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      Dr. Xaver Maria Nagler

      Die Irrfahrten des Messias

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Nussbaumklinik

       Bukephalos

       Epilog

       Flucht ins Ungewisse

       Zwei alte Freunde

       Weltformel und neue Energie

       Am See

       Das Geheimnis des Sees

       Cres

       Die Prophezeiung erfüllt sich

       Antichrist

       Bilder des Geistes

       Gefangen

       Das Universum in der Badewanne

       Gott und Teufel

       Beim Zahnarzt

       Der Architekt

       Die Rückkehr

       Ein großer Schritt

       Impressum neobooks

      Nussbaumklinik

      Die junge Ärztin in der Psychiatrie sitzt in ihrem kleinen Arztzimmer und sieht auf den Stapel Papiere. Sie knipst die kleine Lampe ihres Schreibtisches an. Der Patient, der ihr gerade sein Manuskript gegeben hat, hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt relativ unauffällig verhalten.

      Die Antwort auf ihre Frage, was darin stünde: „Sehr wichtige Dinge. Sie sind zwischen den Zeilen versteckt und denken sie daran, es dem Chef zu geben“, hatte sie allerdings aufhorchen lassen. Gegen ihre Art beginnt sie, die ersten Seiten zu überfliegen.

      Bukephalos

      von Simon Melker

      „Der sichtbare Teil der Welt ist nur ein Emergenzphänomen. Wir sehen nur die Vergangenheit. Das Jetzt ist unseren Sinnen nicht zugänglich. Die Schatten an der Wand gingen durch deinen eigenen Filter.“ Höhlengleichnis nach Messy

      „Es gibt keinen Anfang und kein Ende. Es ist in meiner Mitte.“ Gott

      Epilog

      Im Jahre 2004 startete die Rosetta Raumsonde von der Erde zu ihrer Forschungsmission. Nun im Jahr 2014 kehrt sie zurück, um ihre gesammelten Daten zu übermitteln – an Bord ist eine außerirdische Nachricht an die Erdbevölkerung, mit dem Ziel die Erde umzuorganisieren, um ihren drohenden Untergang abzuwenden:

       Es soll auf Erden Frieden herrschen, indem die Vorurteile über Falsch und Richtig abgeschafft werden.

      Die Nachricht wurde ins Unterbewusstsein eines Jeden übermittelt, auf das er im Moment ankomme und zu innerem Friede finde, damit er seinen Nächsten nicht mehr anklage und psychisch oder physisch angreife. Jeder solle sich selbst als der „ich bin der ich bin da“ seiner eigenen Welt erkennen, denn sie sei eine Bühne, der Projektion des eigenen Selbst.

      Dies ist die Geschichte des Mannes, dem diese Nachricht als Einzigem bewusst wurde. Sein Name ist Messy.

      Flucht ins Ungewisse

       Auftritt Johannes:

       Johannes war ein einsamer Schüler, klein, schmächtig und in Selbstzweifeln verstrickt. Die Gedankenmuster, in denen er gefangen war, drehten sich um das Leben und sich selbst. Er wollte Größeres, mehr und bedingungslos Gutes. Seine eigenen Gefühle waren aber von Selbsthass und Hass auf andere erfüllt. Er strebte immer danach mehr zu sein, als er eigentlich war.

       Seinen Gedanken konnte er sich nicht entziehen oder sie revidieren. In seiner Jugend besaß er noch nicht die Fähigkeit, zu verdrängen oder wegzuschieben. Er musste es durchkauen oder durchziehen.

       Die Lösung suchte er in Gesprächen, aber viel zu oft in Selbstgesprächen. Er war oft allein aber nie einsam. Das Gefühl der Einsamkeit lernte er erst spät in seinem Leben kennen, dann aber so, dass es ihn nie wieder ganz los ließ.

      Die Narben einer Trennung bleiben für immer. Johannes steht im Hauptbahnhof in München auf Gleis 23. Er will gehen, da Sarah ihn solange hingehalten hat, bis er sich total verloren hatte. Er will sie einfach nur vergessen. Vor ihm steht jetzt ein neuer Abschnitt.

      Ein paar Tauben flattern durcheinander. Der Nachtzug bremst mit einem ohrenbetäubenden Quietschen. Erst in vierzig Minuten wird er sich Richtung Amsterdam in Bewegung setzen. Johannes betrachtet die Tauben, die nun wieder landen. Sie widern ihn an, genau wie die Menschen.

      Er wuchtet seinen Rucksack auf den Rücken und sucht die Wagonnummer 23. Als er einsteigt, beschleicht ihn die Sorge, zu wenig mitgenommen zu haben. Er ist als erster im Sechserschlafabteil und kann sich die Pritsche oben links sichern. Zeit seines Lebens war er der Meinung gewesen, dass ihm an nichts fehlt. Nun empfindet er Einsamkeit und fühlt sich wie eine leere, ausgedrückte Tube Zahnpasta. Von seiner Liege oben betrachtet er die nach und nach eintretenden Passagiere seines Abteils. Vier Männer, ein junges Mädchen. Sie schweigen, verstauen ihr Gepäck, werfen Johannes einen bemitleidenden Blick zu, als wüssten sie genau, dass es ihm im Moment schlecht geht.

      Der Zug ist seit Stunden in Bewegung und Johannes beginnt, sich unter den Fremden, die auch allein sind, geborgen zu fühlen. Er holt sein kleines Reiseschach hervor und fragt, ob jemand mit ihm spielen will. Das Mädchen wundert sich, schmunzelt und willigt ein. Sie hat wenig Übung und verliert eine Figur nach der anderen.

      Johannes bemerkt einen Mann mit fahlem Gesicht, der außerhalb des Abteils im Gang sitzt. Er beobachtet das Spiel mit starrem Blick. Als Johannes Matt setzt, kichert das Mädchen nur und schlängelt ihren langen Körper in die Schlafkabine, ohne ein Wort zu sagen. Johannes muss sofort wieder an Sarah denken und abermals überkommt ihn die

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