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Klicken verschloss, das in der Luftschleuse nachhallte.

      „Entseuchungsprozess startet”, sagte die elektronische Stimme, genauso wie bei Kevin und Luna, als sie das erste Mal hier eingetreten waren. Filter um sie herum reinigten die Luft des Bunkers.

      „Hi, ich bin Kevin“, sagte er. Eigentlich wollte er in einem solchen Moment etwas Dramatischeres sagen, aber ihm fiel nichts ein.

      Das Mädchen war einen Moment ruhig, dann schien sie zu erkennen, dass Kevin vielleicht eine Antwort erwartete. „Ich bin Chloe.“

      „Nett dich kennenzulernen, Chloe“, sagte Kevin.

      Sie sah ihn ruhig an, als wenn sie ihn beurteilte. Es schien, als wolle sie weglaufen. „Ja, ebenso.“

      Die andere Tür der Luftschleuse ging auf. Luna wartete dort auf sie und lächelte freundlich, auch wenn sie diejenige war, die dagegen gestimmt hatte, Chloe hereinzulassen.

      „Hallo“, sagte Luna. Sie hielt dem Mädchen ihre Hand hin. „Ich bin Luna.“

      Chloe starrte sie an und nickte dann ohne ihre Hand zu schütteln.

      „Das ist Chloe“, sagte Kevin an ihrer Stelle.

      Chloe nickte nicht sehr enthusiastisch und schaute sich misstrauisch um.

      „Wo sind alle?“, fragte sie endlich.

      „Hier ist keiner“, antwortete Luna. „Nur ich und Kevin sind hier.“

      Sie trat neben Kevin, als wenn sie unterstreichen wollte, dass sie ein Team waren. Sie legte sogar eine Hand auf seine Schulter.

      „Nur ihr beide?”, fragte Chloe. Sie setzte sich auf einen der Kommandantenstühle und schüttelte ihren Kopf. „Ich habe den ganzen Weg hierher auf mich genommen und jetzt seid nur ihr beide hier?“

      „Wo kommst du her?“, fragte Kevin.

      „Das ist nicht wichtig“, antwortete Chloe und schaute sie nicht an.

      „Ich glaube, es ist schon wichtig“, schoss Luna zurück. „Ich meine, du tauchst hier einfach aus dem Nichts auf und willst, dass wir dir vertrauen.“

      Chloe sah sie scharf an, zuckte mit den Schultern und ging dann aus dem Zimmer. Kevin lief ihr hinterher. Hauptsächlich aus dem Grund, weil er der Meinung war, dass wenn Luna ihr hinterherging, es irgendeine Art von Streit geben würde und auch weil Chloe etwas Faszinierendes hatte. Es gab so viele Dinge, die sie nicht über sie wussten.

      „Du musst mir nicht überall hin folgen“, sagte Chloe und drehte sich um, als Kevin ihr in einen der Flure folgte.

      „Ich dachte, ich könnte dir hier alles zeigen”, sagte Kevin. „Du weißt schon… wenn du willst.“

      Chloe zuckte wieder mit den Schultern. Es schien Feinheiten an ihrem Schulterzucken zu geben und es schien, dass dieses hier okay bedeutete. Kevin war sich nicht sicher, was er von ihr halten sollte.

      „Wir haben uns ein bisschen umgeschaut, seit wir hier sind“, sagte Kevin. „Es gibt eine Küche und einen Aufbewahrungsraum hier unten und dort drüben einige Badezimmer. Das ist das Schlafzimmer, in dem wir schlafen. Du kannst dir ein Bett aussuchen, wenn du willst. Ich schlafe dort und Luna da.“

      Chloe wählte ein Bett aus. Es lag auf der anderen Seite des Zimmers, weit entfernt von denen, die Luna und Kevin ausgewählt hatten.

      „Nicht, dass ich euch nicht traue“, sagte sie, „aber ich kenn euch nicht und…“. Sie schüttelte den Kopf und beendete den Satz nicht. Ihr Blick war gehetzt.

      „Bist du okay?“, fragte Kevin.

