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endgültige Flucht. Er will wohl erst mal abwarten, wie der Fall sich entwickelt, Parker.« Current wandte sich dem Butler zu. »Können Sie mir ehrenwörtlich versichern, daß Sie mit dem Brand auf der Yacht nichts zu tun haben?«

      »Sir, ich gebe Ihnen mein Wort.«

      »Danke, das reicht mir bereits, Parker. Ihrer Meinung nach steckt also Hostans hinter Harrisons Verschwinden?«

      »Sir, um der Wahrheit die Ehre zu geben, darauf möchte und kann ich mich nicht festlegen.« Josuah Parker trat näher an den Arbeitstisch des Anwalts, vor dem Leutnant Current saß. »Um noch einmal an den Nachtportier des ›Pewell-Hotels‹ zu erinnern, dieser Mann redete seinen Boß nicht direkt an, als er die Nummer der Hostans-Firma wählte. Er bat nur darum, dem Boß etwas auszurichten.«

      »Demnach kämen also diese beiden Hostans-Leute auch in Frage?«

      »Gewiß, Sir. Nachdem der Gangster mit dem Filmgesicht im Keller erschossen wurde, bleiben noch …!«

      »Jeff Cardy und Glenn Mossels. Ja, das sind die Namen dieser beiden Gangster. Nach dem Auffinden der Leiche im Fabrikkeller vernahm ich diese beiden Burschen. Cardy ist der Mann mit dem harmlosen Gesicht, Mossels heißt der junge Mann, der nicht schnell genug hinter Gittern landen kann.«

      »Sind diese beiden Männer in der Kartei vertreten?«

      »Natürlich. Wie gesagt, Rander, auch ich will meine Karten auf den Tisch legen. Cardy arbeitete früher als Kraftfahrer. Auch bei Hostans ist er jetzt offiziell als Fahrer angestellt.«

      »Und dieser Mossels?«

      »Mossels ist gelernter Schreiner. Er saß bereits in zwei Fällen wegen Betrugs.«

      »Als Schreiner dürfte es ihm leichtgefallen sein, die Yacht seines Chefs für den Transport der Alkoholika vorzubereiten«, warf Parker ein. Er dachte an den versteckt angebrachten Zugang zum eigentlichen Laderaum. »Sir, könnte ich jetzt noch erfahren, wer der Tote aus dem Keller ist?«

      »Sein Name lautet Gary Lurchess. Der saß ebenfalls. Wie Mossels und Cardy. Er ist zur See gefahren. Paßt also auch in das Schmugglerbild, oder? Ins Schmugglerbild, das stimmt.« Mike Rander betonte seine Worte absichtlich.

      »Ich weiß, Rander, worauf Sie hinaus wollen«, redete Current weiter, »Schmuggler geben sich nicht mit Kidnapping ab. Das meinen Sie doch, nicht wahr?«

      »Eben. Ich suche nach einer logischen Verbindung zwischen Hostans und dem Verschwinden Harrisons. Wie könnten Harrison und Hostans miteinander bekannt geworden sein? Was den Schnaps angeht, dem Harrison verfallen ist, dürfte die Richtung zwar stimmen. Mehr aber auch nicht.«

      »Was meinen denn Sie, Parker?« Current sah zu dem Butler hoch, der schweigend, aber sehr aufmerksam zuhörte.

      »Sir, um diese Frage nur in etwa genau beantworten zu können, müßte man mehr über die betreffenden Personen wissen. Mit anderen Worten, läßt es sich vielleicht ermöglichen, daß Mr. Rander spezielle Auskünfte über die betreffenden Gangster erhalten kann?«

      »Das war mal wieder kurz und knapp ausgedrückt«, frotzelte Current grinsend zurück. »Schön, läßt sich machen. Ich werde Ihnen die Berichte umgehend zuschicken, Rander. Einverstanden?«

      »Natürlich, Current. Per Telefon sagte ich Ihnen ja schon, nach wem wir suchen. Halten Sie sich an unsere Abmachung und treten Sie offiziell nicht in Erscheinung.«

      »Das läßt sich leicht einrichten. Aber die Banken werde ich verständigen lassen. Bisher wurden ja alle Schecks hier in Chikago zur Einlösung eingereicht.

