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einfach nur auf dem Rücken daliegen und zuschauen. Wild Camping ist allerdings auf allen Inseln streng verboten, um die Umwelt zu schützen (ebenso wie offenes Feuer), und wenn Sie irgendwo ein Zelt aufschlagen, laufen Sie Gefahr, von Polizisten geweckt zu werden, die Ihnen ein saftiges Bußgeld verpassen. Man kann jedoch eine ­Hängematte mit Moskitonetz zwischen den Bäumen aufhängen, und wenn Sie keine Spuren hinterlassen, ist das eine gute Option.

      Es gibt öffentliche Hostels, die refugís, mit billiger, einfacher Verpflegung und Unterkunft an wilden, abge­legenen Locations, meist an Wanderwegen. Hier trifft man auf Gleichgesinnte, mit denen man beim Abend­essen Tipps, Wanderrouten und Anekdoten austauschen kann – allerdings muss man vorausplanen und reservieren.

      Alle Inseln bieten Agrotourismus (Urlaub auf dem Land), für gewöhnlich alte Bauernhöfe, die zu Hotels umge­wandelt wurden.

      Es Pas Formentera Agroturismo, Formentera S. 49

      Can Cosmi Prat, Ibiza S. 76

      Las Mariposas, Ibiza S. 77

      Camping La Playa, Ibiza S. 91

      Finca Hotel Rural Es Turó, Mallorca S. 129

      Castell d’Alaró, Mallorca S. 158 (Foto)

      Son Roig, Mallorca S. 163

      Refugio de s’Alzina, Mallorca S. 180

      Camping s’Atalaia, Menorca S. 211

      Ses Sucreres, Menorca S. 211

      Sa Torre Blanca, Menorca S. 224

      Formentera & Ibiza

      Ibiza und Formentera liegen nur drei Seemeilen von­einander entfernt und sind doch vom Charakter her ganz unterschiedlich. Jenseits der Urlaubsorte, die viele mit Ibiza verbinden, liegt eine vollkommen andere Welt. ­Kurvenreiche Straßen schlängeln sich zwischen Feldern mit duftenden Mandelblüten, Bruchsteinmauern, knor­rigen Feigenbäumen und Orangenhainen. Versteckte Wanderwege führen von Kalksteinklippen durch Pinienwälder zu menschenleeren Buchten mit ­klarem, türkisblauem Wasser. Eine kurze Fährfahrt bringt uns zum kleinen Inselparadies Formentera mit weißen Sandstränden, kristallklarem Wasser, Pinien­wäldern und entspanntem Hippie-Vibe.

      Man versteht, warum die alten Griechen sie Pityûssai oder Pinieninseln tauften. Die alten, dichten Wälder machen die Landschaft überraschend saftig und grün. Man hat Siedlungen aus der Bronzezeit gefunden, aber es scheint, als wären die Inseln entvölkert gewesen, bevor Phönizier, Karthager und Römer kamen. Danach wurden sie von Arabern, Christen und Türken besiedelt und regelmäßig von Piraten angegriffen – der Grund für die Wachtürme auf vielen der Landspitzen.

      In jüngerer Zeit wurde Ibiza Zufluchtsort für alle, die Francos Regime entkommen wollten, später dann für Aussteiger und Hippies. In den 1960ern und 1970ern kamen Musiker in Scharen, um hier ihre Alben aufzu­nehmen und den Vibe aufzusaugen: Mick Jagger, Joni Mitchell und Bob Marley, um nur einige zu nennen. Die Partyszene, die ihnen folgte, wuchs, bis Ibiza sich zum Zentrum der internationalen Clubszene etablierte. Das ruhigere Formentera zog Musiker wie Bob Dylan an, der an­­geblich im ­Restaurant Fonda Pepe Schach gespielt haben soll.

      Ibiza ist wahrscheinlich die gebeuteltste Insel der Balearen, doch auch wenn manche Gegenden vom Tourismus verschandelt sind, findet man abseits aus­getretener Pfade immer noch das ursprüngliche Ibiza: kleine Dörfer, in denen traditionelles Essen in Holzöfen zubereitet und auf Terrassen mit Bougainvillea und Blick auf die Berge serviert wird. Alte Bauernhäuser, die in nachhaltige Agrotourismus-Hotels umgewandelt wurden. Schöne Wälder, versteckte Strände, zerklüftete Berge und legendäre Sonnenuntergänge. Der Anblick des glühenden Feuerballs, der hinter der mystischen Insel Es Vedrà im Meer versinkt, ist etwas, das man nie vergisst. Die alten Griechen behaupteten, dass die Sirenen hier für Odysseus sangen. Überall auf Ibiza findet man heilige Steinkreise, Felszeichnungen und Kultstätten, während die Menschen von heute sich in Wandgemälden, Trommelzeremonien und schrulligen Hippie-Märkten ausdrücken. Von dem Ibiza der kleinen Buchten, die von alten Fischerhütten gesäumt sind, ist nicht allzu viel übrig geblieben.

