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noch in Wildenberg? Diese Frage führte sie in Gedanken unweigerlich zum Doktorhaus und zu Max Brinkmeier. Er war der Grund für Annas Kummer und trübe Stimmung, das konnte sie nicht abstreiten.

      Nachdem der junge Landarzt nach Wildenberg zurückgekommen war und die Praxis von seinem herzkranken Vater übernommen hatte, war zwischen Anna und ihm eine lockere Freundschaft entstanden. Daß sie sich auf den ersten Blick in den feschen Landarzt verliebt hatte, schien dieser gar nicht zu bemerken. Es dauerte nicht lange, bis sie den Grund dafür erfuhr; er hatte sein Herz bereits verschenkt. Doch die Frau, die Max liebhatte, saß viele Tausend Kilometer weit fort in Afrika. Konnte eine solche Liebe denn auf die Dauer Bestand haben? Anna meinte nein. Allerdings wurde sie bald eines Besseren belehrt. Ihre Freundschaft zu Max Brinkmeier blieb bestehen, vertiefte sich sogar noch. Doch sein Herz blieb ihr verschlossen. Und der Liebeskummer fing bald an, sie zu plagen.

      Aber was sollte sie tun? Max hatte ihr nie falsche Versprechungen gemacht, er war von Anfang an ehrlich zu ihr gewesen. Sie konnte ihm nichts vorwerfen, aber sie konnte auch nichts für ihre eigenen Gefühle. Es war schon eine recht schwierige Situation!

      Als draußen die Nachtschelle erklang, dachte Anna, es sei jemand, der noch nach Ladenschluß ein Medikament brauche. Um so erstaunter war sie, Max Brinkmeier zu sehen, der vor der Ladentür stand. Rasch fuhr sie sich ordnend durch ihr glänzendes Blondhaar und schloß dann die Tür auf.

      »Hallo, Anna, gut, daß du daheim bist. Ich hab nämlich einen Anschlag auf dich vor«, erklärte er und lächelte ihr gewinnend zu. »Ist arg frisch draußen.«

      »Komm nur rein, Max. Schön, dich zu sehen.«

      »Du beschämst mich.« Er machte ein etwas zerknirschtes Gesicht. »Ich muß mich erstmal bei dir entschuldigen, weil ich dich versetzt hab. Das tut mir ehrlich leid. Wir waren doch zum Kaffee verabredet. Oder hast das schon vergessen?«

      »Fast. Ist ja eine Weile her. Und entschuldigen mußt dich fei net, ich bin dir nicht böse. Wollen wir rauf gehen und den Kaffee nachholen?«

      »Ich hab eine bessere Idee. Die Christa und der Andi feiern heut nämlich Verlobung. Und ich wollte dich bitten, mich zu dem Fest zu begleiten. Es ist nix Großes, brauchst dich net schick zu machen. Ich dachte mir, es ist eine kleine Wiedergutmachung.«

      »Das ist lieb von dir, ich komme gerne mit.« Sie warf noch einen Blick auf ihre Schreibarbeit. »Das kann ich auch morgen noch machen, läuft mir gewiß net weg.«

      Max lachte. »Meine Patientenkartei ist auch nicht auf dem neuesten Stand. Aber ich kann damit leben.«

      Sie tauschten einen verschwörerischen Blick, dann stimmte Anna in sein Lachen ein. Wenig später verließen die beiden jungen Leute die Rosenapotheke. Den Weg zum Bichler-Hof legten sie zu Fuß zurück und genossen dabei den Gang durch die frische Luft.

      »Wie geht es deinem Vater, Max?« fragte Anna.

      »Er hat sich gut erholt. Aber ich werde das Gefühl nicht los, daß in Meran was vorgefallen ist, das er mir verschwiegen hat.«

      »Wie kommst jetzt auf den Gedanken?«

      »Na ja, es ist mehr so eine Ahnung. Aber er ist doch ein paar Tage früher heimgekommen. Und er hat auffallend wenig erzählt.«

      Die Apothekerin mußte schmunzeln. »Meinst, es steckt eine heimliche Liebesgeschichte dahinter?«

      »Wäre doch möglich, oder? Wie dem auch sei, ich werde schon noch herausfinden, was da los war.«

      »Neugierig bist gar net.«

      Er lächelte jungenhaft. »Von Geburt an. Ich geb’s offen zu.«

      Auf dem Bichler-Hof saß man dann in gemütlicher Runde beisammen.

      Christa und Andi standen natürlich im Mittelpunkt des Interesses. Dem jungen Mädchen strahlte das Glück nur so aus den Augen. Und Christa vertraute dem Landarzt an: »Ich hab schon große Fortschritte gemacht, die Psychologin hat mich gelobt. Und sie sagt, das verdanke ich nur dem Andi. Weil er immer da ist und so viel Geduld mit mir hat.«

      »Ich bin froh, daß es dir so gut geht«, erklärte Max herzlich.

      »Und wann werden die Hochzeitsglocken läuten?« wollte Anna wissen. »Vielleicht noch in diesem Jahr?«

      »Im Frühling.« Christa strahlte selig. »Ich möchte euch alle schon mal dazu einladen. Ich wünsch’ mir nämlich eine zünftige Bauernhochzeit mit allem, was dazugehört.«

      »Und da lassen wir uns net lumpen«, versprach Thomas Bichler. »Wenn der Andi seine Christa heimführt, fühlen wir zwei uns ein bisserl wie die Brauteltern, net wahr, Marie?«

      Die Bäuerin nickte und lächelte gerührt. »Dann können wir beruhigt in den Austrag gehen, wenn es mal soweit ist.«

      Davon wollte Christa aber nichts wissen. »Ihr seid doch noch nicht alt. Und jetzt, wo ich endlich eine Familie gefunden hab, mag ich sie net so schnell wieder hergeben.«

      »Recht hast«, pflichtete Andi ihr bei und stahl ihr ein verliebtes Busserl.

      So verflogen die Nachmittagsstunden rasch in der netten Gesellschaft. Und als die Gäste sich verabschiedet hatten, saßen Christa und Andi noch eine Weile beisammen in der guten Stube, hielten sich bei den Händen und tauschten zärtliche Blicke und Busserln. Sie waren einander genug, und an diesem besonderen Tag, da schien die Welt sich nur um sie zu drehen. Denn eine außergewöhnliche Liebe, schwer erkämpft und gehütet wie ein kostbarer Schatz, die wollten sie von nun an miteinander teilen. Und das ein ganzes Leben lang.

Die Nacht, als Annemarie verschwand

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