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bezahlen.“

      „Ein guter Vorschlag“, sagte Ben Brighton. „Wir werden tun, was Old Shane vorgeschlagen hat, aber ...“ Er blickte die umstehenden Männer ziemlich ratlos an. „Womit sollen wir bezahlen? Keiner von uns hat auch nur eine Handvoll englischer Münzen.“

      „Wir sind doch stinkreich“, sagte der Franzose Jean Ribault. „Wir haben von allem etwas. Wir könnten mit Perlen bezahlen, mit Silber- oder Goldbarren. Aber wie viele englische Pfund erhält man für einen Goldbarren? Weiß das jemand?“

      Niemand wußte es. Die Ratlosigkeit wurde größer. Es war zum Aus-der-Haut-Fahren. Hier saßen sie auf unermeßlichen Reichtümern, auf Kostbarkeiten aus aller Welt und konnten sie nicht einsetzen.

      Ben Brighton ergriff wieder das Wort. Er suchte nach einem Ausweg.

      Ribault drehte sich um und starrte grübelnd ins Wasser. Auch er suchte krampfhaft nach einer Idee.

      „Wenn wir mit Edelsteinen, Perlen oder Gold bezahlen, dann fallen wir überall auf. Man wird auf unsere Beute aufmerksam werden, man wird sich fragen, ob wir nicht noch mehr davon haben. Wir locken nur die Halsab-schneider an, die über uns herfallen würden wie die Aasgeier. Jeder wird uns übers Ohr zu hauen versuchen. Sie werden uns nach Strich und Faden bescheißen, uns ausnehmen wie Mastgänse, denn wir haben keine Ahnung von dem Wert der einzelnen Stücke. Was, zum Beispiel, können wir für eine taubeneigroße Perle verlangen?“

      Ben Brighton sah die Männer an. Die meisten zuckten mit den Schultern. Sie wußten es nicht. Sie waren weder Kaufleute, weder Händler noch Goldschmiede. Den echten Gegenwert kannten sie nicht.

      Brighton merkte zum wiederholten Male an diesem verdammten Tag, daß der Seewolf an allen Ecken und Enden fehlte. Er, der schwarzhaarige Teufel, hätte in dieser Situation vielleicht nur gelacht und das Problem mit dem kleinen Finger erledigt.

      Da tippte ihm plötzlich der rothaarige Ferris Tucker mit dem Zeigefinger auf die Schulter. Der Schiffszimmermann mit dem Kreuz, das so breit war wie ein Rahsegel, strahlte übers ganze Gesicht.

      „Was ist mit unserer Tabakbeute, Ben? Wir haben doch die Ballen aus Panama. Die schleppen wir schon monatelang mit uns herum.“

      „Mann, Ferris! Du bringst mich da auf einen wunderbaren Gedanken. Klar, die Tabakballen können wir verscheuern. In England ist Tabak knapp und schwer zu kriegen. In Hofkreisen wird das stinkende Kraut geraucht. Manche Kaufleute bezahlen jeden Preis dafür.“

      „Verscheuern wir den Tabak!“ brüllten ein paar Männer laut.

      „Tabak gegen Wasser und Proviant!“

      Der Regen lief ihnen über die Gesichter. Die Haare hingen ihnen klatschnaß in die Stirn, die beiden Schiffe hoben und senkten sich träge in dem Wasser.

      Niemand achtete darauf. Ferris Tucker hatte eine Idee gehabt, und die wollten sie jetzt in die Tat umsetzen.

      „Einen Becher Wein für jeden!“ rief Brighton. „Und zwei für unseren Schiffszimmermann!“

      Ferris Tucker strahlte. Sein Grinsen erlosch nicht mehr.

      Dann brachte jemand von der Crew den Wein und alle hoben die Becher. Neidlos sah jeder zu, wie sich Tucker auch noch den zweiten Becher hinter die Binde goß. Er hatte ihn redlich verdient.

      „Falls der Verkauf des Tabaks nicht klappen sollte,“ sagte Ben Brighton und dämpfte die überschäumende Freude, „dann versuchen wir eben, ein paar Silberbarren gegen Pfund einzutauschen. Und jetzt wollen wir keine Zeit mehr verlieren, Männer. Anker auf, wir segeln nach Penzance!“

      Wieder tippte ihm jemand auf die Schulter, als er sich gerade umwandte. Es war Jean Ribault. Der Franzose grinste genauso wie Ferris Tucker übers ganze Gesicht.

      „Ich habe auch noch eine wunderbare Idee, Ben“, sagte er. Und dann begann er, Ben Brighton seinen Plan auseinanderzusetzen.

      Der Vertreter des Seewolfes hörte sprachlos zu. Ein paarmal schüttelte er den Kopf, dann sah er Ribault an und lachte ebenfalls.

      Auf der „Isabella V.“ lag die Freude buchstäblich in der Luft. Es gab niemanden mehr, der schlechte Laune hatte.

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