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      Pfad des Feuers

      Roman

      Alexander Mosca Spatz

      Pfad des Feuers

       Alexander Mosca Spatz

       published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

       Copyright: © 2013 Alexander Mosca Spatz

       ISBN 978-3-8442-6030-4

      Inhaltsverzeichnis

      Prolog: Widerhall der Sünden 9

      Kapitel 1 Die erste Gardistin 42

      Kapitel 2 Der Fluch der Wissenden 98

      Kapitel 3 Die Ritter des Tranidariums 166

      Kapitel 4 Der Zweite im Bunde 275

      Kapitel 5 Verschlungene Pfade 346

      Prolog: Allianz der Gefallenen 383

      Kapitel 6 Die mächtigste Waffe ist der Verrat 398

      Kapitel 7 Der Renegat 501

      Kapitel 8 „Tod durch Tranidieren“ 622

      Kapitel 9 Renevatio 725

      Kapitel 10 Die Rache der Rebellen 733

      Kapitel 11 Ein letzter Schritt zur Freiheit 856

      Kapitel 12 Flucht 892

      Kapitel 13 Der Unbestechliche 919

      Kapitel 14 Der einarmige Bandit 964

      Kapitel 15 Neue Hoffnung 1002

      Kapitel 16 Kain und Abel 1022

      Für meinen verstorbenen Großvater,

      der mich lehrte, an mich selbst zu glauben

      Teil I

      Rückkehr des Exilanten

      „Drei Dinge werden nicht eher erkannt als zu gewisser Zeit:

       ein Held im Kriege,

       ein weiser Mann im Zorn,

       ein Freund in der Not.“

      Johann Wolfgang von Goethe

      Die Schlacht der tausend Klingen.

      So nennen die Menschen das Wunder, das ich vollbrachte. Ich alleine habe mit tausend Männern eine Armee der Vampire besiegt, zehnmal größer und besser ausgerüstet als wir.

      Trotzdem haben wir Menschen gewonnen – ich habe gewonnen. Keiner hat vor unserem Sieg an uns geglaubt und mein Vater, der König, hoffte mich bereits tot … doch hier bin ich; siegreich dort, wo tausende vor mir versagt haben.

      Die menschliche Rasse taumelt am Rande des Abgrunds, doch ich werde sie retten!

      Ich kann uns alle vor der Vernichtung bewahren!

      I

      Der Schrei des Mädchens zerriss die Stille.

      Godric schreckte auf, öffnete blitzartig seine Augen, schweißgebadet und am ganzen Leib zitternd.

      Der kalte Wind des Winters heulte draußen auf, hoch oben im bewölkten Nachthimmel explodierten Blitze, nahmen der Szenerie für kurze Augenblicke alle Farbe, bevor das Innere der Kirche wieder in Dunkelheit versank. Regen prasselte vom Firmament hinunter, trommelte rhythmisch und unablässig gegen die verzierten Glasscheiben. Das Donnern der zuckenden Blitze und der heulende Sturm waren die einzigen Geräusche in der Kirche; er war alleine.

      Godric seufzte erleichtert und strich sich mit einer Hand das lange graue Haar aus dem Gesicht, bedeckte es mit den Händen, während einige Kerzen schwach und verschwommen vor sich hin glommen, kaum imstande, die drückende Dunkelheit im Inneren der Kirche zu verdrängen – die Schatten der Flammen tanzten matt an den hohen kalten Steinwänden des Gebäudes.

      Müde rieb Pater Godric sich die Stirn und versuchte die Erinnerung an das Mädchen aus seinem Kopf zu vertreiben.

      Es war nötig, dachte er immer wieder und schüttelte leicht den Kopf, begrub das Gesicht des Mädchens in seinen Gedanken unter kalter Logik und Gleichgültigkeit.

      Mit einem leisen Stöhnen ließ er sich auf die Stufen vor dem Altar sinken, ließ seinen Blick durch die Kirche schweifen und versuchte in der herrschenden Dunkelheit etwas zu erkennen. Statuen von erfundenen Dämonen und Gargoyles starrten zähnefletschend zu ihm herab, ihre steinernen Gesichter vor Wut und Hass verzerrt. Im ständig aufblitzenden Licht der Blitze wirkten ihre Züge beinahe real, ihre Klauen schienen zu zucken, gierig nach ihm zu greifen.

      Unwillkürlich fröstelte Godric. Er wandte schnell den Blick ab, erhob sich von den Stufen des Altars. Die Abbilder der Dämonen stellten die Sünden der Menschen dar, ihre Verbrechen, die sie sich gegenseitig antaten und sie daran erinnern, dass sie vor hundert Jahren beinahe ausgerottet worden wären. In Erinnerungen versunken musterte Godric die vielen Darstellungen an den hohen Steinwänden, die den Krieg zwischen Menschen und Vampiren zeigten. Die Vampire hatten sie fast besiegt, da Uneinigkeit und Korruption die Menschheit befallen hatten – bevor der Letzte Herrscher erschienen war.

      Godric erhob sich mit immer noch zitternden Knien von den Altarstufen und wandte sich langsam um. Hinter ihm ragte die Statue des Letzten Herrschers majestätisch in die Höhe, bildete das gesamte Kopfende der Kirche. Der Letzte Herrscher stand in herrischer Pose dort, hielt die Arme weit ausgebreitet und vor ihm wichen die Dämonen und Ängste der Menschen zurück, geblendet von dem Licht, das von ihm ausging. Pater Godric legte den Kopf in den Nacken und schaute hinauf, traf den Blick der steinernen Augen des Letzten Herrschers. Sofort überkam ihn das Gefühl von Mut und Hoffnung. Alleine die Statue strahlte eine Würde aus, die jeder andere Mensch vermissen ließ. Wie könnte auch jemals ein Mensch die selbe Ausstrahlung besitzen wie der Letzte Herrscher? Ihr Herrscher war kein Mensch mehr; er war Gott.

      Der alte Priester trat an den Altar, stützte seine Handflächen auf den kalten Stein und schloss kurz die Augen.

      Wie lange ist es her, seit ich das letzte Mal mit ihm gesprochen habe? Er sieht so anders aus, als ich ihn in Erinnerung habe …

      Seine Schritte hallten von den hohen Wänden der Kirche wider, als er hinter den Altar und zwischen die drei Säulen trat, die sich vor der Statue des Letzten Herrschers erhoben; die drei Säulen waren die Grundfesten ihrer Religion und der Letzte Herrscher ihr Gott. Die drei Säulen waren flache, breite Steine schwarzer Farbe, die im Dreieck um einen Brunnen aufgestellt waren. Auf ihnen prangte in alten Runen in Glyphen das Glaubensbekenntnis, das sie bei jeder Messe und Opferung wiederholten. Der alte Priester stützte sich mit einer Hand auf einen der Steine und spürte, wie die

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