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habe ich, wie ich bemerkte, Gelegenheit, das Fräulein zu fesseln.«

      »O, das ist das Leichteste, wozu sie sich durch uns bewegen lässt,« sagte die junge Dame, »sie weilt so gern bei ihren Jugenderinnerungen. Ich freue mich, dass Sie auf die Idee gekommen sind. Doch jetzt gestatten Sie mir wohl auch, dass ich Ihnen den Weg zum Frühstückszimmer zeige?«

      Die Aufforderung hatte den besten Erfolg. Ich teile auf den nächsten Seiten mit, was ich von Mademoiselle Clairfait vernahm.

      Die beiden früheren Erzählungen gab ich mit den Worten des Erzählers wieder; allein bei den Eigentümlichkeiten des Fräuleins und mit Rücksicht auf die verschiedene Zeit, wo mir die Geschichte von Schwester Rosa mitgeteilt wurde, ziehe ich es vor, die Dame nicht selbstredend vorzuführen; ich werde die Geschichte in meiner Weise erzählen, ohne Etwas hinzuzufügen noch abzukürzen, nur will ich das Ganze verständlicher aneinander reihen, um den Leser noch mehr zu interessieren

      Erster Theil

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      Erstes Kapitel

      »Guten Abend, Wilhelm, was gibt es Neues?«

      »Ich weiß weiter nichts, als dass Fräulein Rosa sich morgen verheiraten wird!«

      »Ich bin in der Lage, diese Neuigkeit gerade so genau zu wissen, wie Sie, mein alter Freund, da ich der Diener des Bräutigams bin, der Morgen eine der beiden Hauptrollen in der Heiratscomödie übernehmen wird. Das war also nichts Neues! Da, schnupfen Sie einmal! Ich fragte nach öffentlichen Neuigkeiten, nicht aber nach denen der beiden Familien, deren Wohl wir zu fördern haben.«

      »Ich verstehe Sie nicht, Justin, was Sie mit der Phrase »Wohl zu fördern« meinen? Ich bin nicht der Diener Ihrer Herrschaft, sondern diene allein Herrn Trudaine, der hier mit seiner Schwester, der Braut, lebt. Ihre alte Dame hat zwar die Heirat zwischen ihrem Sohne und meiner jungen Herrin zusammengebracht, aber deshalb interessiere ich mich doch nicht für sie. – Mit den öffentlichen Neuigkeiten befasse ich mich gar nicht, denn ich bin noch ein Bedienter aus der alten Schule, der sich an der Haushaltungs-Politik genügen lässt! Sagt Ihnen das nicht zu, Justin, so bedauere ich es, und wünsche »gute Nacht!«

      »Verzeihen Sie, aber ich habe nicht den geringsten Respekt vor der alten Schule, in diesem Sinne, ich interessiere mich für das jetzt so bewegte öffentliche Leben. Sie, mein lieber Wilhelm, werden sich sicher auch bald ändern und zu unserer Fahne schwören! Doch, gute Nacht!«

      Dieses Gespräch fand an einem warmen Sommerabende des Jahres 1789 statt. Die beiden Diener die es führten, standen vor der Hintertür eines kleinen Hauses, welches drei Meilen westlich von Rouen, an den Ufern der Seine, stand.

      Der eine war ein alter, magerer, mürrisch aussehender Mann; der andere, ein wohlgenährter junger Mann, der in einer reichen Livree steckte. Die Tage der alten Epoche nahten sich schnell ihrem Ende, wie aus der Jahreszahl ersichtlich ist, aber Frau Danville liebte es, ihren Diener noch so gekleidet zu sehen, wie zur Zeit Louis XV.

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