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KAPITEL SIEBZEHN

       KAPITEL ACHTZEHN

       KAPITEL NEUNZEHN

       KAPITEL ZWANZIG

       KAPITEL EINUNDZWANZIG

       KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

       KAPITEL DREIUNDZWANZIG

       KAPITEL VIERUNDZWANZIG

       KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

       KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

       KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG

       KAPITEL ACHTUNDZWANZIG

       KAPITEL NEUNUNDZWANZIG

       KAPITEL DREISSIG

       KAPITEL EINUNDDREISSIG

       KAPITEL ZWEIUNDDREISSIG

       KAPITEL DREIUNDDREISSIG

       KAPITEL VIERUNDDREISSIG

      PROLOG

      Hope Nelson lies noch einmal einen letzten Blick durch den Laden schweifen, bevor sie ihn über Nacht abschließen würde. Sie war müde. Es war ein langer, sich träge dahinschleppender Geschäftstag gewesen. Mitternacht war durch und sie war schon seit dem Morgen des vergangenen Tages hier.

      Sie war jetzt alleine, da sie die letzten ihrer murrenden Angestellten ein wenig früher nach Hause geschickt hatte. Keiner ihrer Beschäftigten machte am Samstag gerne die Spätschicht. Unter der Woche schloss der Laden immer um 17 Uhr, was eher nach dem allgemeinen Geschmack war.

      Sie hatte nicht viel Verständnis für die Angestellten.

      Da ihr und ihrem Mann Mason der Laden gehörte, hieß das eben auch, mehr Stunden dort zu verbringen als alle anderen – meistens waren sie die ersten und auch die letzten im Geschäft. Es war für Hope kein Geheimnis, dass die Hiesigen sie und Mason verachteten, weil sie die reichsten Leute in der unbedeutenden Kleinstadt Dighton waren.

      Genauso aber hegte sie Verachtung für die Hiesigen.

      Ihr persönliches Credo war …

      Geld bedeutet Verantwortung.

      Sie nahm ihre vielen Verpflichtungen ernst und Mason tat das genauso. Er hatte das Amt des Bürgermeisters inne. Beide gehörten zu der Art Menschen, die sich keinen Urlaub nahmen und nicht einmal gelegentlich einen Tag frei machten. Manchmal war Hope der Ansicht, dass sie und Mason die einzigen weit und breit waren, die sich nicht um alles nur einen feuchten Kehricht scherten.

      Als sie die wohlgeordnete Handelsware betrachtete – die Eisenwaren und die Bauwerkzeuge, das Tierfutter, die Samen und den Dünger, dachte sie oftmals …

      Dighton würde keinen Tag ohne uns überleben.

      Eigentlich, so schätzte sie, könnte dies auch gleich für das ganze Land gelten.

      Manchmal träumte sie davon, ihrer beider Siebensachen zu packen und wegzugehen – einfach um den Beweis dafür zu liefern.

      Das geschähe allen recht.

      Sie löschte die Lichter mit einem konsternierten Seufzer. Als sie gerade die Hand ausstreckte, um die Alarmanlage scharf zu machen, bemerkte sie durch die Glastür eine Gestalt. Ein Mann stand auf dem Gehweg unter der Straßenlaterne, ungefähr 10 Meter von ihr entfernt.

      Er schien sie direkt anzustarren.

      Entsetzt bemerkte sie, dass sein Gesicht zerfurcht war und schlimme Narben trug − sie hatte keine Ahnung, ob dies ein Geburtsfehler war oder ob es von einem schrecklichen Unfall herrührte. Er trug ein T-Shirt, daher konnte sie sehen, dass seine Arme und Hände gleichermaßen entstellt waren.

      Es muss sehr schwer für ihn sein, so durchs Leben zu kommen, dachte sie.

      Aber warum ausgerechnet stand er da so spät am Samstagabend? War er heute schon einmal im Laden gewesen? Wenn ja, dann musste einer ihrer Angestellten ihm geholfen haben. Sie hatte totsicher nicht damit gerechnet, ihn oder auch irgendjemanden anderen nach Ladenschluss da draußen stehen zu sehen.

      Aber da stand er. Er starrte sie an und lächelte.

      Was wollte er von ihr?

      Was immer es auch war, das hieß wohl, dass Hope höchstpersönlich mit ihm sprechen musste. Das beunruhigte sie. Es würde anstrengend sein, so zu tun, als bemerkte sie sein Gesicht nicht.

      Mit einem eindeutig flauen Gefühl im Magen tippte Hope den Alarmcode ein, trat aus dem Laden und verschloss die Eingangstür. Die warme Nachtluft tat gut, nachdem sie im Laden den lieben langen Tag mit widerlichen Gerüchen eingeschlossen gewesen war. Am auffälligsten roch der Dünger.

      Als sie auf den Mann zuging, zwang sie sich zu einem freundlichen Gesicht und rief ihm

      zu …

      »Es tut mir leid, wir haben zu.«

      Er zuckte mit den Schultern, hörte nicht auf zu lächeln und murmelte lautlos etwas vor sich hin.

      Hope unterdrückte ein Seufzen. Sie wollte ihn bitten, lauter zu sprechen. Aber es erschien ihr schwierig, ihm irgendetwas zu sagen, was einem Befehl oder selbst einer höflichen Bitte glich. Sie hatte die irrationale Angst, seine Gefühle zu verletzen.

      Sein Lächeln wurde noch breiter, als sie auf ihn zuging. Er sagte abermals etwas, was sie nicht verstehen konnte. Sie blieb nur wenige Schritte vor ihm stehen.

      »Entschuldigen Sie, aber wir haben für heute geschlossen,« sagte sie.

      Er sagte etwas Unverständliches. Sie schüttelte den Kopf, um ihm zu bedeuten, dass sie nichts hörte.

      Er sprach eine winzige Nuance lauter, und dieses Mal konnte sie die Worte vernehmen…

      »Ich habe da ein kleines Problem mit einer Sache.«

      Hope fragte, »Worum geht es denn?«

      Er murmelte wieder etwas Unhörbares.

      Vielleicht möchte er etwas zurückgeben, was er heute gekauft hat, dachte sie.

      Das letzte, was sie im Moment wollte, war, die Ladentür wieder aufzuschließen und die Alarmanlage zu deaktivieren, bloß, um die Ware zurückzunehmen und ihm sein Geld dafür zu geben.

      Hope sagte, »Wenn Sie etwas zurückgeben wollen, fürchte ich, dass Sie morgen noch einmal kommen müssen.«

      Der entstellte Mann murmelte …

      »Nein, aber …«

      Dann zuckte er leise mit den Schultern, das Lächeln immer noch im Gesicht. Hope fand, dass es schwierig war, Augenkontakt zu halten. Es fiel er schwer, ihm direkt ins Gesicht zu blicken. Und irgendwie spürte sie, dass er das wusste.

      Seinem Lächeln nach zu urteilen, genoss er es vielleicht sogar.

      Sie unterdrückte

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