      Weitere Schecks werden mit Sicherheit folgen. Dann müssen wir sofort verständigt werden, damit wir uns an den betreffenden Kassenboten hängen können. Der wird uns dann bestimmt zu Harrison führen. Oder zu dem Mann, der ihn festhält.«

      »Current, vergessen Sie nicht, es handelt sich nicht um ein echtes Kidnapping.«

      »Sind Sie sicher?«

      »Vollkommen sicher, Leutnant. Harrison ruft in seiner Firma an, meldet sich mit normaler Stimme, Er sorgt dafür, daß er nicht nur mit seiner Frau oder mit seinem Chefbuchhalter Glidden spricht.«

      »Wie macht er das?«

      »Er ruft einfach in verschiedenen Abteilungen an, meldet sich als der Chef und verlangte erst danach seine Frau oder Glidden zu sprechen. Es gibt also immer Zeugen, die ihn gehört haben.«

      »Sie glauben, er würde nur mit Schnaps festgehalten?«

      »So ungefähr …! Vielleicht hat er auch seine Frau satt. Sie sieht sehr gut aus, räume ich ein, aber sie ist härter als ein Mann. Selbst in ihren Träume denkt sie bestimmt nur an die Bilanz der Firma.«

      »Sie kann sich geschäftlich helfen?«

      »Helfen …? Ich wette, sie ist sogar dem Chefbuchhalter überlegen. Man müßte übrigens herausfinden, wie die persönlichen und privaten Beziehungen zwischen Mrs. Harrison und Glidden sind.«

      »Oh, Sie glauben …?« Current hielt inne, um nach einer knappen Sekunde weiterzureden, »Sie glauben, da könnte sich etwas abspielen?«

      »Durchaus drin«, gab Mike Rander zurück. »Der Chefbuchhalter sieht sehr gut aus.«

      »Es wäre nicht das erste Mal, daß sich eine Frau mit einem anderen zusammentut, um ihren eigentlichen Mann verschwinden zu lassen. Jetzt brauchen Sie nur noch zu sagen, daß diese Mrs. Harrison Alleinerbin ist.«

      »Stimmt fast …!«

      »Wieso nur fast?« Current geriet in Eifer und beugte sich vor.

      »Da existieren noch zwei erwachsene Kinder aus Harrisons erster Ehe.

      Ein junger Mann namens Randy, dann eine Tochter, die Maud heißt. Sie können ihre Stiefmutter Gay nicht ausstehen.«

      »Es wäre auch hier nicht das erste Mal, Sir«, mischte Parker sich da mit allem gebotenen Respekt in die Unterhaltung, »daß Geschwister sich einig darin werden, einen unerwünschten Eindringling in die Familie auszuschalten. Dazu braucht man nur diese betreffende Person zu belasten und mit irgendeinem Verbrechen in Zusammenhang zu bringen.«

      »Donnerwetter …!«

      Current sprang auf und sah Parker an. Ihm schien die Erleuchtung gekommen zu sein.

      Auch Mike Rander war beeindruckt. Nachdenklich rieb er sich das energische Kinn.

      »Zwei Möglichkeiten also«, sagte er dann. »Entweder eine Verschwörung der Geschwister gegen die Stiefmutter, um damit gleichzeitig Joel Harrison loszuwerden und an die Erbschaft zu kommen, oder aber eine private Sache zwischen Mrs. Harrison und ihrem Chefbuchhalter, um möglichst schnell an viel Geld zu kommen, bevor die Ehe auseinanderplatzt.«

      »Rander …?«

      Der Anwalt nahm den Kopf herum, sah den Leutnant fragend an.

      »Sie haben sich auch schon knapper ausgedrückt«, sagte Current anzüglich, »ich stelle wieder mal fest, daß Parkers Anwesenheit einen schlechten Einfluß auf Ihren Stil hat, sonst könnten Sie sich niemals derart umständlich und weitschweifig ausdrücken, etwas, was ich an Ihnen überhaupt nicht kenne, obwohl ich doch schon seit einigen Jahren gut mit Ihnen befreundet bin und bisher Ihre Ausdrucksweise niemals zu bemängeln hatte, was beileibe kein Vorwurf sein soll, Rander, um von Ihnen nicht mißverstanden zu werden!«

      Der Anwalt stutzte zuerst, dann breitete sich auf seinem Gesicht ein Grinsen aus.

      Selbst Josuah Parker gestattete sich in Anbetracht der Situation ein angedeutetes Lächeln.

      Da erst merkte Leutnant Current, daß auch er sich ungemein knapp ausgedrückt hatte.

      »Parker, aus meinen Augen«, rief Current gespielt aufgebracht, »ich bin auf dem besten Weg, mich von Ihnen anstecken zu lassen, zumal alles darauf hindeutet, daß ich …!«

      Er hielt inne, schlug sich erschreckt auf den Mund und verschluckte den Rest des Bandwurmsatzes. Erst ein kräftiger Schluck

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