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В звуке зеркал. Im Meeresspiegel. Стихи на русском и немецком. Ирина Штерк
Читать онлайн.Название В звуке зеркал. Im Meeresspiegel. Стихи на русском и немецком
Год выпуска 0
isbn 9785449012937
Автор произведения Ирина Штерк
Жанр Поэзия
Издательство Издательские решения
Sitzt du wohl auch auf einer Bank
Und lässt dich aus dir selbst entspringen?
Mein Fremder
Es war ein Fremder, der heut Nacht
Mich auf die Lippen seelig küsste.
Er hat mich still nachhaus gebracht,
Mich meinem Schlafe froh vermacht
Und wusste, dass der Morgen sacht
Mich später wieder wecken müsste.
Es war ein Fremder – sein Gesicht
Blieb mir im Schlummertief verborgen.
Ich weiß nur, dass sein Atem schlicht
Dem Atem eines Nachbarn glich —
Ein Hauch von unerspähtem Licht
Blieb mir bis in den frühen Morgen.
Es ist mein Fremder von nun an.
Und kenn ich ihn auch nicht bei Namen.
Die Spur führt bis zur Fensterbank,
Von dort aus zieht ein Höhendrang
Und spült und sprüht mit Sternentrank
In hohe Stille hoher Gaben.
Vers libre
Притча о рыбе, хлебе и вине
И рыбы нет,
И нет вина,
Меха пусты,
Колодец сух,
Окончен пир,
Ушла толпа
Гостей
В ночи
Безмолвно.
Ни веры в чудо
Не ищи,
Ни чуда в вере.
Поздно.
Vers libre
Я жду гостей.
Закрыла двери.
Мой чай кипит,
Свистит и пузырится.
Крахмальной скатертью
накрыт мой стол,
но из-под яств её
почти не видно.
Икра, а в ней торчком
по ложке чайной.
Я – сижу нагая,
В трюмо нас трое.
Свет из окон бьёт
в стекло
и всю меня, нагую, облучает.
Ах, Боже мой,
ведь дверь – на ключ,
звонок давно сломался,
да этаж последний
пуст.
Магдалина
Бегу босая,
Мостовая
Мощеная
Пятки жарит.
Бегу босая,
Смех играет,
И льется
Прядь за прядью.
Купила миро.
Сердце взвыло —
Сидишь ты
С фарисеем.
Налью я миро
Из кувшина
На руки
И согрею.
Паду я ниц,
Не видя лиц,
Не слыша —
Потаскуха!
Паду я ниц,
У ног границ —
Отцовских,
Сына, духа?
Испивши взор,
Сойдет позор,
И страх
Умрет в прощении.
Испивши взор,
Я снова в мор
За миром,
И за жжением.
Karsamstag
Was einmal stirbt – ersteht nicht mehr.
Ein jeder Tod ist nunmal Ende.
Ich klopf an diese kahlen Wände,
Es kräuselt nur das Dachgespärr.
Mir fehlt die Stimm, der Atemgang,
Die Ruh in deiner fernen Nähe.
Mal ist’s als ob ich was erspähe,
Doch quietscht es nur die Fensterbank.
So sitz ich nun im dunklen Leer
Und kann nur meinem Atem lauschen.
Von draußen dröhnt das Glockenrauschen:
«Vom Tod erstand wahrhaft der Herr!»
VI Fastenwoche
Ein Grau auf Grau verbirgt den Tag,
Die Luft ist rau, der Atem lau,
Und alles was im Schnee noch taut —
Das winselt, nieselt, jammert, klagt.
Was wuchert, wächst, verlangt und weint?
Was streckt und strammt der Welt entgegen?
Ein süßer Sog, ein Leid nach Pein,
Ein Schrei nach Schmerz des Lebens wegen!
Ein Ruf in Ruh von Einsamkeit
Erklingt und prallt zurück entrüstet.
Zu zäh die Luft der Mäßigkeit,
Zu stumm, zu starr, zu wohlbekrustet.
IV Fastenwoche
Mein