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Monstermauern, Mumien und Mysterien Band 1. Walter-Jörg Langbein
Читать онлайн.Название Monstermauern, Mumien und Mysterien Band 1
Год выпуска 0
isbn 9783947002146
Автор произведения Walter-Jörg Langbein
Жанр Языкознание
Серия Monstermauern, Mumien und Mysterien
Издательство Bookwire
Wenn Gott von Teman herkam, wer ist dann der Heilige vom Gebirge Paran? Wenden wir uns nun noch dem ganz links außenstehenden Mann (Person 7) zu. Sein Schriftband strebt von seinem bemützten Kopf nach oben: »Quia ecce Dominus egredietur de loco suo Mich 3« Mich steht für Micha. Die 3 könnte auf Kapitel 3 deuten, die zitierten Worte finden sich da freilich nicht. Die Suchmaschine bringt uns wie ein Bibelnavi an die richtige Stelle: Micha Kapitel 1, Vers 3: »Quia ecce Dominus egredietur de loco suo, et descendet, et calcabit super excelsa terrae.«
Die aktuelle Luther-Bibel von 2017 übersetzt, und ich füge auch noch Vers 4 an: »Denn siehe, der Herr geht aus von seiner Stätte und fährt herab und tritt auf die Höhen der Erde, dass die Berge unter ihm schmelzen und die Täler sich spalten, gleichwie Wachs vor dem Feuer zerschmilzt, wie die Wasser, die talwärts stürzen.« Haben wir es da wieder mit einem Jahwe-Nauten zu tun, der von seinem Raumschiff, »von seiner Stätte«, herab fährt auf die »Höhen der Erde«, der mit seinem Vehikel beträchtliche Schäden anrichten kann?
Übrigens: Man muss nicht der lateinischen Sprache mächtig sein, um die Vulgata mit heutigen Bibelübersetzungen vergleichen zu können! Bereits anno 1851 erschien »Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments aus der Vulgata mit Bezug auf den Grundtext neu übersetzt und mit kurzen Anmerkungen«.
Mir liegt ein Nachdruck dieser immens wichtigen Bibelausgabe aus dem Jahr 1963 vor. Nach wie vor findet sich die eine oder andere Ausgabe der aus dem Lateinischen von Dr. Joseph Franz von Allioli ins Deutsche rückübersetzen Vulgata aus dem frühen 19. Jahrhundert, teils in sechs Bänden, teils in zwei Bänden. Man muss aber mehrere Hundert Euro anlegen für dieses »Schätzchen«.
Für 2018 ist eine zweisprachige »Vulgata« – in Latein und Deutsch – geplant. Es heißt, diese wichtige Ausgabe wird im Verlagshaus De Gruyter, Berlin »voraussichtlich im Jahr 2018« in der »Tusculum Reihe« erscheinen. Als Herausgeber vorgesehen ist Prof. Dr. Michael Fieger, »Ordentlicher Professor für Alttestamentliche Wissenschaften« an der Theologischen Hochschule Chur.
Wer das »Alte Testament« im Original lesen möchte, muss das biblische Althebräisch beherrschen. Dem Original sehr nah kommt die »Verdeutschung« von Martin Buber und Franz Rosenzweig. Martin Buber (1925-1978) war ein weltweit geachteter österreichisch-israelischer jüdischer Religionsphilosoph. Intensiv wie kein anderer Gelehrter setzte er sich mit den Schriften des »Tenach«, in unseren Gefilden als »Altes Testament« bekannt, auseinander. Der Gelehrte war zeitlebens bemüht, die altehrwürdigen Texte so ins Deutsche zu übertragen, dass möglichst alle sprachlichen Besonderheiten erhalten blieben. Wie Buber in einem Interview erklärte, ging es ihm dabei nicht um die Untermauerung einer Lehre oder Theologie. Vielmehr wollte er, sinnbildlich gesprochen, ein Fenster zur Welt des »Tenach« aufstoßen.
Als der Verleger Lambert Schneider an Buber mit dem Vorschlag einer textnahen Übertragung des »Alten Testaments« aus dem Hebräischen ins Deutsche zu übertragen herantrat, sagte der Gelehrte schnell zu und begann zusammen mit dem Philosophen Franz Rosenzweig (*1886 †1929) mit der Übersetzung des Tanach ins Deutsche. Die Bände erschienen zunächst Band für Band im Verlag von Lambert Schneider. Nach Rosenzweigs Tod im Jahr 1929 führte Buber die wichtige Arbeit allein fort.
