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Der Graf von Monte Christo. Александр Дюма
Читать онлайн.Название Der Graf von Monte Christo
Год выпуска 0
isbn
Автор произведения Александр Дюма
Жанр Зарубежная классика
Издательство Public Domain
Danglars legte sich frühzeitig zu Bette und schlief ruhig.
Nachdem Villefort den Brief von Herrn von Salvieux empfangen. Renée die beiden Wangen und der Marquise von Saint-Meran die Hand geküßt. dem Marquis aber die Hand gedrückt hatte, reiste er in aller Eile auf der Straße nach Aix ab;
Der Vater Dantes starb beinahe vor Schmerz und Unruhe.
Was aus Edmond geworden war, wissen wir.
Zehntes Kapitel.
Das kleine Cabinet der Tuilerien
Verlassen wir Villefort auf der Straße nach Paris, auf der er mittelst der dreifachen Trinkgelder, die er bezahlt, mit Windeseile hinfliegt, und dringen wir durch zwei oder drei Salons, welche diesem kleinen Cabinet der Tuilerien mit dem Bogenfenster vorhergehen, das so wohl bekannt ist, denn es war das Lieblingscabinet von Napoleon und Ludwig XVIII., und ist noch gegenwärtig das von Louis Philipp.
Vor einem Tische von Nußbaumholz sitzend, den er von Hartwell zurückgebracht hatte und in einer von den, hohen Personen eigenthümlichen, Manien ganz besonders liebte, hörte Ludwig XVIII. ziemlich oberflächlich auf einen Mann von fünfzig bis zwei und fünfzig Jahren, mit grauen Haaren. aristokratischem Gesichte und ängstlichem Anzug, während er auf den Rand eines Bandes von Horaz in der ziemlich incorrecten, aber geschätzten Ausgabe von Gryphius, welche sich jedoch ganz zu den scharfsinnigen Bemerkungen Seiner Majestät eignete, Randnoten machte.
»Sie sagen also?« sprach der König.
»Daß ich im höchsten Grade beunruhigt bin.«
»Wirklich, sollten Sie im Träume sieben fette und sieben magere Kühe gesehen haben?«
»Nein, denn das würde uns nur sieben Jahre der Fruchtbarkeit und sieben Jahre der Hungersnot verkündigen, und bei einem so vorsichtigen König, wie Eure Majestät, ist keine Hungersnoth zu befürchten.«
»Von welcher andern Geißel ist denn die Rede, mein lieber Blacas?«
»Sire, ich habe alle Ursache zu glauben, daß sich ein Sturm im Süden bildet.«
»Mein lieber Herzog,« antwortete Ludwig XVIII., »ich halte Sie für schlecht unterrichtet und weiß gewiss, daß das Wetter in jener Richtung ganz schön ist.«
Ein so geistreicher Mann Ludwig XVIII., auch war, so liebte er dennoch den Scherz.
»Sire, könnte Euere Majestät, und wäre es nur um einen treuen Diener zu beruhigen, nicht nach Languedoc, in die Provence und in das Dauphiné sichere Männer schicken, welche ihr einen Bericht über den Geist der drei Provinzen erstatten würden?«
»Canimus surdis, « antwortete der König, während er Noten in seinen Horaz zu machen fortfuhr.
»Sire,« sprach der Höfling und lachte, um sich das Ansehen zu geben, als verstünde er den Vers des Dichters von Venusia, »Euere Majestät kann vollkommen Recht haben, wenn dieselbe auf den guten Geist von Frankreich zählt; aber ich glaube nicht ganz Unrecht zu haben, wenn ich irgend einen verzweifelten Versuch befürchte.«
»Von welcher Seite?«
»Von Seiten Bonaparte’s, oder wenigstens seiner Partei.«
»Mein lieber Blacas,« sagte der König, »Sie hindern mich an der Arbeit mit ihren Schrecknissen.«
»Und Sie, Sire, hindern mich am Schlafe mit Ihrer Sicherheit.«
»Warten Sie. mein Lieber, warten Sie, ich habe eine sehr glückliche Note über den Pastor quum trahere, und Sie fahren nachher fort.«
Es herrschte einen Augenblick Stillschweigen während dessen Ludwig XVIII. mit einer Handschrift, die er so winzig als möglich machte, eine neue Note an den Rand seines Horaz schrieb. Als er diese Note eingeschrieben hatte, sagte er, sich mit der zufriedenen Miene eines Mannes erhebend, der selbst einen Gedanken gehabt zu haben glaubt, weil er den eines Anderen erläutert hat:
»Fahren Sie fort. mein lieber Herzog. fahren Sie fort. ich höre.«
»Sire,« sprach Blacas. der einen Augenblick Villefort zu seinen Gunsten auszubeuten gehofft hatte, »ich bin genötigt, Ihnen zu sagen, daß es nicht nur einfache, jeder Begründung entbehrende Gerüchte, nicht nur aus der Luft gegriffene Neuigkeiten sind, die mich beunruhigen. Ein wohlgesinnter Mann, der mein ganzes Vertrauen verdient, und den ich mit der Überwachung des Südens beauftragt habe,« der Herzog zögerte, als er diese Worte sprach, » . . . kommt so eben in aller Eile herbei und meldet mir: »»Eine große Gefahr bedroht den König.«« Da lief ich hierher.«
»Mala ducis avi domum, « fuhr Ludwig XVIII. Noten schreibend fort.
