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wurden er sowie 24 seiner Crewmitglieder von Maori getötet. Aus Rache zerstörten die Franzosen drei ihrer Dörfer und brachten 250 Maori um.

      Im Dezember 1814 landete der anglikanische Missionar Samuel Marsden und hielt die erste Weihnachtsmesse in Neuseeland. Im folgenden Jahr etablierte er eine Missionsstation an der Rangihoua Bay, im Laufe der Jahre folgten weitere in Kerikeri und Paihia. In den 1820er und 30er Jahren zog die Gegend Walfänger an, die bei Russell auf Jagd gingen und mit den Maori Handel trieben. Der Engländer James Busby zog 1833 nach Waitangi und spielte eine tragende Rolle beim Aufsetzen des Treaty of Waitangi von 1840. Wenig später wurde Okiato (Old Russell) zur ersten Hauptstadt Neuseelands ernannt und damit Ort des Konflikts zwischen Maori und der Krone.

      Die Wirtschaft der Bay of Islands dümpelte vor sich hin. Kauri-Holzwirtschaft war die Haupteinnahmequelle, bis der amerikanische Autor und Abenteurer Zane Grey 1920 das Hochseeangeln etablierte und die ersten Touristen anzog. Heute steht der Tourismus an erster Stelle des Wirtschaftseinkommens.

      Paihia und Waitangi

      Paihia hat sich aufgrund seiner zentralen Lage zum „Nabel“ der Bay of Islands entwickelt. Das Städtchen erstreckt sich entlang der Küste und verfügt über eine auf Touristen abzielende Infrastruktur aus Restaurants, Cafés, Unterkünften und Touranbietern. Von Paihia aus führt eine Brücke zum benachbarten Waitangi, dem Geburtsort des Staates Neuseeland, und eine Fußgängerfähre verbindet Paihia mit dem gegenüberliegenden Ort Russell. Paihia selbst ist kein Highlight, aber von hier aus starten die meisten Touren in die Umgebung, sodass sich der Ort als Ausgangspunkt sehr gut eignet. Ganz oben auf der Beliebtheitsskala stehen Bootsausflüge zu den zahlreichen Inseln und Buchten sowie Kultur- und Geschichtstouren.

      Geschichte

      Maori lebten bereits seit langer Zeit in der Gegend um Paihia, als sich 1833 der Engländer James Busby an der Nordseite des Waitangi River niederließ, dem späteren Waitangi. Aufgrund der vermehrten Präsenz der Europäer versammelten sich 1834 in Waitangi zahlreiche Maori Chiefs, um eine nationale Flagge auszuwählen. 1835 trafen sie sich, um eine Unabhängigkeitserklärung zu unterschreiben. Am 6. Februar 1840 wurde in Waitangi der Treaty of Waitangi unterzeichnet, ein Abkommen zwischen der englischen Krone und Maori Chiefs, das die Geschichte Neuseelands maßgeblich bestimmte: einerseits durch die rasch folgende Souveränitätserklärung Englands über Neuseeland am 21. Mai 1840 und andererseits durch eine Reihe an Übersetzungsfehlern, die bis heute zu über 2000 Anspruchsforderungen durch Maori führten (siehe Exkurse „Der Treaty of Waitangi“ und „Das Waitangi Tribunal“). Waitangi ist noch heute Ort des Konfliktes, was sich vor allem am jährlichen Waitangi Day am 6. Februar im Rahmen von Protesten entlädt.

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      Die Bay of Islands hat Südseeflair

      Nachdem das Treaty House, in dem die bedeutsamen Verträge unterzeichnet wurden, renoviert und eine Bahnlinie nach Auckland gebaut wurde, fanden immer mehr Touristen ihren Weg nach Waitangi und Paihia. Die entsprechende Infrastruktur wurde im Laufe der Jahre immer mehr erweitert, und heute ist Tourismus die Haupteinnahmequelle der Stadt.

