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der ersten Gruppe an einen Mittelsmann der zweiten Gruppe weiterverkauft werden sollten, ja?«

      »Vollkommen richtig, Sir. Ich weiß, Sie meinen jetzt Henry Manters und James Henderson.«

      »Schön, bleiben wir mal bei Ihrer Geschichte, Parker. Manters, der seine eigene Agentengruppe übers Ohr hauen wollte, verwechselte Sie mit diesem Henderson und wollte Ihnen die Unterlagen aushändigen, ja?«

      »Bis auf Kleinigkeiten stimmen Ihre Bemerkungen, Sir.« Parker drückte sich absichtlich etwas vorsichtig aus, zumal er Leutnant Canters nichts davon gesagt hatte, daß er nun die Unterlagen besaß.

      »Weiter, Parker … Paul Adams erschien in Ihrem Hotelzimmer, um mit Ihnen über die Fotokopien zu verhandeln. Er gehört also zur Gruppe Joe-Mike, oder?«

      »Ich freue mich ehrlich, Sir, wie klar Sie die Zusammenhänge erkennen«, sagte Parker.

      »Joe und Paul Adams wurden Ihren Worten zufolge von einem gewissen Walt erschossen. Der Begleiter und Partner dieses Walt soll Butch heißen, stimmt das immer noch?«

      »Sir, ich möchte mir erlauben, Sie zu dieser Zusammenfassung zu beglückwünschen«, freute Parker sich laut. »Mit wenigen, präzisen Worten haben Sie den Stand der Dinge genau Umrissen.«

      »Aber eben noch nicht von Ihrer Rolle gesprochen …!« Leutnant Canters sah den Butler grimmig an. »Was ich hier zusammengefaßt habe, sind doch nur Behauptungen von Ihnen … Sie verlangen doch nicht, daß ich Ihre Geschichte für wahr halte, oder?«

      »Sie sollten sich über meine bescheidene Wenigkeit informieren, Sir«, schlug der Butler vor. »Ein mehr oder weniger kurzes Telefongespräch in und nach Chikago wird zeigen, daß ich tatsächlich Josuah Parker heiße und als Butler für Mr. Mike Rander tätig bin.«

      »Das braucht Sie doch nicht zu hindern, sich als Agent und Mörder zu betätigen, wie?«

      »Grundsätzlich pflichte ich Ihnen natürlich bei, Sir, doch in diesem speziellen Fall nicht …! Ich bin wider Willen, ich wiederhole es noch einmal, in diese Geschichte hineingeraten. Während Sie sich darauf versteifen, daß ich der Mörder von Mr. Paul Adams bin, sollten Sie doch lieber versuchen herauszubekommen, wie es möglich war, daß man Professor Manfields Unterlagen fotokopieren konnte.«

      »Und wie war das Ihrer Ansicht nach möglich?«

      »Nun, Sir, sehr einfach, wenn ich mir diesen bescheidenen Hinweis gestatten darf. Im Büro des Professors muß sich ein Spitzel oder ein Agent befinden …!«

      *

      Es war Abend geworden.

      Josuah Parker hielt sich in seinem Bungalow auf und räumte sein Gepäck ein. Stundenlang hatte sich seine Unterhaltung mit Leutnant Adams hingezogen, doch er hatte es geschafft, als freier Mann das Kriminalbüro zu verlassen. Er hatte Leutnant Canters davon überzeugt, daß er ein harmloser, müder, alter und überforderter Mann war. Ob Canters ihm letztlich glaubte, stand auf einem anderen Blatt. Parker rechnete natürlich fest damit, daß Canters ihn überwachen ließ, doch das störte ihn kaum. Hauptsache, er konnte sich wieder frei bewegen.

      Zuerst galt es, den Bungalow gegen ungebetene nächtliche Gäste abzusichern. Dazu hatte Parker sich auf der Rückfahrt einige zusätzliche Spezialitäten besorgt.

      Es handelte sich um ordinäre Schmierseife, wie sie in jedem Seifengeschäft zu erhalten war, um Reißnägel, um Knallerbsen und schließlich noch um eine solide Hängematte aus Nylongewebe.

      Parker brauchte nur wenig Zeit, um seine Vorbereitungen zu treffen. Unterhalb der Fenster, der Terrassentür und des Eingangs verschmierte er ausgiebig Schmierseife und würzte das alles mit Reißnägeln, die er, mit der Spitze nach oben, in die fettige Masse drückte. Auf dem Spannteppich verstreute er die Knallerbsen, die den Vorzug hatten, nach dem unabsichtlichen Zertreten mit lautem Knall zu platzen. Dann spannte er seine Hängematte dicht unter der Decke auf und begab sich zur Ruhe. Das Bett berührte er nicht. Er wollte sichergehen, daß er die Nacht überlebte.

