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und ich werden euch die Grundschritte zeigen, aber den Schwung – euren Rhythmus – und den eures Partners müsst ihr selber herausfinden. Lasst euch darauf ein …«

      Ohne, dass Miguel oder Maria uns dazu auffordern müssen, stellen sich die ersten Paare zusammen, und ehe ich so richtig begreife, dass der Tanzkurs bereits offiziell begonnen hat, sind nur noch Gary und ich übrig. Als wäre es bereits abgemachte Sache, dass wir ein Paar bilden, bleibt er neben mir stehen und verfolgt weiter Miguels Anweisungen, mit denen er uns erklärt, welche Ausgangsposition wir einnehmen sollen. Aber mir soll es recht sein, wo ich befürchtete, ich müsse vielleicht mit einem schwitzigen alten Mann oder so vorlieb nehmen. Ich ahme Maria nach, mit der er ebenfalls die Haltung einnimmt. Rechter Fuß zurück, linker nach vorn.

      Meine Wangen beginnen zu glühen, als Gary sich mir gegenüberstellt, meine rechte Hand ergreift und seine linke mich besitzergreifend zwischen den Schulterblättern an sich drückt. Sein linker Fuß gleitet nach vorn, sodass unsere Oberschenkel sich leicht berühren. Es ist eine seltsam vertraute Pose mit einem Fremden, doch mit einem raschen Seitenblick auf die Tanzlehrer stelle ich fest, dass es so wohl richtig ist und Gary keinesfalls über das Ziel hinausschießt. Warum sie auch gleich mit einem derart engen Tanz anfangen müssen …?

      So schnell, wie die anderen Paare sich zusammengefunden haben, gehe ich jedoch davon aus, dass Gary und ich als Solobesucher des Kurses ohne festen Tanzpartner die Ausnahme bilden.

      Umso aufreibender ist es für mich, den weiteren Erklärungen zu folgen – Vorwärts-, Rückwärts- und Seitwärtsschritte. Bei jeder Bewegung berühre ich einen Körperteil des fremden Mannes, in dessen Armen ich liege. Unsere Oberschenkel streifen sich, flüchtig und rasch, unsere Hüften stoßen zusammen und trennen sich wieder voneinander. Anfangs noch sehr steif, dann aber immer flüssiger gehen die Berührungen ineinander über und peitschen mich mit ihrer unschuldigen Intensität immer weiter auf. Was als zaghafte, eher aufgeregte Erregung in meinem Unterkörper begonnen hat, ballt sich mit jedem Schritt weiter zu einer pochenden Lust zwischen meinen Schenkeln zusammen, und ich habe alle Mühe, Gary meine Erregung nicht mit abgehackten Atemzügen ins Gesicht zu keuchen.

      Es geht hier nicht um Sex, wir tanzen nur. Aber für mich fühlt es sich wie purer Sex an! Ich hatte damit gerechnet, dass ich mich erotisch fühlen würde. Genaugenommen habe ich es mit der Buchung des Kurses ja genau darauf angelegt, aber verdammt – es ist geradezu beschämend, wie geil ich bin, während meine Kurskollegen mit konzentrierten Minen versuchen, den Anweisungen zu folgen. Ich hingegen wage es aus Sorge, er könnte mir die Lust ansehen, die der Tanz in mir erzeugt, gar nicht erst, meinem Partner ins Gesicht zu schauen. Gehetzt zuckt mein Blick durch den Raum, um etwas zu finden, das dieses unkontrollierte Begehren dämpft.

      Immer wieder bleibt mein Blick dabei an Miguel hängen, der auf seinem Gang zwischen den übenden Paaren hindurch immer wieder an uns vorbeikommt und unsere Bemühungen mit dunklen Augen kritisch beobachtet. Der Anblick seiner großen kräftigen Statur und der beherrschten Kraft in seinen Bewegungen machen meine Situation auch nicht gerade besser. Als er mit unserer Umsetzung seiner Erklärungen anscheinend zufrieden ist, geht er zur Musikanlage hinüber und klatscht in die Hände.

      »Und jetzt geht es richtig los! Spürt die Musik, spürt euren Partner und geht mit seinen Bewegungen mit!«

      Unvermittelt hallen feurige Töne durch den Saal und ich ringe endgültig um Fassung. Das, was Gary nun mit mir macht, ist definitiv mehr, als nur »seinen Partner spüren«! Innerlich – und ich hoffe wirklich nur innerlich – stöhne ich auf, als seine Hüften mir entgegenzucken und sein Oberschenkel sich viel zu weit nach oben drängt. Der kaum spürbare Druck auf meinen Schambereich lässt mich ruhelos meine Hüften wiegen. Ich habe mich geirrt – Gary und ich tanzen nicht. Wir ahmen einen Akt nach – sinnlichen, hocherotischen und schmutzigen Sex. Der Gedanke, wie der Sex sich anfühlen würde, würde Gary nicht nur seinen Oberschenkel, sondern seine stämmigen Hüften zwischen meine Beine drängen, lässt mich schier aus der Haut fahren. Verzweifelt und mit steifen Fingern umklammere ich Garys Hand, um die einzige tatsächliche Berührung unserer Haut so intensiv wie nur möglich in mich aufzunehmen. Verflucht, was ist nur los mit mir?!

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