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du zum Vampir wurdest und warum es für Jen schwerer war und warum du, obwohl du die Jüngere trotzdem die Ältere bist. <<

      >>Wir sollten wirklich keine offenen Fragen lassen. Jen war dabei als Jay verwandelt wurde. <<, erklärt Liz. >> Also blieb ihr nur die Möglichkeit die Klappe zu halten bis an ihr menschliches Lebensende, freiwillig oder unfreiwillig eine Vampyr zu werden oder zu sterben. Und sie hat sich nicht freiwillig darauf eingelassen die Klappe zu halten, das kannst du mir glauben, noch wollte sie eine Vampyr werden, darum ist es hässlich geworden. Wenn dir ein Mensch mit der Aufdeckung droht, bleibt einem Vampir keine Wahl. Der Mensch wird zu dem was er aufdecken will. Ich jedoch habe alles gesehen und habe meine Klappe gehalten, bis ich einundzwanzig wurde. Erst dann erklärte ich meiner neuen Familie, dass mein Geburtstagsgeschenk die Wandlung in eine Vampyr werden sollte. Das waren sechs Jahre nachdem Jay und Jen Vampire wurden. << Sie denkt wohl daran zurück, denn ihr eisblauer Blick ist entrückt und sie lächelt verträumt. Liz scheint mir sympathisch und glücklich zu sein, sodass ich automatisch mitlächeln muss.

      >>Du hast so lange stillgehalten und die anderen haben es nicht einmal bemerkt? <<, frage ich neugierig, weil ich es mir nicht vorstellen kann, wie sie es so lange geschafft hat, nichts zu sagen oder sich auf irgendeine Weise zu verraten.

      >>Nein, haben sie nicht, dafür war die Hektik mit Jen sehr groß und ich war im Kleiderschrank versteckt und keiner hat auch nur daran gedacht, dass sich jemand im Kleiderschrank verstecken würde, daher hat es keiner an dem Abend bemerkt. Darüber bin ich auch glücklich. Niemand hatte es vorher geschafft ihnen so einen verblüfften Ausdruck ins Gesicht zu schaffen wie ich. <<

      Daraufhin schnaubt Jay auf und macht ein Gesicht, als hätte er in etwas saures gebissen. >>Wir werden es auch alle niemals vergessen, als sie plötzlich, nachdem sie ihren Kuchen aufgegessen hatte aufstand und in ganz sachlich trockenem Ton bekanntgab: Danke für alles, was ihr bisher für mich getan habt. Ich möchte jetzt auch ganz gerne zu eurem Vampirclub gehören, also wer von euch erweist mir die Ehre mich in einen Vampir zu verwandeln? < <

      >>Wirklich? << Ich schaue Liz ungläubig an, aber sie reagiert nicht darauf, sondern macht sich auf den Weg zur Zimmertür. >>Ich lasse euch jetzt beide allein. Außerdem macht mir diesen wunderbaren Teppich nicht schmutzig, denn diesen habe ich selbst genäht und auch wenn ich insgesamt nur eine halbe Stunde dafür benötigt habe, war das richtig schwer! <<

      >> Was meinst du damit? <<, fragte ich verwirrt was sie damit meint.

      Doch schon war Liz weg und es gab keine Möglichkeit auf eine vernünftige Antwort von ihr.

      >>Sie hat Angst, dass wir schmutzige Sachen auf diesem Teppich machen. <<

      Ich blicke zu Jays blaue Augen auf und runzle die Stirn, weil das überhaupt keinen Sinn ergibt. >>Diese Gefahr gibt es aber nicht wirklich. <<

      >>Bist du dir da absolut sicher? << Sein Ton verspricht mir etwas anders.

      Themawechsel! Jetzt sofort! >>Wie alt bist du wirklich? Ich weiß, dass du so aussiehst, als wärst du erst achtzehn Jahre alt, aber nach dem Gespräch zu urteilen bist du viel älter. <<

      Themenwechsel. Gut, dachte sich Jay.