      Sehenswertes

      MEIN TIPP: Die Waitangi Treaty Grounds sind Neuseelands wichtigste historische Stätte: Hier wurde 1840 der Vertrag von Waitangi von Vertretern der britischen Krone und Maori Chiefs unterzeichnet (siehe Exkurs „Der Treaty of Waitangi“). Heute findet man hier eine Mischung aus Gedenkstätte und Informationszentrum. Das Treaty House des Briten James Busby dient als Museum. Hier ist unter anderem eine Kopie des Abkommens zu sehen. Ein whare runanga (Versammlungshaus) wurde zur Ehren der Hundertjahrfeier gebaut, es verfügt über schöne Schnitzereien, die die wichtigsten Maori-Stämme repräsentieren. Auch das weltweit größte Kanu (waka), in dem 80 Krieger Platz finden, findet sich auf den Grounds. Im Eintrittspreis sind ein Informationsfilm, eine geführte Tour sowie eine Aufführung enthalten. Eine Kulturveranstaltung mit Hangi und Konzert kann hinzugebucht werden. Die Treaty Grounds verfügen über ein angeschlossenes Café und bieten einen schönen Blick über die Bay of Islands.

      

Waitangi Treaty Grounds, 1 Tau Henare Dr., Tel. 09-402 7437, www.waitangi.org.nz, tägl. 9–18 Uhr, Winter 9–17 Uhr, 40 $/frei. Kulturveranstaltungen Di, Do u. So 18–20.30 Uhr, im Winter auf Anfrage, 110/50 $.

      Der hübsche Wasserfall Haruru Falls, der eine hufeisenförmige Felsstufe hinunterfließt, liegt an der Haruru Falls Road und ist per Auto oder zu Fuß zu erreichen. Der fünf Kilometer lange Spaziergang führt in 90 Minuten teilweise über Plankenwege durch Mangrovenwälder und ist durchaus attraktiv. Er startet an den Waitangi Treaty Grounds.

      1823 wurde in der Marsden Road Neuseelands erste Kirche gebaut, die im Jahre 1925 durch das Steingebäude Saint Pauls Anglican Church ersetzt wurde.

      Direkt hinter der Stadt liegt das aufgeforstete Waldgebiet Opua Forest (zu erreichen über Oromahoe Rd. oder School Rd.). Zu einem Aussichtspunkt führt in einer Stunde der 1,5 Kilometer lange School Road Track (Start: School Rd.), wer Kauris sehen möchte, kann dem 500 Meter langen Opua Kauri Walk folgen. Von der Oromahoe Road läuft man eine Viertelstunde.

      Aktivitäten

      MEIN TIPP: Ganz oben auf der Beliebtheitsskala stehen organisierte Bootsausflüge in die Inselwelt der Bucht. Die meisten steuern mindestens eine der Inseln an und beinhalten eine Auswahl der folgenden Aktivitäten: Kajaken, Schnorcheln, Angeln, Inselspaziergänge, Sammeln (und Essen) von Meeresfrüchten und Beobachten von Delfinen. Von halben Tagen bis zu Übernachtungstouren oder Dinnertouren wird alles angeboten. Besonders schön ist Piercy Island, auf der Tölpel und andere Seevögel leben. Ein beliebtes (aber überbewertetes) Anlaufziel ist der natürliche Felsbogen Hole in the Rock.

      

The Rock Adventure Cruise, Tel. 0800-762 527, www.rocktheboat.co.nz, ab 118/88 $.

      

R. Tucker Thompson, Tel. 09-402 8430, www.tucker.co.nz, ab 65/32 $.

      Die ganze Bay of Islands ist ein gutes Areal zum Kajakfahren und Stand Up Paddling. Ob auf eigene Faust oder als geführte Tour, wunderschöne Inseln, Strände, Buchten und Wasserfälle laden zur Erkundung ein. Das Wasser ist bei gutem Wetter glasklar. Eine attraktive Option ist eine Kombination aus Boots- und Kajaktour, die in ruhigere Gegenden oder zu den Haruru Falls führen. Hierbei kann man wählen zwischen einer Tourdauer von einigen Stunden bis zu mehreren Tagen.

      

Bay of Islands Cruise and Kayak, Tel. 09-402 8555, www.kayakcruise.co.nz, Touren ab 58 $.

      

Bay of Islands Kayaking, Tel. 0508-272 335, www.bayofislandskayaking.co.nz, Miete ab 55 $, Touren ab 80 $.

      Subtropisches, klares Wasser macht die Bay of Islands zu einem attraktiven Tauchrevier. Neben Flora und Fauna der Unterwasserwelt können Taucher die gesunkene Fregatte „HMNZS Canterbury“ sowie die „Rainbow Warrior“ (siehe „Far North/Von der Bay of Islands Richtung Norden“) erkunden. Es gibt mehrere Anbieter, die Tauchausflüge in alle Ecken der Bay of Islands anbieten, die meisten verleihen auch Schnorchelausrüstungen.

      

Paihia Dive, Williams Rd., Tel. 09-402 7551, Скачать книгу