      Beide Inseln sind ein Paradies für Naturliebhaber. Der Naturpark Ses Salines erstreckt sich vom Südwesten Ibizas bis nach Formentera und beheimatet Meeresschildkröten, Wale und viele Seevögel. Er umfasst ein großes Salinengebiet, das Zugvögel wie Flamingos, Störche und Fischadler beherbergt, und zählt wegen der dichten Neptungraswiesen zum UNESCO-Welterbe.

      Formentera

      Das perfekte Wochenende

      → Spazieren Sie bei Sonnenaufgang über den schmalen Weg, der die Salzlagunen trennt, in denen sich Flamingos tummeln.

      → Schauen Sie von der Nordspitze Formenteras bis zur Insel S’Espalmador, mit herrlich weißem Sand und türkisblauem Wasser zu beiden Seiten.

      → Steigen Sie in der Mondlandschaft am Cap de Barbaria durch ein Loch im Boden in die versteckte Grotte Sa Cova Foradada.

      → Spüren Sie den Wind im Haar, wenn Sie über eine der vielen staubigen, autofreien Straßen Formenteras zu ihrem kleinen Stück Strand radeln.

      → Erkunden Sie in der Cala en Baster die Höhlen, die als Bootsschuppen dienen, und schnorcheln Sie zwischen den Felsen.

      → Schlemmen Sie in der alten Mühle Es Moli de Sal köstlichen frischen Fisch, und springen Sie vom Steg ins Meer.

      → Sehen Sie sich von den Klippen über der Cala Saona den Sonnenuntergang an – in der Hand einen Cocktail vom charmanten Chiringuito darunter.

      Formentera ist knapp 20 km lang und nur mit der Fähre von Ibiza ­erreichbar. Vom 15. bis zum frühen 18. Jahrhundert war die Insel auf­grund stän­diger Piratenangriffe unbewohnt, und auch heute hat sie nur ca. 12.000 Bewohner. Doch dieses kleine Paradies mit weißen Sand­stränden und Felsbuchten, mit schmalen, oft unbefestigten Straßen, die idyllische ­Dörfer verbinden, spielt in der Kultur, vor allem in der Musikkultur, eine überraschend große Rolle.

      Joni Mitchell war hier, als ihre Beziehung in die Brüche ging und ihr ­Kult-Album „Blue“ entstand, King Crimson besangen die „Formentera Lady“, und Bob Dylan soll sogare eine Weile hier gelebt haben. Seit den 1960ern zieht die Insel Hippies und Träumer an – kein Wunder, dass sie als Schauplatz des turbulenten spanischen Films Lucia und der Sex gewählt wurde.

      Auf der Insel herrscht eine sehr entspannte Atmosphäre. Trotz regel­mäßiger Fährfahrten für Fußgänger und Autos, die weniger als eine Stunde dauern, sind die Möglichkeiten, ein Auto zu mieten oder mitzubringen, begrenzt. Zum Glück ist die Insel relativ flach, und viele kleine Landstraßen führen zu Stränden, Buchten und Dörfern, darunter diverse autofreie „grüne“ Radwanderwege, sodass Fahrrad oder Motorroller eine gute ­Alternative darstellen.

      Wie könnte man die Schönheit der Landschaft, die feinen weißen Sandstrände mit türkisblauem Wasser, die hoch aufragenden Klippen, die weiß getünchten Häuser und staubigen Straßen besser erfahren? Aus Umweltschutzgründen ist Campen heutzutage keine Option mehr, aber es stehen jede Menge Hostels, Strandhäuschen und kleine Hotels zur Auswahl.

      Buchten & Strände im Norden

      1 S’Espalmador

      Diese unbewohnte Insel in Privatbesitz, 150 m vor der Nordküste, ist nur mit dem Boot er­­reichbar. Von der Platja de ses Illetes (2) sieht sie ganz nah aus und das Wasser flach genug, um zu schwimmen, doch die Strömung ist stark, daher sollten Sie es ­lieber nicht versuchen. Man kann mit dem Kajak hinüberpaddeln oder in den Sommermonaten die kleine Fähre (Barca Bahia) von La Savina nehmen, um die schönen Strände zu erkunden – Verpflegung müssen Sie selbst mitbringen. Früher haben die Leute sich hier im Schlammsee gesuhlt, doch durch den Klimawandel ist er drastisch geschrumpft, und jetzt ist der Zugang ­verboten.

      → Fähre vom

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