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Sache; überdies wird hoffentlich die Wirklichkeit genügen, um Sie zu interessieren.«

      »Es ist seltsam, daß Sie so die Einbildungskraft verleugnen, Sie, der Sie einen langen Kopf und breite Schläfe haben!«

      »Ich verleugne die Einbildungskraft nicht,« erwiederte Marat, »doch ich glaube nur in der Politik Einbildungskraft zu haben: für alles Uebrige gleiche ich ein wenig der Katze in der Fabel, die nur einen Kunstgriff in ihrem Sacke hatte und genöthigt war, ihre Inferiorität gegen den Fuchs, das Thier mit den hundert Mitteln, anzuerkennen. Das Resultat hiervon ist, daß ich, wenn ich Hunger hatte, – was mir zuweilen begegnete, – Lectionen gab und weder viel, noch wenig aß.«

      »Und was für Lectionen gaben Sie?«

      »Lectionen in Allem, bei meiner Treue! ich bin ungefähr universell, so wie Sie mich sehen: heute, zum Beispiel, verfaßte, schrieb und druckte ich zwanzig Bände physische Entdeckungen, und ich glaube alle Combinationen des menschlichen Geistes über die Moral, die Philosophie und die Politik erschöpft zu haben.«

      »Teufel!« rief Danton.

      »So ist es!« sprach Marat mit einem Tone, der keine Widerrede zuließ. »Ich gab also Lectionen in Allem, im Lateinischen, im Französischen, im Englischen, in der Chemie, der Physik, der Medicin, der Botanik, ohne Alles das zu rechnen, was an unbekannten Fähigkeiten der Appetit, diese große Anspornung zur allgemeinen Industrie, eingibt.«

      »Gut! Sie sind nun also, um Lectionen zu geben, nach Polen abgereist,« sagte Danton, der die Weitschweifigkeit von Marat abzukürzen suchte.

      »Ich bin nun nach Polen abgereist. Die Sprache beunruhigte mich nicht: in Polen spricht Jedermann Lateinisch, und ich konnte Lateinisch wie Cicero.«

      »Fanden Sie wenigstens Schüler im kriegerischen Lande der Jagellonen?«

      »Ich war empfohlen an Würdenträger von Stanislaus. Einer derselben, ein Gebieter von sechs Dörfern, ein Starost Namens Obinsky, an den ich einen sehr dringenden Brief hatte, befand sich zufällig in Warschau, als ich ankam; ich beeilte mich, demselben das Schreiben zu übergeben, das mich ihm empfahl! Die Polen sind umgänglich und gastfreundlich; ihr Nationalstolz läßt sie die Franzosen als Brüder betrachten. Der Fürst las den Brief, heftete aufmerksam die Augen auf mich, als wollte er mich nach meinem physischen Werthe schätzen; dann, nach einem Momente der Prüfung und des Stillschweigens, nickte er leicht mit dem Kopfe. Dieses Nicken schien mir wohlwollend.

      »Es war ein Mann von hoher Statur, grau von Haaren, weiß von Gesichte, mit durchdringenden Augen, mit schallender Stimme; er kam dem Wuchse nach einem Riesen gleich; ich, ich maß fünf Fuß, – denn ich bin auf einen Zoll kaum je größer gewesen , als ich jetzt bin; – er imponirte mir von Anfang an.

      »Ich war, wie ich Ihnen gesagt habe, naiv, Freund der Großen, geneigt, contemplativ durch die Bewunderung oder thätig durch die Dankbarkeit zu werden; kurz, ein streckbarer Teig den Geschmack erwartend, den die erste Beleidigung oder die erste Wohlthat, edelmüthig oder bitter, in die Seele legen würde, welche diese Materie belebte.

      »Der Fürst trat endlich aus seiner Träumerei hervor und sagte:

      »»Wir haben viele Franzosen hier, doch Alle sind Militäre, und der König, sobald sie ankommen, beeilt sich, sie entweder zu seiner Freundin Ihrer Majestät der Kaiserin, oder zu seinen Feinden den Opponenten zu schicken, welche auf Bürgerkriege in Podolien sinnen . . . Kennen Sie die Geschichte dieser Spaltungen?««

      »»Bei meiner Treue, nein! und ich gestehe offenherzig meine Unwissenheit,«« antwortete ich ein wenig gedemüthigt.

      »Der Fürst schien sehr entzückt, einen Gelehrten zu finden, der offenherzig gestand, er wisse etwas nicht.

      »»Also,«« sagte er mit einer sichtbaren Befriedigung, »»Sie gestehen also, daß Sie die Schismen von Soltyk, Massalsky und den anderen wüthenden Katholiken nicht kennen?««

      »»Mein Gott, nein, Fürst!«« antwortete ich.

      »»Nun wohl! desto besser. Sie werden einen vortrefflichen Hofmeister geben, und besonders einen um so vollkommeneren Moralisten, als Sie keinen politischen oder religiösen Sauerteig in Ihre Lotionen mischen werden. Ich habe Ihnen einen Zögling anzuvertrauen.««

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      1

      Cornel.

      2

      Nein, das ganze Weltall kann nichts sehen,

      was der äußern Herrlichkeit des Palais-Cardinal gliche;

      eine ganze Stadt, mit Pracht gebaut,

      scheint ans einem alten Graben durch Wunder hervorgegangen zu sein

      und läßt uns nach ihren kostbaren Dächern denken,

      alle ihre Einwohner seien Götter oder Könige.

      3

      Gemahlin von Ludwig XV.

      4

      Ein unübersetzbarer Calembour: cherchant des loataires, Miethsleute suchend, und cherchant des loques à terre, Fetzen auf der Erde suchend.

      5

      Diese hölzerne Galerie wurde durch eine steinerne ersetzt.

      6

      Oh! fürchte nicht, ich vergesse ihn,

      den Tag, den seligen Augenblick,

      wo wir, von Liebe trunken,

      Beide, ohne zu wissen, wie,

      uns in einer raschen Aufwallung

      voll Zärtlichkeit uns unser ganzes

      Leben lang zu lieben schworen.

      7

      Du, deren Bild in meinem Herzen eingegraben ist,

      Du, die Du meinen ersten Gedanken,

      die ersten Laute, die mein Mund gebildet,

      die ersten Tritte, die ich der Erde eingedrückt,

      empfingst, unter einem anderen Himmel

      eine andere Welt suchend, sah ich Dein

      Schiff in die Ferne auf der Woge fliehen.

      Welche Klagen folgten meinem Abschied!

      Wie viel Thränen entflossen meinen Augen!

      Wie liebe ich noch nach einer Abwesenheit

      von fünfzehn Jahren dieses Col (Name eines Schlosses, das Herrn Desforges, einem reichen Pflanzer der Insel Bourbon, gehörte.),

      den Zeugen der Spiele meiner Kindheit!

      8

      In der treuen Freundschaft mehr noch als in der Liebe liebte mein Herz Alles, was es liebte, mehr als einen Tag.

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