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      Einleitung

      Liebe Damen, werte Leserinnen, liebe Leser,

      inzwischen gibt es ja unzählige Sex-Ratgeber auf dem Buchmarkt und den einschlägigen E-Book-Plattformen. Sie schießen wie Pilze aus dem Boden, doch oft, nachdem man einen dieser Ratgeber gelesen hat, beschleicht einen das Gefühl, genauso schlau wie am Anfang zu sein. Diese sogenannten Sexpertinnen und Sexperten überfordern den Leser insofern, als dass sie Vieles aus wissenschaftlicher Perspektive beleuchten. Schön und gut, aber steigen Sie nicht auch irgendwann einfach aus, überfliegen die Lektüre nur noch oder blättern vor? Verstehen Sie mich nicht falsch, ich möchte keineswegs eine Sex-Ratgeber-Schlechtmacherin sein, aber die vielen Ratschläge und Tipps erschlagen den interessierten Leser doch!

      Auf den ersten Seiten scheint alles noch verständlich und einleuchtend, doch schnell wird aus der kurzweiligen Lektüre eine wissenschaftliche Abhandlung über angeblich guten Sex. Dabei wird immer wieder dasselbe geschrieben, nämlich, dass guter Sex sich eigentlich gar nicht genau definieren lässt. Aber wissen wir Frauen das inzwischen nicht schon längst? Dafür benötigen wir doch keine Ratgeber!

      Was mich persönlich zusätzlich ermüdet, sind die vielen Statistiken, die in diesen Ratgebern gern zum Besten gegeben werden. Ich kann Statistiken nicht leiden. "Statistisch gesehen sind Sie zu dick, statistisch gesehen müssten Sie längst tot sein, statistisch gesehen ist seit zwei Wochen Frühling." Ja, ich kann es nicht anders sagen, ich finde Statistiken unsexy. Das Statistische Bundesamt macht mich überhaupt nicht an.

      Auch unsexy: Prozente! 10 Prozent der Männer sind so und so, 23 Prozent aller heterosexuellen Männer träumen heimlich davon, Analsex auszuprobieren, 7 Prozent sind neugierig, wie es ist, mit einer Fremden zu schlafen, 44 Prozent aller Frauen können nicht richtig blasen.

      Wenn wir uns dann durch die ellenlangen Analysen und Statistiken durchgeackert haben, sind wir meist so übersättigt und erschöpft, dass wir fast über dem Ratgeber einpennen und kurz überlegen, ob wir ihn jemals wieder zur Hand nehmen oder gleich an die Freundin weiter verschenken sollen.

      Ich lese Ratgeber meisten abends im Bett. Statt der Lektüre des neuen Stephen King Schockers denke ich dann: Ach, warum nicht mal lesen, wie man richtig bläst. Die perfekte Blase-Technik zu beherrschen, kann ja erstens nicht schaden und zweitens, und das wollen wir Frauen schließlich alle, den Mann in den siebten Himmel katapultieren. Viele Frauen, mich anfangs eingeschlossen, sind der Meinung, es reiche vollkommen aus, einen Penis in den Mund zu nehmen und die allseits bekannten Rein-Raus-Bewegungen zu simulieren. Wie genau die perfekte Blase-Technik funktioniert, steht im Ratgeber aber meist erst auf Seite 265. Und wer bitte liest am Anfang eines Buches dessen Ende?

      Ich könnte natürlich auch vorblättern und die wissenschaftlichen Abhandlungen und das Statistik-Gedöns überspringen, und vielleicht haben Sie auch Recht, wenn Sie jetzt denken, dass das eindeutig mein Fehler ist, wenn ich es nicht einfach genau so mache. Aber, aber!: Ich bin überzeugt, dass viele Frauen mir zustimmen, wenn ich behaupte, dass es viel mehr auf die richtigen Tipps ankommt, statt dem Leser auf jeder zweiten Seite medizinische Fach-Termini um die Ohren zu knallen.

      Was ich lesen möchte, ist ein Ratgeber von einem/r Autor/in, der/die eben nicht die Palette des Fachjargons einwandfrei draufhat und sich ausnahmslos in die Bandbreite der sogenannten Sexperten/innen einreiht. Vielmehr bevorzuge ich kleine Berichte von echten, authentischen und normalen Frauen – Frauen, wie Sie und ich!

      Frauen, die auch mal keine Lust haben, aber gern wissen würden, wie sie ihrem Partner trotzdem eine Freude bereiten können, ohne sich dafür großartig überwinden oder in die ellenlange Materie einlesen zu müssen. Denn glauben Sie mir, wenn Sie zuhause einen sexuell befriedigten Mann haben, (es gibt natürlich immer Ausnahmen) ist das für eine gut funktionierende Partnerschaft wie die Luft zum Atmen.

      Ich habe natürlich auch die Männer gefragt, was sie von Ratgebern mit gefühlten tausend Tipps halten. Und auch sie alle waren sich einig, dass es nicht darauf ankommt, ein riesiges Repertoire an Sex-Weisheiten zu beherrschen. Während der Recherchen zu diesem kleinen Büchlein kamen vor allem die Herren aus meinem Freundes- und Kollegenkreis zu Wort. Zugegeben, das waren jetzt nicht hundert oder zweihundert, nein, es waren nur 57. Aber die alles überragende Mehrheit, nahezu 100 Prozent (jetzt fange ich ja doch mit Prozenten an!) waren sich in Folgendem einig: Reizvoll finden sie vor allem solche Faktoren wie Verzögerung und Unterbrechung mit Neubeginn. Das Ganze sollte eher spielerisch und spontan sein. Bloß keine Überfälle mit Kerzenlicht und Reizwäsche. Es darf keinen Plan, kein Fordern und keinen Zwang geben. Und nicht so viel Quatschen dabei! Vor allem nieeeeee das Wort Kuscheln benutzen - der Erotik-Killer schlechthin! Erotik hat immer auch etwas mit Dezenz zu tun, mit einer letzten unausgesprochenen Reserve. Das Erreichen eines Orgasmus sollte nicht als Nonplusultra betrachtet werden, von dem frau meint, es mit dem Anwenden von irgendwelchen Tipps besser oder schneller bewältigen zu können.

      Liebe Leserinnen, Sie können selbstverständlich anderer Meinung sein – frei nach dem Motto, je mehr Tipps frau kennt, desto besser läuft es im Bett. Dieser kleine Ratgeber ist für Frauen, die keine Lust mehr haben, hunderte dieser besagten Tipps durchzuwälzen. Fünf reichen vollkommen aus, sogar einer würde schon genügen, doch dann würden Sie ja mein Buch nicht lesen.

      "Aus 5 mach Sex" ist rein subjektiv und enthält kleine, feine Anleitungen für Frauen. Ein Mini-Ratgeber sozusagen, bei dem Sie nicht denken werden, hey, wie war doch gleich Tipp 254 auf Seite 434?

      In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Vergnügen mit der nun folgenden kleinen Lektüre. Natürlich kann ich nur für mich selbst sprechen, aber ich kann Ihnen versichern, dass diese wenigen Tipps mein Sex-Leben sehr bereichert haben.

      Und das wünsche ich Ihnen auch - von ganzem Herzen!

      Ihre Sarah Jenkins