»Befiehlt mir Eure Majestät, nicht bei diesem Gegenstande zu verweilen?«
»Nein, mein lieber Herzog; aber strecken Sie die Hand aus.«
»Welche?«
»Welche Sie wollen; da unten. links.«
»Hier, Sire?«
»Ich sage Ihnen links, und Sie suchen rechts, an meiner Linken will ich sagen. Nun sind Sie daran. Sie müssen.den Bericht des Polizeiministers vom gestrigen Datum finden. Doch halt! hier ist Herr Dandré selbst . . . Nicht wahr, Sie sagen Herr Dandré,« sprach Ludwig XVIII., sich an den Huissier wendend, welcher wirklich den Polizeiminister gemeldet hatte.
»Im Sire, der Herr Baron Dandré.«
»Richtig, Baron,« versetzte Ludwig XVIII. einem beinahe unmerklichen Lächeln; »treten Sie ein, Baron, und sagen Sie dem Herzog, was Sie Neuestes von Herrn von Bonaparte wissen? Verbergen Sie uns nichts, was die Lage der Dinge betrifft, so ernst sie auch sein mag. Sprechen Sie. ist die Insel Elba ein Vulkan, und werden wir den Krieg in vollen Flammen von ihr hervorbrechen sehen: bella, horrida bella?«
Herr Dandré wiegte sich sehr anmutig auf dem Rücken eines Lehnstuhles, auf den er seine zwei Hände stützte, und sprach:
»Hat Eure Majestät die Gnade gehabt, den Bericht von gestern zu berücksichtigen?«
»Ja, ja; aber sagen Sie dem Grafen selbst, der ihn nicht finden kann, was dieser Bericht enthielt. Setzen Sie ihm auseinander, was der Usurpator auf seiner Insel tut.«
»Mein Herr, Majestät sprach der Baron zu dem Grafen, »alle Diener Seiner Majestät dürfen sich beglückwünschen über die neuesten Nachrichten, die uns von der Insel Elba zukommen. Bonaparte . . . «
Herr Dandré schaute Ludwig XVIII. An, der, mit dem Schreiben einer Note beschäftigt, nicht einmal den Kopf aufrichtete.
»Bonaparte,« fuhr der Baron forte »langweilt sich um Sterben. Er bringt ganze Tage damit hin, daß er seine Gräber in Porto Longone arbeiten sieht.«
»Und er kratzt sich zu feiner Unterhaltung,« sprach der König.
»Er kratzt sich! was will Euere Majestät damit sagen«
»Ei, mein lieber Graf, vergessen Sie, daß dieser große Mann, dieser Held, dieser Halbgott an einer Hautkrankheit leidet, die ihn verzehrt? Prurigo!«
»Noch mehr, mein Herr Graf,« fuhr der Polizeiminister fort, »wir haben beinahe vollkommene Gewißheit, daß der Usurpator in kurzer Zeit ein Narr werden wird.«
»Ein Narr?«
»Ein Narr zum Binden; sein Kopf schwächt sich. Bald vergießt er heiße Tränen, bald lacht er aus vollem Halse. Dann bringt er ganze Stunden an dem Ufer damit zu, daß er Kieselsteine in das Wasser wirft, und wenn der Stein fünf bis sechs mal aufgeprallt ist, scheint er so zufrieden, als ob er ein zweites Marengo oder ein neues Austerlitz gewonnen hätte, Sie werden zugeben: das sind Zeichen der Narrheit.«
»Oder der Weisheit, mein Herr Baron, oder der Weisheit,« sagte Ludwig XVIII., »denn die großen Feldherren