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König Heinrich IV. Erster Teil. William Shakespeare
Читать онлайн.Название König Heinrich IV. Erster Teil
Год выпуска 0
isbn 9783754178393
Автор произведения William Shakespeare
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
William Shakespeare
König Heinrich IV. Erster Teil
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Inhaltsverzeichnis
König Heinrich IV. Erster Teil
Erster Aufzug
Erste Szene
London. Ein Zimmer im Palast.
König Heinrich, Westmoreland, Sir Walter Blunt und andre treten auf.
KÖNIG HEINRICH.
Erschüttert wie wir sind, vor Sorge bleich,
Ersehn wir doch für den gescheuchten Frieden
Zu atmen Zeit, und abgebrochne Laute
Von neuem Kampf zu stammeln, welcher nun
Beginnen soll an weit entlegnem Strand.
Nicht mehr soll dieses Bodens durst'ger Schlund
Mit eigner Kinder Blut die Lippen färben;
Nicht Krieg mehr ihre Felder schneidend furchen,
Noch ihre Blumen mit bewehrten Hufen
Des Feinds zermalmen; die entbrannten Augen,
Die, eines trüben Himmels Meteore,
Von einer Art, erzeugt aus einem Wesen,
Noch jüngst sich trafen in dem innern Sturm
Und wildem Drang der Bürger-Metzelei:
Sie werden nun, gepaart in schönen Reih'n,
Den gleichen Weg ziehn und nicht mehr entgegen
Bekannten stehn, Blutsfreunden, Bundsgenossen.
Der Krieg wird, wie ein Messer ohne Scheide,
Nicht seinen Herrn mehr schneiden. Darum, Freunde,
So weit hin bis zur Grabesstätte Christs,
Des Krieger nun, mit dessen heil'gem Kreuz
Wir sind gezeichnet und zum Streit verpflichtet,
Woll'n wir ein Heer von Englischen sofort
Ausheben, deren Arm im Mutterschoß
Geformt schon ward, zu jagen jene Heiden
Im Heil'gen Lande, über dessen Hufen
Die segensreichen Füße sind gewandert,
Die uns zum Heil vor vierzehnhundert Jahren
Genagelt wurden an das bittre Kreuz.
Doch dieser unser Plan ist jährig schon,
Es frommt zu sagen nicht: wir wollen gehn;
Deshalb sind wir nicht hier. – Drum laßt mich hören
Von Euch, mein teurer Vetter Westmoreland,
Was gestern abend unser Rat beschloß
Zu dieses teuren Werkes Förderung.
WESTMORELAND.
Mein Fürst, mit Eifer ward die Eil' erwogen
Und mancher Kostenanschlag aufgesetzt
Noch gestern abend, als der Quere ganz
Eine Post aus Wales voll schwerer Zeitung kam;
Die schlimmste, daß der edle Mortimer,
Das Volk von Herfordshire zum Kampfe führend
Wider den wilden, stürmischen Glendower,
Von dieses Wäl'schen roher Hand gefangen,
Und ein Tausend seiner Leute ward erwürgt,
An deren Leichen solche Mißhandlung,
So schamlos viehische Entstellung ward
Von wäl'schen Frau'n verübt, daß ohne Scham
Man es nicht sagen noch erzählen kann.
KÖNIG HEINRICH.
So scheint es denn, die Zeitung dieses Zwistes
Brach das Geschäft zum Heil'gen Lande ab.
WESTMORELAND.
Ja, dies gepaart mit anderm, gnäd'ger Herr.
Denn stürmischer und unwillkommner kam
Bericht vom Norden, und er lautet so:
Am Kreuzerhöhungstag stieß Heinrich Percy,
Der wackre Heißsporn, dort auf Archibald,
Den immer tapfern und gepriesnen Schotten,
Zu Holmedon,
Wo's eine harte, blut'ge Stunde gab,
Wie man nach ihrer Lösung des Geschützes
Und anderm Schein die Neuigkeit erzählt;
Denn, der sie brachte, stieg recht in der Hitze
Und höchsten Kraft des Handgemeng's zu Pferd,
Noch irgend eines Ausgangs nicht gewiß.
KÖNIG HEINRICH.
Hier ist ein teurer, wahrhaft tät'ger Freund,
Sir Walter Blunt, vom Pferd erst abgestiegen.
Bespritzt mit jedes Bodens Unterschied,
So zwischen Holmedon liegt und unserm Sitz,
Und der bringt schöne und willkommne Zeitung:
Der Graf von Douglas ist aufs Haupt geschlagen;
Zehntausend Schotten, zweiundzwanzig Ritter,
In eignem Blut geschichtet, sah Sir Walter
Auf Holmedons Plan: gefangen ward vom Heißsporn
Mordake, der Graf von Fife und ältster Sohn
Des überwundnen Douglas; dann die Grafen
Von Athol, Murray, Angus und Menteith.
Und ist dies ehrenvolle Beute nicht?
Ein hoher Preis? Sagt, Vetter, ist es nicht?
WESTMORELAND.
Fürwahr, es ist ein Sieg, des wohl ein Prinz
Sich rühmen könnte.
KÖNIG HEINRICH.