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Seit 1974 eilt die großartige Serie von Patricia Vandenberg von Spitzenwert zu Spitzenwert und ist dabei längst der meistgelesene Arztroman deutscher Sprache. Die Qualität dieser sympathischen Heldenfigur hat sich mit den Jahren durchgesetzt und ist als beliebteste Romanfigur überhaupt ein Vorbild in jeder Hinsicht.

Der Kranke wälzte sich im Bett hin und her. «Wahnsinn», murmelte er, «ich schaffe es nicht, nein!» Er schrie gellend auf, und das war nicht das erste Mal, während er in der Behnisch-Klinik lag. «Armer Kerl», sagte Dr. Dieter Behnisch zu seiner Frau Jenny. «Ob er jemals darüber hinwegkommt?» «Wenn er es erfährt, dass die anderen nicht überlebt haben, kann es noch schlimmer werden», sagte Jenny deprimiert. Drei Wochen lag der Pilot Felix Falk schon in dieser Klinik, und es war ein Wunder, dass er mit dem Leben davongekommen war, als einziger von den fünf Insassen der Privatmaschine, die er von Zürich nach München bringen sollte. Alles war normal verlaufen, während dieses Fluges, aber als er zur Landung ansetzte, wurde das Flugzeug von einer Sportmaschine, die gerade erst gestartet war, gerammt. Der junge Pilot dieser Maschine, der noch wenig Flugerfahrung hatte, hatte dieses schreckliche Unglück verursacht, das auch er nicht überlebte. Felix Falk hatte noch eine Notlandung versucht, und die Maschine auch zu Boden gebracht. Helfer waren auch schnell zur Seite gewesen. Zwei Insassen waren jedoch sofort tot, die beiden anderen, wie er selbst, schwerverletzt. Aber er allein hatte dann überlebt. Die beiden Männer einer großen Schweizer Firma wurden von ihren Hinterbliebenen betrauert, das junge Ehepaar, Hilde und Alfred Greif, das in München eine Filiale übernehmen sollte, hinterließ nur einen kleinen vierjährigen Sohn, der in ein Waisenhaus gebracht wurde und nicht begreifen konnte, dass seine Eltern nie mehr wiederkommen würden. Ausführlich war in vielen Zeitungen von dem Unglück berichtet worden, aber an den kleinen Dominik dachte bald niemand mehr.

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Seit 1974 eilt die großartige Serie von Patricia Vandenberg von Spitzenwert zu Spitzenwert und ist dabei längst der meistgelesene Arztroman deutscher Sprache. Die Qualität dieser sympathischen Heldenfigur hat sich mit den Jahren durchgesetzt und ist als beliebteste Romanfigur überhaupt ein Vorbild in jeder Hinsicht.

Kirsten Oetting, eine sportliche junge Frau, fühlt sich nach einem Kenia-Urlaub mit Freunden schlapp und nervös. Dr. Norden verschreibt ihr ein Medikament gegen das Unwohlsein, doch Kirstens beste Freundin, die ehrgeizige Chemikerin Ruth, hat eine eigene Theorie: Sie vermutet, daß die unheilbare Krankheit, an der Kirstens Mutter sterben mußte, vererbt wurde. Damit ruft sie größte Ängste und Sorgen bei der Freundin hervor, die schließlich dazu führen, daß Kirsten den Heiratsantrag des geliebten Lutz Sandberg ablehnt. Erst, als es fast zu spät ist, erkennt Kirsten, daß sie das Opfer einer heimtückischen Intrige sein sollte… Der Tag begann für Dr. Norden ganz normal, als er seine Praxis betrat. Loni saß am Schreibtisch, das Wartezimmer hatte sich schon gefüllt.
Dr. Norden wusch sich die Hände und blickte dann auf die Karteikarte, die zuoberst lag. Er lächelte, denn es dünkte ihn ein erfreulicher Anfang, daß Kirsten Oetting die erste Patientin war. Richtig krank war Kirsten nämlich nie, aber da sie viel Sport trieb, zog sie sich hin und wieder kleine Verletzungen zu. Einmal eine Sehnenzerrung, ein anderes Mal Schürfwunden oder Prellungen. Aber Kirsten nahm das hin, und sie nahm es mit Humor. Sie hatte Kraft und Temperament und war nicht wehleidig oder zimperlich. Was Dr. Norden jedoch am meisten freute, war die Tatsache, daß sie kein Muskelpaket wurde, sondern eine sehr attraktive junge Frau blieb. Es war wohl drei Monate her, daß sie zum letzten Mal bei ihm gewesen war. Da war sie auf dem Tennisplatz ziemlich böse gestürzt und hatte sich den Rücken geprellt. Als sie an diesem Morgen bei ihm eintrat, erschrak er, so durchsichtig und blaß schaute sie aus.

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Seit 1974 eilt die großartige Serie von Patricia Vandenberg von Spitzenwert zu Spitzenwert und ist dabei längst der meistgelesene Arztroman deutscher Sprache. Die Qualität dieser sympathischen Heldenfigur hat sich mit den Jahren durchgesetzt und ist als beliebteste Romanfigur überhaupt ein Vorbild in jeder Hinsicht.

