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verhaften, wie?«

      »Zumindest habe ich ihr einige verdammt unangenehme Fragen zu stellen, Rander …!«

      Chris Downers, der Mann, der Joel Harrison festgehalten und unter Alkohol gesetzt hatte, saß in einer Kneipe und prüfte die allgemeine Lage.

      Noch nachträglich wurde ihm heiß unter der Jacke. Um ein Haar wäre er der Polizei genau in die Arme gelaufen, als er zurück ins Holzhaus wollte.

      Inzwischen wußte er mehr.

      Was sich zugetragen hatte, war bis zu den neugierigen Menschen, also auch bis zu ihm, durchgesickert. Ira Hof des Holzhauses hatte die Polizei eine weibliche Leiche gefunden.

      Er hatte sie nicht sehen können, konnte sich aber vorstellen, daß Helen Napers die Tote war.

      Nun grübelte er darüber nach, was wohl passiert sein mochte.

      Kann sein, sagte er sich, daß Harrison durchdrehte und sie umbrachte. Aber besitzt er überhaupt noch die Energie, solch eine Tat zu begehen? Kaum möglich …!

      Wenn Joel Harrison es aber nicht war, wer kommt dann als Mörder in Betracht?

      Blieb nur der Boß, für den er seit langer Zeit arbeitete. Der Boß mochte sich eingeschaltet haben. Hatte er Joel Harrison gleich mitgenommen? Warum mag er das getan haben?

      Chris Downers kannte den Boß.

      Noch wußte er nicht genau, ob er ihn anrufen sollte. Downers war vorsichtig und gerissen. Er hatte nicht die geringste Lust, seiner Freundin Helen in den Tod zu folgen.

      Nach einem weiteren Whisky kam er zu einem Entschluß.

      Ich werde zum Boß hinausfahren, überlegte er, aber ich pfeife ihm was und melde mich nicht vorher telefonisch an. Überraschend tauche ich bei ihm auf und rede mal deutlich mit ihm. Wenn er mich reinlegen will, muß er verdammt schnell sein. Lind ab sofort wird er auch mehr Geld spucken müssen, sonst lege ich ihm mal gründlich die Daumenschrauben an.

      Downers zahlte, verließ die Bar und setzte sich in seinen Wagen.

      Vielleicht war es sein Fehler, daß er die Lage zu harmlos beurteilte und sich für zu clever hielt …!

      *

      Josuah Parker schritt durch die Dunkelheit.

      Sein Ziel war die hohe Mauer der Privatklinik des Doktor Givons. Ihr wollte er einen überraschenden und heimlichen Besuch abstatten. Bestimmte Verdachtsmomente warteten auf die Klärung. Dieser Besuch sollte dazu dienen.

      Als er die Mauer erreicht hatte, entfaltete Parker eine äußerst zielstrebige Tätigkeit.

      Zuerst einmal beschäftigte er sich mit seinem Universal-Regenschirm. Er schraubte den Schirmgriff aus dem Gewinde und löste ihn vom Stock.

      Heraus rollte eine dünne, aber ungemein starke Nylonschnur, die am Griff befestigt war. Mit einer geschickten Wurfbewegung schickte er diesen jetzt lockeren Griff auf die Reise. Elegant segelte er durch die Luft und legte sich als eine Art Mauerhaken über die Krone der Steinmauer.

      Alles Weitere war eine reine Spielerei.

      Die Nylonschnur als Kletterseil benutzend, enterte der Butler die Mauer. Es verstand sich am Rande, daß er selbst während dieser Kletterpartie nichts von seiner Steifheit und angemessenen Würde verlor. Es war überhaupt ein Wunder, wie schnell und geschickt er dennoch die Mauer erstieg. Eine Kraftanstrengung sah man dem Butler nicht an.

      Dieses Spiel wiederholte sich auf der anderen Seite noch mal. Nach der Landung auf dem Rasen verstaute Parker sein Kletterseil wieder im Schirmstock, schraubte den Griff auf und lustwandelte durch den weiträumigen, stillen Park.

      Erleuchtete Fenster schimmerten durch das Gesträuch. Alles hier machte einen friedlichen und unverdächtigen Eindruck. Josuah Parker schlug einen weiten Bogen. Er wollte sich die beiden Seitentrakte ansehen.