      In der Hängematte überdachte er noch einmal alle Argumente.

      Es mußte tatsächlich zwei Agentengruppen geben, die sich gegenseitig bis aufs Messer bekämpften. Auf der einen Seite gab es Männer, die es verstanden hatten, Professor Manfields Unterlagen zu fotokopieren.

      Diese Fotokopien waren allem Anschein nach von Henry Manters gestohlen worden, der zu dieser Agentengruppe gehörte, aber auf eigene Rechnung arbeitete. Manters hatte versucht, die Fotokopien über Henderson an die Agentengruppe Walt zu verkaufen. Dabei war er erschossen worden. Und zwar sehr wahrscheinlich von den Leuten, die sich die Kopien besorgt hatten.

      Die Frage war, wie die Agenten um Adams es geschafft hatten, an die Unterlagen des Professors heranzukommen. Sie mußten einen Spitzel im Labor des Professors haben. Wenn der Professor nicht selbst …

      Nun, Parker schüttelte den Kopf. Es war wohl ausgeschlossen, daß Professor Manfield selbst die Kopien angefertigt hatte. Oder doch nicht? Parker beschloß, auch diese Frage gründlich zu klären.

      Parker dachte an den Patentanwalt.

      Lester Gatewell, wie dieser Mann mit der hohen Stirn und der randlosen Goldbrille hieß, hatte wenige Sekunden nach dem Betrachten der echten Fotokopien gewußt, um was es sich handelte. Verfügte ein durchschnittlicher Patentanwalt über solch ein Wissen? War solch ein Mann in der Lage, komplizierte Berechnungen und Unterlagen auf Anhieb richtig zu deuten?

      Auch diese Frage mußte geklärt werden.

      Wichtig war und blieb für Parker der Hinweis, den er von Leutnant Canters erhalten hatte. Der ermordete Paul Adams, der die Kopien hatte zurückkaufen wollen, war technischer Zeichner gewesen. Und zwar im Büro des Professors. Gab es eine Querverbindung zwischen dem erschossenen Adams und irgendeinem Angehörigen des Konstruktionsbüros?

      Nun, Parker mußte auch diese Frage klären, wenn er den Fall lösen wollte.

      Vorerst galt es aber, der Ruhe zu pflegen.

      Parker rekelte sich in seiner Hängematte zurecht und schlief bald darauf ein, denn sein gutes Gewissen erwies sich wieder einmal als ungewöhnlich sanftes Ruhekissen …

      *

      Etwa zwei Stunden nach Mitternacht wurde Parker wach.

      Ein feines, klirrendes Geräusch hatte ihn aufgeschreckt. Er blieb vollkommen ruhig in der Hängematte liegen und sah zu der Fensterfront seines kleinen Bungalows hinüber. Dort glaubte er einen Schatten zu sehen.

      Kaum hörbar öffnete sich das Fenster nach oben.

      Nun war eine Gestalt schon fast genau zu erkennen. Mit größter Vorsicht stieg sie über die Fensterbank, blieb dort einen Augenblick sitzen und lauschte in das Zimmer hinein.

      Der Eindringling kam zu dem Schluß, daß alles in bester Ordnung war. Er ließ die Beine vorsichtig herunter und glitt auf der Schmierseife prompt aus. Er verlor das Gleichgewicht, stieß vor Schreck einen unterdrückten Schrei aus und landete auf seiner Kehrseite.

      Es handelte sich um einen äußerst unglücklichen Fall, denn der Mann landete mit seinem Gesäß in den von Parker vorbereiteten Heftzwecken, die sich natürlich ohne Schwierigkeiten, ja, fast gierig, in seine Gesäßmuskeln bohrten.

      Der Eindringling schrie jetzt nicht mehr unterdrückt auf. Er jaulte wie ein getretener Hund, sprang mehr als hastig hoch und glitt auf der rutschigen Schmierseife erneut aus.

      Das unschöne Spiel – vom Eindringling aus gesehen – wiederholte sich. Der Mann verlor erneut das Gleichgewicht, landete wieder auf seinem Gesäß und mußte erleben, wie tückisch, bohrend und auch schmerzhaft Reißnägel sein konnten.

      Wie von vielen Taranteln gebissen, ein schreckliches Gebrüll ausstoßend, fuhr er erneut hoch und versuchte die Flucht zu ergreifen. Er hatte das verständliche Bestreben, von der Schmierseife herunterzukommen. Der Eindringling schien sich auf Rollschuhen zu befinden, so rutschte, stolperte und glitt er an den Fenstern entlang, bis er endlich den rettenden Boden der Zimmermitte hinter sich hatte.

      Doch

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