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besaß. Sie stellte darüber hinaus fest, daß aus diesem Wasser langrankige, fleischige Pflanzen wucherten, die an den nackten Betonwänden emporwuchsen. Dann schloß sich leider eine schwere Tür, die fast fugenlos in die Wand zurückglitt.

      Eine stark parfümierte Hand legte sich über ihre Augen und nahm ihr jede Sicht. Kathy wehrte sich nicht dagegen. Sie war froh und dankbar, daß man sie aus diesem schrecklichen Keller herausgeholt hatte. Schlimmer konnte es nicht mehr werden.

      Nach wenigen Augenblicken wurde sie auf einen Stuhl gedrückt. Die Hand gab ihre Augen wieder frei, Kathy schaute sich neugierig um. Sie befand sich in einem Kellerraum, der wie ein kleines Sport- und Fitneßzentrum eingerichtet war. Es gab da eine Sprossenwand, ein Trockenrudergerät, dicke Ledermatten auf dem Boden und zwei Standfahrräder. Im Hintergrund entdeckte sie eine geöffnete Tür, die in eine größere Gemeinschaftssauna führte.

      Kathy musterte die beiden Männer, die vor ihr standen. Sie waren jung, stämmig und hatten erstaunlich sanftmütige Gesichter. Die Augen in diesen Gesichtern waren jedoch hart und verrieten Rücksichtslosigkeit.

      »Los, ziehen Sie sich an«, sagt einer der beiden Männer und drückte ihr die Jeanshose und den Pulli in die Hand.

      »Wenn Sie oben Krach schlagen, wird Ihr Butler das gar nicht gern haben«, meinte der zweite Mann. Kathy nickte, stand auf und streifte sich die Jeans und den Pulli über. Dabei sah sie sich verstohlen in dem Trainingsraum um und versuchte herauszubekommen, wo der Zugang zu dem stickig-heißen Schwimmbecken war. Sie entdeckte nichts, bis sie endlich eine dünne Wasserspur auf den dicken Ledermatten ausmachte. Diese führte direkt in die Sauna hinein.

      Natürlich ließ sich Kathy Porter nichts anmerken.

      Nachdem die junge Dame sich angekleidet hatte, ließ sie sich von den beiden Jüngern des Guru hinauf ins Erdgeschoß bringen. Sie war fest entschlossen, diesen Keller irgendwann noch mal aufzusuchen. Und sie spekulierte darauf, sich für die erlittene Angst zu revanchieren. Kathy war, wenn es sich ergab, recht nachtragend.

      *

      »Ich werde mich von Ihnen trennen«, sagte Lady Simpson sanft und mild. »Armut und Bedürfnislosigkeit vertragen sich nicht weiter mit meiner bisherigen Lebensauffassung.«

      Die ältere, sonst so streitbare Dame trug eine Art Büßerhemd aus grauem Nesselstoff. Sie befand sich im großen, salonartigen Wohnraum ihres Hauses, sah Parker und Kathy Porter heiter an und schüttelte den Kopf, als der Butler ihr das hereingebrachte Frühstück servieren wollte.

      »Keine Schlemmereien mehr«, sagte sie dann und lächelte verzeihend.

      »Gewiß nicht, Mylady«, gab der Butler zurück. »Ich habe mir nur erlaubt, einige Dattelsorten zu besorgen. Das Wasser habe ich sicherheitshalber entchlort, wie ich zusätzlich bemerken möchte.«

      Während der Butler noch redete, hob er die silberne Wärmehaube der Platte ab und präsentierte seiner Herrin einige ausgesuchte Datteln. Um die Eintönigkeit dieser Morgenspeise ein wenig zu durchbrechen, hatte er um die Früchte herum noch einige rohe Möhren und etwas Frischobst dekoriert.

      »Sehr nett, Mr. Parker«, kommentierte Agatha Simpson diesen festlichen Schmaus, wobei sich wider Willen ihre kräftige Nase krauste.

      »Das Wasser ist selbstverständlich nicht geeist«, verkündete der Butler weiter.

      »Schon gut, schon gut.« Lady Simpson nickte ein wenig unwillig, stand auf und ignorierte das von ihr gewünschte Frühstück. »Bleiben wir bei meinem Entschluß! Wir werden uns trennen müssen...«

      »Mylady wollen umgehend Indien aufsuchen?« erkundigte sich Parker, ohne sich aus seiner sprichwörtlichen Ruhe bringen zu lassen.

      »Möglichst schnell«, sagte sie, »natürlich habe ich hier noch einige geschäftliche Dinge abzuwickeln, aber das wird sich in einigen Wochen regeln lassen.«

      »Eine Trennung würde ich ungemein bedauern«, meinte Parker und deutete eine Verbeugung an.

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