Аннотация

Dieses Buch wurde für alle jene geschrieben, die in Österreich leben, oder zumindest einen Einblick in Österreichs Politik haben. Für andere könnte es schwierig werden, aber ein Versuch lohnt sich allemal. Die Geschehnisse betreffen die Corona-Jahre 2020 und 2021. Das ist jener Zeitraum, in dem wir in einem Tunnel gelebt haben und angestrengt nach dem Licht am Ende der Röhre gesucht haben. Die Alpenrepublik ist ein Sumpf. Nicht etwa ein terrestrischer Lebensraum mit zeitweise durchnässten, schlammigen Böden, sondern in politischem und gesellschaftlichem Sinne. Der ehemalige Bundespräsident Rudolf Kirchschläger fand dafür den Ausdruck saure Wiesen. Jetzt könnte man einwenden, Korruption, Mauschelei und kleingeistige Politik gäbe es in jedem Land der Welt. Das mag wohl stimmen, aber die Bewohner des Zwergstaates Österreich haben hier eine besondere Fertigkeit entwickelt. Es liegt in ihren Genen. Sie können also nichts dafür. Der ehemalige Vielvölkerstaat der Österreichisch-Ungarischen Monarchie mit seinen unterschiedlichsten Kulturen dürfte ein perfekter Nährboden gewesen sein. Schon damals kamen viele nur über die Runden, wenn sie jemanden kannten, der jemanden kannte und dieser für monetäre Zuwendungen empfänglich war. Man wusste natürlich schon damals, dass ein Schmiermittel die Maschine am Laufen hält. Eine Hand wäscht die andere, und beide werden nass dabei. Dann kam der erste Weltkrieg und Österreich wurde auf seine heutige Größe geschrumpft, um danach durch Hitler ins Deutsche Reich heimgeholt und wieder Teil einer großen Nation zu werden. Das hat viele gefreut. Sehr viele. Und mit dem Perpetuum mobile, also nach oben buckeln und nach unten treten, kamen viele gut über die Runden. Doch mit dem Ende des zweiten Weltkriegs kam für Österreich die nächste Abmagerungskur zu jenem Kleinstaat, der er bis heute geblieben ist. Dieser Jo-Jo-Effekt ist nicht wirklich gesund, lehrte die Bevölkerung aber jene Flexibilität, die es benötigt, um sich über Wasser zu halten.