      „Mir geht’s gut“, erwiderte Chloe scharf, aber dann sprach sie ein wenig sanfter. „Mir geht’s gut. Ich bin einfach nur daran gewöhnt, auf mich selbst aufzupassen. Ich glaube, ich bin nicht so gut darin mich Menschen gegenüber zu öffnen.“

      „Okay“, sagte Kevin. Er machte einen Schritt in Richtung Tür. „Ich kann gehen, wenn du nicht willst…”

      „Ich bin von zu Hause weggelaufen“, sagte Chloe. Es war ausreichend, um Kevin innehalten zu lassen.

      „Was?“

      „Ich meine, bevor die Aliens gekommen sind”, fuhr Chloe fort. „Meine Mutter hat mich immer nur angeschrien und mein Vater war… naja es sind ein paar Dinge passiert und alle sagen ich wäre verrückt… egal, ich habe einen Cousin im Norden. Ich dachte, wenn ich zu ihm gehen würde, dann würde es mir dort gut gehen, aber dann sind die Aliens gekommen.“

      Für Kevin hörte sich das an, als wenn sie viel ausließ, aber er sagte nichts. Viele der Pausen gaben ihm das Gefühl, dass sie die Dinge, die sie zu sehr mit Schmerz verband, verschwieg. Es wirkte so, als ob das Schweigen darüber es möglich machte, die Dinge zu vergessen. Er kannte das. Solange er vorgab, dass alles in Ordnung war, war seine Krankheit auch nicht wirklich da.

      „Wie hast du da draußen überlebt?”, fragte Kevin.

      „Ich habe getan, was ich tun musste“, sagte Chloe und hörte sich abwehrend an, aber auch wieder ein wenig in die Enge getrieben. „Warte, du meinst, als alle anderen verwandelt wurden? Ich war… Ich glaube, ich hatte einfach Glück. Ich war drinnen, weit weg von allem, als das passierte und die Menschen sagten, da wäre Gas oder so, aber als ich rausgekommen bin, waren da nur diese Kreaturen, die versuchten, Menschen zu greifen und sie anzuatmen.“

      „Als du rausgekommen bist?“, fragte Kevin.

      „Dieser Metzger hat mich in seine Fleischkammer gesperrt. Er hat behauptet, ich wollte ihn bestehlen.“

      War das ein Ort, in den der Dampf der Aliens nicht eindringen konnte? Hieß das, dass Luna und er ihre Masken nicht mehr brauchten?

      „Es wird alles gut werden“, sagte Kevin.

      Chloe zuckte ein weiteres Mal mit den Schultern. „Du bist doch der Junge aus dem Fernsehen, oder? Als du gesagt hast, dass dein Name Kevin ist, habe ich es erst nicht kapiert, aber ich wusste, ich kenne dich von irgendwo her. Bist du deswegen hier? Sie haben dich an einen sicheren Ort gebracht, weil du der Junge bist, der alles über Aliens weiß?“

      Kevin schüttelte den Kopf und ging zu ihr. „Sie haben mich hier nicht hingebracht. Dr. Levin hat mir einen Schüssel für die Bunker gegeben und mir von dem einen unter dem NASA-Forschungszentrum erzählt, aber das lief schief. Luna und ich mussten den Ort hier selber finden.“

      Chloe nickte. „Luna… ist sie deine Freundin?“

      Alle dachten das immer. Kevin verstand das nicht. Es schien offensichtlich für ihn, dass Luna nie seine Freundin sein würde.

      „Sie ist eine Freundin“, sagte Kevin. „Wir sind nicht… ich meine…“

      Es war merkwürdig, dass es einfacher war über Aliens zu sprechen, als darüber was er und Luna eigentlich waren.

      „Merkwürdig”, sagte Chloe. „Ich meine, du wirkst nett. Ich würde dich auf keinen Fall als nur einen Freund akzeptieren. Ich frage mich –“

      Kevin erfuhr nicht, was sie sich fragte, denn aus Richtung der Tür war ein Husten zu hören. Luna warf den beiden einen seltsamen Blick zu, als Kevin sich umdrehte.

      „Ich wollte mal sehen, was ihr beide so lange macht“, sagte sie und hörte sich nicht glücklich an.

      Sie sah schon fast… eifersüchtig aus und das machte keinen Sinn, weil hier nichts passiert war und überhaupt war da zwischen Kevin und Luna nichts. Oder?

      „Hallo, Luna“, sagte Kevin. „Chloe hat mir gerade etwas über sich erzählt.”

      „Das denke ich mir“, sagte Luna. „Vielleicht kann sie mir auch etwas davon erzählen.

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