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Schattenspiel - Der zweite Teil der Schattenwächter-Saga. Sandra Grauer
Читать онлайн.Название Schattenspiel - Der zweite Teil der Schattenwächter-Saga
Год выпуска 0
isbn 9783738005875
Автор произведения Sandra Grauer
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Sandra Grauer
Schattenspiel - Der zweite Teil der Schattenwächter-Saga
Dieses eBook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Willkommen in der Schattenwelt
Der König ist tot, lang lebe …
Leseprobe aus »Mehr als Freundschaft?«
Prolog
Schnellen Schrittes durchquerte Raziel die nur spärlich beleuchteten Gänge. Er musste mit dem General sprechen, bevor sich die Portale wieder schließen würden. Er konnte es sich nicht erlauben, in der Schattenwelt festzusitzen. Als Teil des Plans hatte er Aufgaben in der Menschenwelt nachzugehen.
Die Schattenwelt wirkte in diesem Moment nahezu verlassen. Vereinzelt begegnete er Alten und Kranken, die ihm neugierige Blicke zuwarfen, doch er beachtete sie nicht weiter. Jetzt war keine Zeit, ihre Neugier zu befriedigen. Er durfte den General nicht länger warten lassen und musste die Nachricht so schnell wie möglich überbringen.
Als er um die letzte Ecke bog und den geräumigen Raum betrat, in dem sämtliche Verhandlungen abgehalten wurden, erwartete der General ihn bereits. Nervös blickte er auf.
»Mein General.« Raziel deutete eine Verbeugung an. »Es ist vollbracht«, verkündete er. Stolz schwang in seiner Stimme mit, als er sprach.
»Ihr konntet ihn gefangen nehmen?«
Raziel nickte knapp. »Es ist alles nach Plan verlaufen. Als er das offene Portal erblickte, nahm er sofort Kontakt zu seinen Söhnen auf und erstattete Bericht. Sie und das Mädchen müssten bereits auf dem Weg zur Thingstätte sein.«
Der General erhob sich und ging ein paar Schritte. Er wandte Raziel den Rücken zu. Einen Moment blieb er stehen und schwieg, dann drehte er sich wieder um. »So lasst uns gehen. Ich möchte sie nur ungern verpassen.«
Raziel lachte röchelnd. »Glaubt mir, wir werden sie gebührend empfangen.«
Flucht
Ich spürte Gabriels Hand in meiner, während wir vorsichtig die steilen Stufen zum Tempel der Inschriften hinaufstiegen. Seine Hand war warm und trocken, und er gab mir ein Gefühl des Vertrauens, der Sicherheit. Die Aufregung konnte aber auch er mir nicht nehmen.
Hoffentlich würden José und die anderen Schattenwächter unser Verschwinden erst bemerken, wenn wir bereits irgendwo in den Tiefen des Tempels waren. Mich noch einmal zu ihnen umzudrehen, traute ich mich nicht. Nicht auszudenken, was geschehen würde, wenn sie uns jetzt entdeckten. José wäre sicher nicht begeistert und wahrscheinlich sogar enttäuscht. Zumal er Gabriel kurz zuvor noch zu verstehen gegeben hatte, dass wir vorerst in seiner Nähe bleiben sollten. Das Schlimmste aber war, dass er uns mit Sicherheit verboten hätte, das Portal zu benutzen.
Es herrschte Ausnahmezustand, und die Schattenwächter brauchten jede Hilfe, die sie kriegen konnten. Überall auf der Welt waren die Portale offen, und das hieß, dass die Schatten ungehindert in unsere Welt übertreten konnten. Aber Ausnahmezustand herrschte auch bei uns – bei Gabriel, Joshua und mir. Noah schien unsere Hilfe ebenso sehr zu brauchen wie die Schattenwächter. Keiner von uns wusste, was passiert war, aber es bestand kein Zweifel, dass ihm etwas zugestoßen war. Wir mussten Gabriels und Joshuas Vater finden, und wir durften keine Zeit verlieren.
Nun wagte ich doch einen kurzen Blick zurück. Viel konnte ich nicht erkennen, und ich hatte auch keine Zeit, genauer hinzusehen. Wenn ich jetzt stürzte, würden wir bestimmt auffallen, also achtete ich lieber wieder auf die Stufen. Die Stimmen hinter uns klangen aufgeregt, aber nicht aufgeregter als zuvor.
Am Ende der Stufen betraten wir die mittlere von insgesamt fünf Öffnungen, und schlagartig wurde es um uns herum still und dunkel. Das hereinscheinende Mondlicht und unsere Fackeln boten das einzige Licht. Ich erschauerte, als wir weitergingen. Zum einen war es hier in der Pyramide noch kühler als draußen, zum anderen spürte ich mit jeder Faser meines Körpers die Faszination dieses bedeutenden Ortes.
Im Licht der Fackeln erkannte ich, dass zwei Mauern aus hellem Stein versetzt von beiden Seiten in den Weg hineinragten, und wir mussten uns wie in einem Labyrinth hindurchschlängeln. Neugierig