca!«

      Dann lagen wir uns in den Armen. Ich sah, dass ein Messdiener die großen Kerzen löschte. Nur zwei ließ er brennen, aus welchem Grund auch immer ...

      Wir verließen die Kirche Hand in Hand und steuerten ein Café am Marktplatz an.

      Als der Tee serviert war, platzte ich vor Neugier. »Wieso wurde aus Rebecca Dalton die Carla Culingus?«

      Rebecca klärte mich auf. Sie hatte nach Abschluss ihres Studiums eine Stelle an ihrer Universität bekommen, auf der sie weiterhin tätig war. Dort lernte sie einen Dozenten kennen, den sie schließlich heiratete. Aus der Ehe gingen zwei Jungen hervor, die inzwischen erwachsen waren und möglicherweise bald eigene Familien gründen würden.

      »Du wirst eine hübsche Oma«, unterbrach ich sie.

      »Noch nicht, mein Lieber«, erwiderte sie. »Noch nicht.«

      Rebeccas Ehe war nach fünfzehn Jahren in die Brüche gegangen. Seitdem lebte sie ohne Mann.

      »Ab und zu gab es mal einen One-Night-Stand«, räumte sie ein und lachte.

      Jetzt zögerte sie ein paar Sekunden. Dann erklärte sie mir, dass trotz anderer Männer, die in ihrem Leben eine mehr oder minder große Rolle gespielt hatten, die wenigen Wochen mit mir der absolute Höhepunkt ihrer sexuellen Erlebnisse gewesen waren.

      »Das wollte ich zu Papier bringen, unbedingt!«, sagte sie. »Dem Verlag gefiel mein Manuskript, und er verpasste mir das Pseudonym Carla Culingus.« Ihre Augen funkelten. »Dieser hemmungslose fantasievolle Sex mit dir, diese Ausschweifungen, diese ekstatischen Momente, diese überwältigenden Orgasmen – das alles hatte ich nur mit dir allein erlebt, und dafür bin ich dir und dem lieben Gott so unendlich dankbar.«

      Sie reckte ihren Zeigefinger nach oben, dorthin, wo wir alle den lieben Gott vermuten.

      »Ich habe gelernt«, fuhr sie fort, »dass Sexualität ein ganz wichtiger Aspekt in einer Zweierbeziehung ist, vielleicht sogar der wichtigste. Ich glaube, dass jeder Leserin, jedem Leser meines Buches genau dies klargeworden ist. Um es deutlich zu sagen: Lieber Roland ...«

      »Andrew!«

      »Oh, entschuldige bitte, lieber Andrew. Ich wollte sagen, dass mein Körper dich sehr vermisst hat, seitdem sich unsere Wege damals vor über dreißig Jahren in Bexley getrennt hatten.«

      Ich beugte mich zu ihr und küsste sie auf den Mund. Ganz sanft. Dann noch einmal.

      »Möchtest du mich deiner Frau vorstellen? Hast du Kinder?«

      »Ich bin solo geblieben«, erwiderte ich. »Deshalb erwartet uns niemand in meiner Wohnung. Du kannst dein Auto stehenlassen, wir können bequem zu Fuß gehen. Komm!«

      Ich griff nach ihren Arm, und wir machten uns auf den Weg.

      ***

      Zu Hause kochte ich eine Kleinigkeit für uns beide, dann führte ich Rebecca durch meine Wohnung.

      »Unten im Keller habe ich noch einen kleinen Hobbyraum«, verriet ich ihr. »Hast du Interesse?«

      Sie nickte, und wir stiegen hinab. Ich ließ sie zuerst eintreten.

      »Wahnsinn, die Anlage ist jetzt viel größer als damals.«

      Ich deutete in die linke hintere Ecke. »Du erinnerst dich doch, oder?«

      Rebecca schmunzelte und griff nach der schwarzen Lokomotive auf dem Abstellgleis. »Ich finde, sie verdient etwas mehr Aufmerksamkeit«, sagte sie mit einem schelmischen Unterton und stellte sie mitten in den großen Bahnhof. »Bitte lass sie fahren, Andrew, bitte. Aber nicht zu schnell, sonst ...«

      Ich griff nach der Fernbedienung, und wir beobachteten fasziniert, Hand in Hand, wie die Lokomotive ihre Runden drehte. Wie sie den Bahnhof verließ und sich durch Wälder, Wiesen und kleine Dörfer schlängelte, immer weiter, immer weiter.

      Rebecca ließ meine Hand los, sah mir tief in die Augen und begann, ihre Kleider auszuziehen. Ich wartete, bis sie splitternackt vor mir stand. Dann umfasste ich mit zittriger Hand ihre kleinen, immer noch festen Brüste, beugte mich zu ihr hinunter und knabberte an ihren harten Knospen. Ich ließ meine Hand tiefer gleiten und über ihren Venushügel kreisen. Rebecca spreizte ihre Beine. Mein Zeigefinger strich über ihre feuchten Schamlippen, fand den Weg in ihre Spalte und badete in ihrem herausquellenden Liebesnektar.

      »Jetzt du«, flüsterte Rebecca.

      Ich schälte mich aus meinen Kleidern. Mein Schwanz wippte vor meinem Unterleib, als Rebecca sich auf den weichen Teppich kniete und mir erwartungsvoll in die Augen sah. Mit ihrer Zungenspitze leckte sie über ihre Unterlippe.

      Als sie ihre

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