Zwar ist die »Verdeutschung« von Buber und Rosenzweig im Lauf der Jahrzehnte immer wieder aufgelegt worden, sie ist aber heute nur antiquarisch erhältlich. Johannes Piscator (* 27. März 1546 in Straßburg; † 26. Juli 1625 in Herborn), ein elsässischer reformierter Theologe und Bibelübersetzer, übertrug 1602 bis 1604 die Texte des Alten und des Neuen Testaments aus den Originalsprachen Hebräisch und Griechisch ins Deutsche. Dabei hielt er sich sehr viel strikter als Martin Luther an die Vorlagen. Eine Neuauflage der »Piscator Bibel« zu einem erschwinglichen Preis ist überfällig. Für 2016 war eine eBook-Version der kompletten »Piscator Bibel« angekündigt. Noch ist das wichtige Werk aber nicht erschienen. Erhältlich sind Altes Testament, Neues Testament und Apokryphe Schriften in der Übersetzung von Piscator als Faksimile Druck in mehreren Bänden schon heute. Der Preis mag angemessen sein, liegt aber mit insgesamt über 1.000 Euro recht hoch. Mit etwas Glück findet man in Antiquariaten »Piscator-Bibeln« aus dem 18. und 17. Jahrhundert zu ähnlichen, manchmal gar günstigeren Preisen.
Angemerkt werden muss, dass das Piscator-Deutsch – 1602-1604! – für uns heute alles andere als leicht verständlich ist. Wünschenswert wäre, so wie wir das von Luthers Bibel kennen, eine Neuauflage in modernisierter Sprache. Dazu wird es aber wohl leider aus finanziellen Gründen nicht kommen.
Fußnoten:
(1) Kapitel- und Verseinteilung stimmen bei unseren gängigen Bibelübersetzungen nicht immer mit der Vulgata überein. Im vorliegenden Fall entspricht dem Psalm 18, Vers 6 in der Luther-Übersetzung Psalm 19, Versen 5 und 6.
(2) Nickel, Roman: Manuskript ohne Titel, Archiv. Sabine Benecke vom »Diözesanmuseums Limburg«, Abteilung »Kunst und Museen«, Limburg, hat mir dankenswerter Weise eine Kopie des Manuskripts zur Verfügung gestellt.
(3) Siehe hierzu »Gute Nachricht Bibel«, Online-Ausgabe, Fußnote zu Joel Kapitel 4, Vers 18. Eine schöne, hilfreiche Ausgabe ist die der »Deutschen Bibelgesellschaft«, Stuttgart, 3. Auflage, 1. März 2015
(4) Allioli, Dr. Joseph Franz von (Übersetzer): »Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments/ Aus der Vulgata mit Bezug auf den Grundtext«, Wien, Britische und Ausländische Bibelgesellschaft, 1963
(5) »Die Schrift. Aus dem Hebräischen verdeutscht von Martin Buber gemeinsam mit Franz Rosenzweig«, 4 Bände, 2688 Seiten, Deutsche Bibelgesellschaft, 1. Auflage, 1992
»Die Schrift. Verdeutscht von Martin Buber gemeinsam mit Franz Rosenzweig«, mit Bildern von Marc Chagall, 1176 Seiten, GVH Wissenschaft & Gemeindepraxis, 1. Auflage Oktober 2007
6. Heilige Frauen und Könige
Gibt es im Dom von Limburg die Darstellung eines UFOs? Teil 3
Das geheimnisvolle Gemälde »Stammbaum Jesu« wirkt wie ein Buch, das in einem einzigen Bild wiedergegeben wird. Da und dort sind Spruchbänder zu entziffern. Sie sind in lateinischer Sprache verfasst und wahrscheinlich der Vulgata entlehnt. So erkennen wir da und dort biblische Gestalten, andere wiederum bleiben anonym.
Der Tisch als Basis
Foto: Eva und Rolf Streblow
Was auffällt: Die Basis des Gemäldes wird komplett von einem langen Tisch eingenommen, der von rechts nach links reicht und womöglich an das häufig in der sakralen Kunst dargestellte legendäre »Letzte Abendmahl Christi« erinnern soll. Dem Betrachter am nächsten platziert sind keine Männer, sondern ausschließlich Frauen! Im Zentrum befindet sich die Heilige Mutter Gottes, Maria mit dem Jesuskind (Person 1). Links daneben sitzt Marias Mutter, die »S. Anna« (Person 2) und links von Anna ist die Heilige »Maria uxor Alphaei« (Ehefrau von Apostel Alphaeus,) (Person 3) intensiv mit gleich vier kleinen Kindern beschäftigt, mit »S. Jakobus minor«, Cousin von Jesus, »S. Simon Chanan«, ebenfalls Cousin von Jesus, »S. Judas Thaddaeus«, Cousin von Jesus, und mit »S. Matthaeus«, Cousin von Jesus. Alle vier Cousins sollten später zur Jüngerschaft Jesu gehören.
Wer sitzt oder steht am Tisch …?
Rechts von