      Jay schmollt ein wenig, bis er damit herausrückt. >>Ich bin dreihundertneun Jahre alt. <<

      309 Jahre! 309! >Wow. << Das muss erst einmal einsacken. >>Dann hast du aber viel erlebt. Ich weiß, dass ich viel zu neugierig bin, aber könntest du mir vielleicht erzählen was dich am meisten geprägt hat? <<

      >>Ja, das bist du wirklich. Manchmal wäre es besser, wenn du die Finger von solchen Fragen lassen würdest, aber ich kann es nicht ungeschehen machen. Du bist jetzt eine Vampyr und ich habe dir alles erzählt, was ein neuer Vampir wissen muss. Ich möchte nicht, dass du genauso abhängig wirst, wie mein Vater von Adele, als er verwandelt wurde. << Auch er kann mich gut von meinen Fragen ablenken, wenn er nicht darauf antworten will oder es war etwas, dass ihn am meisten geprägt hat und er will es nicht mit mir teilen…

      >>Was ist denn damals geschehen? Willst du es lieber für dich behalten? << Dabei berühre ich seine Wange, die so weich ist. Er hat sich inzwischen wieder auf dem Bett hingesetzt und ich bin ihm aufs Bett gefolgt.

      >>Ich habe zu viel erlebt, um ad hoc ein einziges Ereignis zu benennen. Ich habe zu viele, aber ich denke, dass der Krieg mich geprägt hat. << Ich bin froh, dass er doch noch geantwortet hat.

      Er schaut mich mit seinen kristallblauen Augen an, aber von einem auf den anderen Moment verändern sich seine Augen. Sie scheinen traurig und wässerig zu werden. Ich habe ihn nie weinen gesehen. Ich ziehe sein Gesicht auf meinen und gebe ihm einen leichten Kuss auf die Lippen. Ich will ihn nie traurig sehen müssen.

      Er lachte heiser und rauchig nach dem Kuss. Mir gefällt das. Kann man jemanden unbegrenzt lieben? Wenn ja, dann liebe ich alles an ihm. Es macht mich einfach glücklich bei ihm zu sein. Er ist alles was ich will. Die Situationen sind immer wieder so wie sie eben sind. Daran kann man nichts ändern, aber mit wem man sie erlebt schon. Ich lächle ihn verliebt und verträumt an.

      >>Ich werde jetzt nicht weinen. Keine Sorge. Ich bin ein starker Kerl. <<, haucht er an meinen Lippen und trägt ebenso ein fettes Grinsen auf dem Gesicht.

      Das hier ist perfekt, wenn es so etwas wie Perfektion gibt, dann sind wir genau mittendrin.

      Er legt seine Stirn an meine und blickt mir tief in die Augen als würde er meine Seele anblicken und ich in seine. Hier in diesem Moment fühle ich mich unglaublich gut. Er ist alles, was ich nur jemals brauchen werde.

      

Kapitel 11

      Akzeptanz

      Mandy

      Nach einiger Zeit in absoluter Stille, in der wir nur unsere Atemzüge und Herzschläger hören, erhebt sich Jay vom Bett und zieht mich daraus. >>Du solltest dich jetzt umziehen und du kannst auch duschen. Das Badezimmer ist dort links die Tür. << Er zeigt mit der Hand in die Richtung.

      >>Willst du mich eigentlich loswerden? << Dabei lege ich den Kopf schief und blicke zu ihm auf. Er scheint aber von meinem Anblick leicht abgelenkt zu sein, immerhin habe ich nur eines seiner T-Shirts an und Unterwäsche und das ist nicht einmal Reizwäsche.

      >>Nein. Ich will nur, dass du gut aussiehst, wenn deine Eltern dich abholen. << Wann ist das passiert?

      >>Meine Eltern? << Meine Eltern kommen mich abholen?

      >>Ich habe sie angerufen und gesagt, dass du hier die Nacht verbringst. << Das hat er nicht getan? Hoffentlich hatte er mit meiner Mutter gesprochen und nicht mit Patrick.

      >>Du weißt schon, dass ich gestern auf Xenas Geburtstagsfeier war. Richtig? <<, versuche ich.

      >>Ja und falls du es noch nicht weißt, waren wir alle eingeladen. Du wolltest eigentlich mit Xena los, aber dann hättest automatisch bei dir übernachtet. Dafür kenne ich dich viel zu lange und zu gut. << Er schmunzelt. Naja, wo er recht hat…

      >>Höchstwahrscheinlich. << Wenn dann, nur Mutter wegen meines Wohnbegehrens. Patrick wegen etwas anderem…

      >>Deine Eltern hätten sich Sorgen gemacht, da du auch nicht geplant hattest außerhalb zu übernachten. << Naja, Mutter macht sich immer zu viele Gedanken und Sorgen.

      >>Mutter hätte sich Sorgen gemacht, wenn sie nicht wüsste, wo ich die Nacht über bleibe und selbst dann macht sie sich auch Sorgen. Sie macht sich immer Sorgen um mich. << Was gut ist, weil sie mir damit zeigt, dass ich ihr etwas bedeute.

      >>Da

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