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den Preis des Getreides über den Punkt hinaus, den er bei dem dermaligen Stande der Landwirtschaft ohne künstliche Hilfe erreichen würde. Wenn mithin der Durchschnittspreis in den ersten vierundsechzig Jahren des gegenwärtigen Jahrhunderts niedriger gewesen ist als in den letzten vierundsechzig Jahren des vorigen, so hätte er bei dem nämlichen Stande des Ackerbaus noch weit niedriger sein müssen, wenn die Prämie nicht auf ihn eingewirkt hätte.

      Aber, kann man sagen, ohne die Prämie würde der Zustand des Ackerbaus nicht der nämliche gewesen sein. Welche Wirkungen jene Maßregel auf die Landwirtschaft des Landes gehabt haben kann, werde ich später aufzuklären suchen, wenn ich von den Prämien besonders handle; für jetzt will ich nur bemerken, dass dieses Steigen des Silberwerts im Verhältnis zum Getreide England nicht allein betroffen hat. In Frankreich hat sich, nach den Beobachtungen dreier sehr glaubwürdiger, sorgfältiger und fleißiger Forscher, Dupré de St. Maur, Messance und des Verfassers des Versuchs über die Getreidepolitik, dieselbe Erscheinung in dem nämlichen Zeitraume und beinahe in dem nämlichen Verhältnis ebenfalls geltend gemacht. In Frankreich aber war bis 1764 die Ausfuhr des Getreides verboten, und es ist einigermaßen schwer zu glauben, dass fast dieselbe Verringerung des Preises, die in dem einen Lande trotz dieses Verbots eintrat, in dem anderen der ungewöhnlichen Aufmunterung zur Ausfuhr zuzuschreiben sei.

      Es würde vielleicht richtiger sein, diese Änderung in dem durchschnittlichen Geldpreise des Getreides als die Wirkung eines allmählichen Steigens im Sachwerte des Silbers auf dem europäischen Markte anzusehen, statt als die Wirkung des Sinkens im durchschnittlichen Sachwerte des Getreides. Das Getreide ist, wie bereits bemerkt, für längere Zeiträume ein genaueres Wertmaß als Silber oder vielleicht jede andere Ware. Als nach der Entdeckung der ergiebigen amerikanischen Minen das Getreide einen drei bis vier Mal höheren Geldpreis erreichte, schrieb man diesen Umschwung ganz allgemein nicht einem Steigen im Sachwerte des Getreides, sondern dem Sinken im Sachwerte des Silbers zu. Wenn daher in den ersten vierundsechzig Jahren des gegenwärtigen Jahrhunderts der durchschnittliche Geldpreis des Getreides etwas niedriger geworden ist als er in den meisten Jahren des vorigen Jahrhunderts gewesen ist, so sollte man diesen Umschwung gleichfalls nicht dem Sinken im Sachwerte des Getreides, sondern dem Steigen im Sachwerte des Silbers auf dem europäischen Markte zuschreiben.

      Der hohe Preis des Getreides während der letzten zehn oder zwölf Jahre hat allerdings die Vermutung erregt, dass der Sachwert des Silbers auf dem europäischen Markte noch immer sinke. Indessen scheint dieser hohe Preis des Getreides in Wahrheit durch die ungewöhnlich schlechten Wetterverhältnisse verursacht zu sein, und kann daher nicht als dauernd, sondern nur als vorübergehend und zufällig betrachtet werden. Die Witterungsverhältnisse waren in diesen zehn oder zwölf Jahren fast in ganz Europa ungünstig, und die Unruhen in Polen haben den Mangel in all’ den Ländern vermehrt, die sich in teuren Jahren von dort her zu versorgen pflegten. Eine so lange anhaltende Ungunst der Witterung ist zwar keine sehr gewöhnliche, aber auch keineswegs eine unerhörte Erscheinung, und wer sich viel mit der Geschichte der Getreidepreise in früheren Zeiten beschäftigt hat, dem wird unschwer manches ähnliche Beispiel einfallen. Auch sind zehn Jahre außerordentlichen Mangels nichts Wunderbareres als zehn Jahre außerordentlicher Fülle. Der niedrige Getreidepreis von 1741 bis 1750, einschließlich beider Jahre, kann sehr wohl dem hohen Preise in den letzten acht oder zehn Jahren entgegengestellt werden. Von 1741 bis 1750 war, wie aus den Rechnungen des Eton College hervorgeht, der Durchschnittspreis des Quarters von neun Bushel des besten Weizens auf dem Markte zu Windsor nur £ 1. 13 sh. 9 4/5 d., beinahe 6 sh. 3 d. unter dem Durchschnittspreise der ersten 64 Jahre des laufenden Jahrhunderts. Hiernach stellte sich der Durchschnittspreis des Quarters von acht Bushel Mittelweizen in jenen zehn Jahren nur auf £ 1. 6 sh. 8 d.

      Zwischen 1741 und 1750 verhinderte aber die Prämie, dass der Preis des Getreides auf dem heimischen Markte so tief fiel als er der Natur der Sache nach hätte fallen müssen. Während dieser zehn Jahre betrug, nach den Zollregistern, die Menge aller Sorten ausgeführten Getreides nicht weniger als 8,029,156 Quarter und 1 Bushel. Die dafür bezahlte Prämie belief sich auf £ 1,514,962. 17 sh. 4 ½ d. Daher bemerkte 1749 der damalige Premierminister Pelham im Unterhause, dass in den drei letzten Jahren eine ganz außerordentliche Summe als Prämie für Getreideausfuhr bezahlt worden sei. Er hatte guten Grund, diese Bemerkung zu machen und hätte im folgenden Jahre noch einen besseren gehabt. In diesem einzigen Jahre belief sich die Prämie auf nicht weniger als £ 324,176. 10 sh. 6 d.13. Es bedarf nicht der Bemerkung, wie sehr diese forcierte Ausfuhr den Getreidepreis über den Stand hinauftreiben musste, den er sonst auf dem heimischen Markte gehabt haben würde.

