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Bräute. 1944. Im deutschen Film punktet Magda durch Natürlichkeit und Charme.

      Sammelbild für das Salem Gold-Film-Bilder-Album Nr. 2. 1930er Jahre. Ein „Fan-Artikel“ dokumentiert ihre Beliebtheit.

      Die Deutschland erfassende Wirtschaftskrise der späten 20er Jahre scheint Magdas Pläne zu vereiteln, der Vater verliert sein Geld, das Konservatorium wird dadurch unbezahlbar. Doch Magda kämpft um ihren Beruf, will nicht umsonst gelernt haben, ist bereit für ein Engagement. Ihr Lehrer auf dem Konservatorium schickt sie zur Überbrückung der Situation in die Ballettschule des Stadttheaters, wo zunächst niemandem auffällt, dass sie kein Schulgeld bezahlt. Der Unterricht ist fordernd, doch sie hat Disziplin und Stärke, und wenn er beendet ist, trainiert sie weiter und perfektioniert sich in Eigeninitiative. Die Ballettschülerinnen erhalten regelmäßig die Chance, in den laufenden Opern- und Operettenproduktionen des Theaters eingesetzt zu werden. Magda ist fest entschlossen, diese Chance zu nutzen, bis ein Ereignis beinahe alles wieder vereitelt. Als man sie auffordert, das Schulgeld zu bezahlen, muss sie eingestehen, dass sie das nicht aufbringen kann. Das würde ihren sofortigen Ausschluss bedeuten, doch Magda reagiert, wie sie das künftig immer tun wird: Mit offensivem Selbstbewusstsein und zutiefst pragmatisch. Sie verweist auf ihr erlerntes Repertoire, bittet um die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis stellen zu dürfen. Karl Lustig-Prean, der Leiter der Schule, der später auch in Wien am Konservatorium arbeitet, ist amüsiert von dem Monolog der selbstbewussten kleinen Elevin und teilt ihr mit, es sich überlegen zu wollen. Tatsächlich wird Magda von einer Probe spontan zum Vorsingen abberufen, ist entsprechend nervös, aber dann tritt etwas ein, auf dass sie ihr Leben lang zählen wird. Im Augenblick der Bewährung kann sie sich auf ihre Fähigkeiten verlassen, wird sie ruhig, agiert präzise, überzeugt mit der Arie der Adele (Mein Herr Marquis) aus dem 3. Akt der Fledermaus von Johann Strauß Sohn.

      Am nächsten Tag unterschreibt Magda einen Dreijahresvertrag als zweite Soubrette mit für sie fürstlichen 150 Mark Gehalt im Monat – da sind genau 149 mehr, als sie bisher an Taschengeld erhielt. Damit kann sie sich und ihren Eltern das Leben erleichtern. Nachdem die erste Soubrette öfter als Tänzerin eingesetzt wird, singt sie in der Spielzeit 1929/30 in Operetten wie der Fledermaus, der Puppenfee, dem Land des Lächelns, dem Zigeunerbaron. Ihren ersten Auftritt hat sie in einer Statistenrolle in Giacomo Meyerbeers Oper Die Afrikanerin am 19. Februar 1929. Elf weitere Partien, zumeist Nebenrollen, folgen in dem Jahr. Auf den Fotos aus jener Zeit verkörpert sie den aus Amerika bekannten Typus des „Flapper-Girl“ mit kurzen Röcken und kurzem Haar. Das Publikum nimmt die Neue mit dem hübschen Gesicht und dem bodenständigen Charme freundlich auf, der erste Soloapplaus für sie erschreckt sie fast, doch ist es genau der Moment, auf den sie hingearbeitet hat. Auf dieses Gefühl der Bestätigung, auf das sie nie wieder verzichten will.

      Andere Theaterdirektoren werden auf sie aufmerksam, darunter das renommierte Theater am Gärtnerplatz in München. Am 10. Mai 1930 singt sie dort in Robert Gilberts Operette Die leichte Isabell die Titelpartie. Ihr Partner ist der vom Film her bekannte Paul Heidemann, der erste prominente Star, mit dem sie zusammenarbeitet. Er hat unter anderem mit Ernst Lubitsch gedreht, stand mit Harry Liedtke und Marlene Dietrich vor der Kamera. Dennoch ist Magda das Ereignis der Produktion, das Münchener Tageblatt nennt sie einen aufgehenden Stern, der seine ersten, wenn auch noch schüchternen Strahlen aussendet und voll gewinnender Jugendlichkeit sei. Der Münchener Intendant Julius Dewald bleibt vom Lob der Presse nicht unbeeindruckt, möchte sie fest engagieren, doch sie ist für drei Jahre an Augsburg gebunden. Der dortige Direktor entlässt das Talent jedoch großmütig aus dem Vertrag, so kann Magda ihre Karriere an einer der wichtigsten Operettenbühnen Deutschlands fortsetzen. Zwei Souvenirs aus der Anfangszeit sitzen in den folgenden Jahren auf allen ihren Schminktischen in Theatern bis hin zu Filmateliers: die Figur einer Micky Maus, die sie bei ihrem ersten Auftreten in Augsburg erhielt, und ein kleiner Teddy, der sie seit ihrer Premiere in München begleitet.

      Bis zu vierzig Mal steht sie innerhalb eines Jahres in insgesamt 14 Produktionen im Monat auf der Bühne, arbeitet wie besessen, kann sich in der teuren bayerischen Großstadt jedoch keine eigene Wohnung leisten, wohnt zur Untermiete. Vom 24. Mai 1930 bis zum 1. Mai 1931 logiert sie in der Klenzestraße Nr. 27 und danach bis 24. Juni 1931 in der Müllnerstraße Nr. 20. Bei einer Gastspielreise nach Wien im Jahr 1930 ist der Direktor des Theaters an der Wien, Hubert Marischka, von ihrer Leistung so begeistert, dass er ihr spontan das Angebot macht, ihre Karriere in der österreichischen Hauptstadt fortzusetzen, doch München will Magda nicht gehen lassen. Die Verbindung zu Wien und Marischka bleibt dennoch bestehen, mit Huberts Bruder Ernst wird Magda ein Vierteljahrhundert später einige ihrer (und seiner) erfolgreichsten Filme drehen.

      Standfoto für Die Puppenfee. 1936. In dem von Joseph Bayer komponierten gleichnamigen Ballett, das motivisch in den Film eingebaut wurde, tanzte Magda Schneider sechs Jahre zuvor noch in Augsburg auf der Bühne.

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