Аннотация

Аннотация

Was die Erzählungen und Kurzgeschichten Alfred Rohloffs bei aller Verschiedenartigkeit eint, ist die ganz eigene Sprachmelodie und die liebevolle Figurenzeichnung. Sehr schnell werden die Akteure lebendig, wecken Interesse und Mitgefühl. Ob das nun der kauzige Igor Alexandrowitsch aus «Die Besuche der alten Dame» ist, der seine Sturheit erst im hohen Alter langsam aufgeben kann, Georg, «Der Grenzer», dem die neu gewonnene Freiheit ganz andere Fesseln anlegt, oder aber Sigfrid, der (Anti-)Held der titelgebenden Erzählung, dessen Träume mit seinem Leben verschwimmen, so dass oft gar nicht klar ist, was Wirklichkeit ist und was nicht. Manchmal drehen sich die Texte um scheinbare Alltäglichkeiten, sind nur kurze Momentaufnahmen, Blitzlichter einer Beziehung, einer Geschichte – oft mit offenem Ausgang. Sehr häufig muten die Geschehnisse fast mystisch surreal an, sind verrätselt, und es gibt überraschende Wendungen oder aber die Geschichten entwickeln aus kleinen Begebenheiten parabelartige Lebensweisheiten. Immer aber sind die Erzählungen zutiefst berührend und strahlen ohne Verlust der Ernsthaftigkeit eine Leichtigkeit aus, die letztlich auch in der ganz eigenen, bildhaft fließenden Sprache begründet ist.

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Mit seinen humorvollen, aber auch nachdenklich stimmenden Kurzgeschichten hat Alfred Rohloff in diesem Band seinem Geburtsort Baubeln im einstigen Ostpreußen (im heutigen Kaliningrader Gebiet) ein Denkmal gesetzt. «Baubeln ist heute weder auf einer Landkarte noch auf unserer wirklichen Erde zu finden. Die großspurige neuere Geschichte hat es hinweggefegt», heißt es im Nachwort. «Erzählt wurden mir diese Geschichten – natürlich nicht als solche, wie sie hier versammelt sind – schon kurz nach dem Krieg. Aber ich fand erst nach und nach die Zeit, sie für mich aufzuschreiben. Der etwas ironische Ton, der in den Erzählungen anklingt, war schon bei den Ersterzählern enthalten. Er soll aber nicht die Zuneigung beiseite schieben, die ich für dieses Fleckchen Erde und die Schrulligkeit der damaligen Bewohner noch heute empfinde.»

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