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Die Verwandlung. Claudia Rack
Читать онлайн.Название Die Verwandlung
Год выпуска 0
isbn 9783748595816
Автор произведения Claudia Rack
Жанр Языкознание
Серия Rebellen des Himmels
Издательство Bookwire
„Was zum ...“, erklang eine Stimme hinter ihr. Ariana wirbelte erschrocken herum und entdeckte Arabas. Entsetzt sah er zuerst sie und dann den zerbrochenen Tisch an. Ariana stöhnte genervt und ließ ein unechtes Lachen erklingen.
„Das war klar. Du tauchst genau dann auf, wenn ich es am wenigstens erwarte, Arabas“, meinte sie schnippisch. Er trat einen Schritt auf sie zu, bis ihr gefährlicher Blick ihn aufhielt. Zuerst dachte Arabas an einen Angriff. Bis es ihm dämmerte. Sie war daran schuld. Sie hatte den Tisch zerbrochen. Sofort erfasste er ihre Wunde am rechten Auge, die genäht war. Kurz darauf bemerkte er den Blutstriemen, der sich über ihren linken Oberarm zog.
„Du blutest“, meinte er trocken und perplex über die Tatsache, dass sie außer Kontrolle war. Er wusste, dass es ihr nicht gut ging in letzter Zeit. Dieses Ausmaß war ihm allerdings nicht bewusst. Ariana sah an ihrem Arm herunter und zuckte mit den Schultern.
„Das ist ein Kratzer“, antwortete sie lapidar. Entrüstet schnaubte Arabas und eilte zu ihr. Er scherte sich einen Dreck darum, ob sie ihn aufspießen wollte oder nicht. Er ergriff ihren Arm und sah sich die Verletzung genauer an. Ein tiefer Riss am Oberarm. Vermutlich von einem der Holzsplitter, der sie getroffen hatte. Ariana riss sich von ihm los und stolperte zur Küche. Sie ließ den Wasserhahn der Spüle an, schnappte sich ein Handtuch, und begann die Wunde zu reinigen. Obwohl es schmerzte, verzog sie keine Miene. Sie vermied es absichtlich Arabas anzusehen, sobald dieser auf sie zukam. In dem schwarzen Kampfanzug gekleidet, bestückt mit dem Waffengürtel, leuchteten seine Augen glühend rot.
„Was hast du dir dabei gedacht, Ariana?“, polterte er los. An seiner Stimmlage erkannte sie, dass er äußerst wütend war. Sie starrte an die Decke und drückte das Handtuch auf die Wunde, damit die Blutung stoppte. Sie wollte ihn nicht ansehen. Sie wollte den anklagenden Blick nicht sehen, der auf ihr ruhte. Sie wollte sich nicht erklären müssen. „Ariana!“, brüllte er sie an. Sie zuckte und wirbelte zu ihm herum.
„Schrei mich nicht an!“, rief sie wütend. Sobald sie in seine roten Augen sah, verebbte ihre Wut. Sie hatte angenommen, er verurteilte sie. Da war irgendetwas anderes in seinen bedrohlichen Augen. Sie runzelte die Stirn. Angst? Der Gefallene hatte Angst um sie? Weshalb? Das irritierte sie. Arabas hielt ihrem Blick stand. Er brauchte einen Moment, bis er die Kontrolle zurück erlangte. Sobald er ruhig atmete, sah er sie mit seinen schwarzen Augen an. Vorsichtig trat er zu ihr und griff nach dem Handtuch, welches sie eisern an ihren Oberarm drückte. Ariana machte keinen Versuch, ihn von sich zu stoßen, was er als gutes Zeichen wertete. Er wurde kühner und nahm ihr das Handtuch aus der Hand. Er sah sich die Wunde genauer an. Seine Hand legte sich um ihr Handgelenk und hinterließ eine rote Spur auf ihrer Haut. Für das menschliche Auge nicht zu erkennen, spürte Ariana den Schauer, der durch ihren Arm fegte, sobald er das tat. Der Riss an ihrem Oberarm verschloss sich augenblicklich. Arabas ließ sie los und trat beiseite, um ihr Raum zu geben. Hatte er sie geheilt? Ariana war sprachlos und starrte den makellosen Oberarm an. Sie hatte nicht gewusst, dass er dazu fähig war. Sofort schossen ihr Bilder durch den Kopf und noch mehr Fragen, auf die sie keine Antworten fand. „Kannst du mich jetzt kontrollieren?“, fragte sie angriffslustig. Arabas erkannte, dass sie damit auf Ramael ansprach und das, was er mit Nicholas getan hatte, nachdem er ihn geheilt hatte. Bevor er darauf antwortete, ertappte er sich dabei, dass er es nicht schlecht finden würde, wenn er das könnte. Allerdings würde er sie anders kontrollieren, als sie dachte. Die Bilder, die in seinen Kopf schossen, blendete er sofort aus. Er konnte froh sein, dass Ariana nicht die Fähigkeit besaß, Gedanken zu lesen. Wenn sie wüsste, welche verbotenen Gedanken er über sie beide hatte, würde sie kein Wort mehr mit ihm wechseln.
„Nein, keine Sorge. Als Gefallener besitze ich dieses Privileg nicht“, erwiderte er mit enttäuschtem Unterton. Ariana sah ihn an. Es war schon seltsam. Man sollte meinen, dass ein Engel Gutes vollbrachte, sobald er einen Menschen kontrollieren konnte. Ramael hatte sie eines Besseren belehrt. Ein Gefallener, der im Grunde auf ihrer Seite stand, konnte zwar heilen, aber die Kontrolle über den Menschen bekam er nicht. Ariana würde die Regeln der Engel niemals verstehen, wusste sie.
„Was tust du überhaupt hier, Arabas? Wir hatten keine Vereinbarung, oder?“, fragte sie überrascht.
„Es gibt Neuigkeiten, die nicht warten können. Ich bin sofort hergekommen, als ich davon erfuhr“, meinte er. Ariana horchte auf und ging auf die Couch zu. Sie ließ sich darauf nieder und wartete auf seine Erklärung. „Nemir ist zurück“, fing er an. Ariana lächelte und war sichtlich froh darüber.
„Das ist gut. Ist er wohlauf?“, hakte sie nach. Arabas nickte und ging vor ihr hin und her, sichtlich nervös.
„Gabriel wurde verbannt und wir haben einen anderen Gegner. Im Grunde sind es drei Gegner. Einer von ihnen ist auf dem Weg zu dir“, erklärte er. Ariana schossen sofort wachsame grüne Augen ins Gedächtnis, die sie anstarrten.
„Er ist schon da“, meinte sie trocken. Arabas sah sie besorgt an.
„Was soll das heißen? Du weißt nicht, von wem ich rede, Auserwählte“, sagte er verwirrt. Ariana grinste.
„Wenn mich nicht alles täuscht, bin ich ihm begegnet. Groß, dunkelblonde kurz geschorene Haare, grüne Augen, kräftig?“
„Ja das ist er, eindeutig. Wo bist du ihm begegnet und wann zum Teufel?“, platzte es aus ihm heraus.
„Gestern beim Training. Ich habe gespürt, dass er anders ist, aber ich konnte es nicht deuten. Jetzt weiß ich, weshalb.“ Arabas war nicht erfreut, wie sie an seiner