      Plötzlich blieb er wie angewurzelt stehen.

      Er hatte ein feines, scharrendes Geräusch gehört.

      Ganz automatisch fiel seine Hand in eine der Innentaschen seines schwarzen Covercoats. Sekunden danach baute sich vor ihm ein dunkler Schatten auf. Gereiztes Knurren deutete an, daß es sich um eine schwere und große Dogge handelte.

      Das Her nahm Maß.

      Josuah Parker ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Wenn er den Kriegspfad beschritt, war er für jeden Zwischenfall gewappnet. Auch jetzt und hier.

      Bevor das schwere und gereizte Tier ihn anspringen konnte, drückte der Butler auf den Knopf der mitgebrachten Sprühdose. Mit feinem Zischen trieb das Druckgas eine übelriechende Flüssigkeit aus der Düse.

      Die Dogge nieste, hustete und kratzte sich mit der Pfote die Nase.

      Parker versprühte eine zweite Dosis.

      Die aber reichte vollkommen aus, um das Tier außer Gefecht zu setzen.

      Die Dogge setzte sich, wischte sich die Augen, hustete und kratzte sich leicht verlegen. Sie vergaß zu knurren, als Parker weiterging, als habe sich nichts ereignet. Wehmütig sah die Dogge ihm nach. Anderweitig beschäftigt, vergaß sie, den Eindringling nach Art der Sippe zu behandeln.

      Der Butler erreichte den rechten Seitentrakt.

      Vor einer Gartentür blieb er einen Moment stehen. Erfreulicherweise war die Tür unverschlossen, er brauchte also nur einzutreten. Im letzten Moment konnte er sich an die dunkle Hauswand flüchten.

      Schritte näherten sich schnell und energisch.

      Rechts von ihm befand sich der hohe lange Zaun des Clubgeländes, hinter dem dichte Hecken und Büsche standen. An einem freien Platz vor dem Clubgebäude schlossen sich kleine Holzhäuser an. Hier sah alles wie eine gepflegte Parklandschaft aus.

      Weiße Kittel schälten sich aus der Dunkelheit. Er hörte Stimmen, die wohl bewußt gedämpft klangen.

      Parker kannte diese Stimmen.

      Sie gehörten Doktor Givons und seiner Sekretärin Margy Bessers. Ein erfreulicher Zufall, daß diese beiden Personen ausgerechnet jetzt erschienen.

      »Wir haben uns nichts vorzuwerfen«, sagte Doktor Givons gerade. »Was getan werden mußte, geschah.«

      »Ich weiß, Paul«, erwiderte die Sekretärin. »Aber du weißt doch, wie schnell man einem Menschen einen Strick drehen kann. An deiner Stelle wäre ich vorsichtig.«

      Sie verschwanden im Haus.

      Josuah Parker Wartete einen Moment und schlüpfte dann auch ins Haus.

      Unhörbar waren seine Schritte. Wie ein schwarzes Gespenst schwebte er durch den langen Korridor, auf dem nur zwei Notlichter brannten.

      Er sah gerade noch, wie Givons und Miss Bessers ein Zimmer betraten und die Tür hinter sich verschlossen.

      *

      Downers erreichte den Oakbrook York Polo Club.

      Hier in der Nähe wohnte der Mann, der sein Boß war, dem er jetzt allerdings die Pistole auf die Brust setzen wollte.

      Bevor er losging, untersuchte er seinen 38er. Er war fest entschlossen sofort zu schießen, falls der Boß ihn überlisten wollte.

      Weit hatte Downers nicht zu gehen.

      Nach wenigen Minuten bog er in eine stille Seitenstraße ein. Zu beiden Seiten dieser Straße standen abgestellte und parkende Wagen. Nur wenige Fenster zeigten u diese Zeit noch Licht.

      Da war auch schon das Haus.

      Im Erdgeschoß brannte Licht.

      Vor der Garage stand ein Buick.

      Downers stieg über die niedrige Hecke, pirschte sich an das Haus heran und versuchte durch das Fenster zu sehen. Dichte Vorhänge nahmen jede Sicht.

      Er klopfte vorsichtig gegen die Fensterscheibe.

      Er hörte Schritte, vernahm

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