Аннотация

Kaum ein Thema ist so klischeebehaftet und sagenumwoben wie das der Hexen und ihrer Verfolgung. Der Glaube an Magie, Geister und Dämonen gehörte im Mittelalter wie in der Frühen Neuzeit zum alltäglichen Leben und ist auch heute noch vielerorts zu finden. Bereits in der Antike wurde vermeintlich schädigende Magie verfolgt. Ähnliches lässt sich auch heute noch in Afrika finden. In der Frühen Neuzeit erreichte die Hexenverfolgung jedoch eine völlig neue Dimension. Mit scheinbar wissenschaftlicher Begründung ermöglichte u. a. der 1487 von einem Dominikanermönch publizierte »Hexenhammer«, eine Anleitung für das Erkennen von Hexen und das Abhalten von Hexenprozessen, die systematische Vernichtung vermeintlicher Hexen. Rainer Decker verfolgt die Hexenbilder durch die Geschichte und schildert die Zeit der großen Hexenprozesse und -hinrichtungen anhand eindrucksvoller Fallbeispiele. Er entwirft dabei ein differenziertes Bild dieses historischen Phänomens und räumt mit falschen Vorstellungen auf.

Аннотация

Rom 1657: Der aus Westfalen stammende Geheimkämmerer des Papstes erhält einen verzweifelten Hilferuf des Bischofs von Paderborn, der sich mit einer explosionsartig anschwellenden Zahl »vom Teufel Besessener« konfrontiert sieht. Was soll er tun? Soll er, wie viele seiner Untertanen fordern, eine Hexenjagd in Gang setzen? Als die Ereignisse eskalieren, genehmigt der Bischof die Hexenverfolgung. Wie kann, wie muss man sich das vorstellen?
Der Band erzählt die Geschichte der Hexenjagd in Deutschland am konkreten Beispiel von teuflischer Besessenheit und Hexenverfolgung im Hochstift Paderborn 1656-1659. Dargestellt wird der Ablauf eines typischen Prozesses; die Bedeutung von Folter und Hinrichtung; das Phänomen der Lynchjustiz, von pogromartigen Exzessen gegen vermeintliche Hexen. Diese Binnenhandlung ist eingebettet in eine Art Rahmenhandlung, die zum einen die Ereignisse in Paderborn in den größeren Kontext der Hexenverfolgung in Deutschland stelt, zum anderen zeigt, wie die oberste Ebene der katholischen Kirche (Papst und Inquisition in Rom) auf die Hexenjagd reagieren. Welche Einstellung hat die katholische Kirche zu Magie und Hexerei? Rainer Decker zieht dabei auch den Vergleich zur evangelischen Kirche und der weltlichen Justiz, die im Verlauf der Hexenprozesse eine entscheidende Rolle spielt.

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Kaum ein Thema ist so klischeebehaftet und sagenumwoben wie das der Hexen und ihrer Verfolgung. Der Glaube an Magie, Geister und Dämonen gehörte im Mittelalter wie in der Frühen Neuzeit zum alltäglichen Leben und ist auch heute noch vielerorts zu finden. Bereits in der Antike wurde vermeintlich schädigende Magie verfolgt. Ähnliches lässt sich auch heute noch in Afrika finden. In der Frühen Neuzeit erreichte die Hexenverfolgung jedoch eine völlig neue Dimension. Mit scheinbar wissenschaftlicher Begründung ermöglichte u. a. der 1487 von einem Dominikanermönch publizierte »Hexenhammer«, eine Anleitung für das Erkennen von Hexen und das Abhalten von Hexenprozessen, die systematische Vernichtung vermeintlicher Hexen. Rainer Decker verfolgt die Hexenbilder durch die Geschichte und schildert die Zeit der großen Hexenprozesse und -hinrichtungen anhand eindrucksvoller Fallbeispiele. Er entwirft dabei ein differenziertes Bild dieses historischen Phänomens und räumt mit falschen Vorstellungen auf.

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Rom 1657: Der aus Westfalen stammende Geheimkämmerer des Papstes erhält einen verzweifelten Hilferuf des Bischofs von Paderborn, der sich mit einer explosionsartig anschwellenden Zahl »vom Teufel Besessener« konfrontiert sieht. Was soll er tun? Soll er, wie viele seiner Untertanen fordern, eine Hexenjagd in Gang setzen? Als die Ereignisse eskalieren, genehmigt der Bischof die Hexenverfolgung. Wie kann, wie muss man sich das vorstellen?
Der Band erzählt die Geschichte der Hexenjagd in Deutschland am konkreten Beispiel von teuflischer Besessenheit und Hexenverfolgung im Hochstift Paderborn 1656-1659. Dargestellt wird der Ablauf eines typischen Prozesses; die Bedeutung von Folter und Hinrichtung; das Phänomen der Lynchjustiz, von pogromartigen Exzessen gegen vermeintliche Hexen. Diese Binnenhandlung ist eingebettet in eine Art Rahmenhandlung, die zum einen die Ereignisse in Paderborn in den größeren Kontext der Hexenverfolgung in Deutschland stelt, zum anderen zeigt, wie die oberste Ebene der katholischen Kirche (Papst und Inquisition in Rom) auf die Hexenjagd reagieren. Welche Einstellung hat die katholische Kirche zu Magie und Hexerei? Rainer Decker zieht dabei auch den Vergleich zur evangelischen Kirche und der weltlichen Justiz, die im Verlauf der Hexenprozesse eine entscheidende Rolle spielt.