      Am Schlüsse der diesem Kapitel beigefügten Tabellen wird der Leser die Tabelle für diese zehn Jahre von den übrigen getrennt finden; ebenso die Tabelle über die vorhergehenden zehn Jahre, deren Durchschnitt wahrscheinlich etwas, wenn auch nicht viel niedriger ist als der Durchschnitt der ersten vierundsechzig Jahre des Jahrhunderts. Das Jahr 1740 war aber ein Jahr ungewöhnlichen Mangels. Die zwanzig Jahre vor 1750 können also sehr wohl den zwanzig Jahren vor 1770 entgegengestellt werden. Wie die ersteren mit Ausnahme von einem oder zwei teureren Jahren weit unter dem allgemeinen Durchschnitt des Jahrhunderts blieben, so die letzteren mit Ausnahme von einem oder zwei wohlfeilen Jahren, z. B. 1759, weit über ihm. Sind die ersteren nicht ebenso weit unter dem allgemeinen Durchschnitt zurückgeblieben als die letzteren ihn überschritten haben, so ist dies wahrscheinlich der Prämie zuzuschreiben. Der Wechsel ist auch offenbar ein zu plötzlicher gewesen als dass man ihn der stets langsamen und allmählichen Wertveränderung des Silbers hätte zuschreiben können. Die Plötzlichkeit der Wirkung kann nur aus einer Ursache, die plötzlich wirkt, nämlich aus den zufälligen Schwankungen der Witterung, erklärt werden.

      Der Geldpreis der Arbeit ist im Laufe dieses Jahrhunderts in Großbritannien allerdings gestiegen; doch scheint dies nicht sowohl die Folge einer Entwertung des Silbers auf dem europäischen Markte als der zunehmenden Nachfrage nach Arbeit in Großbritannien gewesen zu sein, die aus der großen und fast allgemeinen Wohlfahrt des Landes hervorging. In Frankreich, das Großbritannien im Wohlstande nachsteht, ist der Geldpreis der Arbeit, wie man beobachtet hat, seit Mitte des vorigen Jahrhunderts allmählich mit dem durchschnittlichen Geldpreise des Getreides gesunken. Sowohl im vorigen wie in diesem Jahrhundert soll der Tagelohn gemeiner Arbeit fast unverändert etwa den zwanzigsten Teil des durchschnittlichen Preises eines Septier Weizen (etwas mehr als vier Winchester Bushels) betragen haben. In Großbritannien hat, wie bereits gezeigt worden, der Sachpreis der Arbeit, haben die wirklichen Mengen von Lebens- und Genussmitteln, die dem Arbeiter gegeben werden, im Laufe dieses Jahrhunderts beträchtlich zugenommen. Das Steigen des Geldpreises der Arbeit scheint nicht von einer Entwertung des Silbers auf dem allgemeinen europäischen Markte, sondern vom Steigen des Sachpreises der Arbeit auf den einzelnen Märkten Großbritanniens, das dem besonders glücklichen Zustande des Landes zu verdanken ist, herzurühren.

      Eine Zeitlang nach der Entdeckung Amerikas wurde das Silber immer noch zu seinem früheren Preise, oder nicht viel darunter, verkauft. Die Gewinne der Bergwerke waren eine Zeitlang sehr groß, und weit über ihrem natürlichen Satze. Indessen fanden diejenigen, die Silber einführten, bald, dass die ganze jährliche Einfuhr nicht zu diesem hohen Preise abgesetzt werden könne. Das Silber wurde allmählich gegen eine immer geringere Warenmenge vertauscht. Sein Preis sank tiefer und tiefer, bis er auf seinen natürlichen Satz, d. h. auf den Betrag fiel, der gerade hinreichend war, um den Arbeitslohn, den Kapitalgewinn und die Grundrente, die für Ausbringung und Markttransport gezahlt werden müssen, nach ihrem natürlichen Satze aufzubringen. In den meisten Silberbergwerken von Peru verschlingt, wie bereits bemerkt, die Abgabe an den König von Spanien, die sich auf ein Zehntel des Rohertrages beläuft, die ganze Grundrente. Diese Abgabe bestand ursprünglich in der Hälfte; bald fiel sie auf ein Fünftel, und zuletzt auf ein Zehntel, auf dem sie noch steht. Dies ist anscheinend alles, was in den meisten peruanischen Silberbergwerken nach Wiedererstattung des Unternehmerkapitals samt seinem üblichen Gewinn übrigbleibt; und dieser Gewinn, der einst sehr hoch war, ist anerkanntermaßen jetzt so niedrig, wie es sich überhaupt noch mit der Weiterführung der Werke verträgt.

      Die Abgabe an den König von Spanien wurde 150414, einundvierzig Jahre vor 1545, dem Jahre der Entdeckung der Minen von Potosi, auf den fünften Teil des produzierten Silbers

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<p>13</p>

Siehe Tracts on the Corn Trade: Tract 3d.

<p>14</p>

Solorzano, Vol. II.