Dr. Johannes Cornelius nahm seine Frau Anne in den Arm. «So, mein Liebes, in dieser Saison wirst du entlastet», sagte er zufrieden. «Frau Hansen hat eben angerufen. Sie kann morgen anfangen.» «Das geht aber schnell», sagte Anne Cornelius nachdenklich. «Meinst du nicht, dass wir uns etwas überstürzt entschieden haben?» Sie hatte sich eigentlich gar nicht entscheiden können, als der Plan gefasst wurde, eine Sekretärin einzustellen. Doch alle waren dafür gewesen, dass sie entlastet werden musste. Die Insel der Hoffnung erfreute sich großer Beliebtheit. Die Anfragen von Kranken, von psychisch und physisch Erschöpften waren kaum zu bewältigen. Nichts fiel Anne Cornelius schwerer als Absagen zu schreiben, da manche Briefe doch einem Hilferuf gleichzusetzen waren. Aber leider waren die Räumlichkeiten begrenzt, und die Insel war nicht so groß, dass man noch mehr bauen konnte. Es hatte sich schnell herumgesprochen, dass man auf der Insel der Hoffnung nicht nur Genesung suchen, sondern auch finden konnte. Propaganda brauchten sie schon lange nicht mehr zu machen. Auf diesem himmlischen Stückchen Eiland ruhte der Segen Gottes. Das dachten Johannes und Anne Cornelius oft. Es waren auch eine beträchtliche Anzahl von Bewerbungen eingegangen, als Isabel die Annonce hatte einrücken lassen. Und sie war es auch gewesen, die sich für Viktoria Hansen entschieden hatte. Es war die kürzeste Bewerbung gewesen, die eingetroffen war, und Isabel Schoeller, die nunmehr Annes Freundin geworden war, war nur ihrem Instinkt gefolgt, als sie diese herausgriff.

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Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Deutlich über 200 Millionen Exemplare verkauft! Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von «Dr. Norden», der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von «Dr. Laurin», «Sophienlust» und «Im Sonnenwinkel». Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
"Nun, du kleine Pedantin, kommst du mit dem Zeitplan endlich klar?" fragte Peter Sellmann seine Braut Bettina, die er übermorgen aufs Standesamt führen wollte. «Du brauchst gar nicht zu spotten. Ein Tag geht schnell herum», erwiderte sie. «Jetzt werde ich jedenfalls in die Badewanne steigen.» «Das bedeutet also, daß ich gehen soll», tat er beleidigt. «Du wirst mich noch lange genug ertragen müssen», sagte sie neckend. «Eine süße Last», entgegnete er mit einem seltsamen Unterton, der sie befremdete. Ich bin nervös, dachte sie. Hoffentlich bekomme ich nicht wieder eine Allergie. Aber Dr. Norden hatte ihr ja einen so guten Badezusatz verordnet, der beruhigend auf ihre sehr empfindliche Haut wirkte. «Wo steckt eigentlich Natascha?» fragte Peter, als er sich verabschiedete. «Sie hat eine Verabredung, die ihr anscheinend sehr wichtig war.» «Eine wichtige Verabredung?»

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Seit 1974 eilt die großartige Serie von Patricia Vandenberg von Spitzenwert zu Spitzenwert und ist dabei längst der meistgelesene Arztroman deutscher Sprache. Die Qualität dieser sympathischen Heldenfigur hat sich mit den Jahren durchgesetzt und ist als beliebteste Romanfigur überhaupt ein Vorbild in jeder Hinsicht.

Dr. Norden ist erstaunt, als Karin Denhard in seiner Praxis erscheint und ihn in einer dringenden Angelegenheit sprechen will. Sie beabsichtigt wieder zu heiraten und berichtet das in einem ausgesprochen aggressiven Ton. Dr. Norden ahnt, daß da etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Schon bald weiß er, daß Karins Tochter Monika gegen diese Heirat ist und auch ihre Freundin Charlott, mit der sie sich eigentlich immer gut verstanden hatte. Die beiden halten Joachim Lippert für nicht vertrauenswürdig. Aber mit Karin ist nicht zu reden. Die Ereignisse überschlagen sich, und Monika gerät in Gefahr. Wer kann ihr helfen? Dr. Daniel Norden war erstaunt, als Karin Denhard in seiner Praxis erschien, denn sie machte einen sehr gesunden Eindruck. Trotz ihrer vierzig Jahre war sie eine sehr attraktive Frau mit mädchenhaft schlanker Figur, einem ebenmäßigen, glatten Gesicht und so reiner Haut, daß sie für eine Kosmetikfirma hätte Reklame machen können.
Vor drei Jahren, als ihr Mann gestorben war, hatte sie nicht so jung und schön ausgesehen, doch nun schien sie den Kummer endgültig überwunden zu haben. Der Anlaß ihres Besuches war jedoch ernster Natur. Es ging nicht um sie, wie Dr. Norden erfahren sollte, sondern um den Kompagnon ihres verstorbenen Mannes, um Dr. Ellbrecht. «Ich bin gestern erst von einer Reise zurückgekommen und habe erfahren, daß Dr. Ellbrecht plötzlich operiert werden mußte.» «Ja, es war nötig, der Blinddarm war schon fast am Durchbruch.»

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So, Evi, das hätten wir, sagte Dr. Daniel Norden zu dem kleinen Mädchen, das vor ihm auf dem Stuhl saß. Tut es noch weh? Die Kleine betrachtete ihren verbundenen Finger. Ein bisschen nur. Was sage ich denn Mami? Wenn ich sage, dass Baffy mich gebissen hat, bringt sie ihn wieder weg, aber er wollte ja gar nicht beißen, Onkel Doktor. Er wollte nur spielen, und da hat er ein bisschen zugezwickt. Baffy ist noch so klein. Er versteht es doch nicht. Aber Evis Mutter, Frau Bernau, war leicht erregbar, und wie Dr. Norden wusste, war sie ohnehin dagegen gewesen, dass Evi von ihrem Vater einen Hund zum Geburtstag bekam. Wie sollte man ihr erklären, dass Baffy gar nicht beißen wollte? Baffy war ein kleiner Rauhaardackel und frech, wie die meisten seiner Rasse. Er hatte es sich auf Mollys Schoß bequem gemacht, während Evi im Sprechzimmer war. Molly, mit vollem Namen Helga Moll und alles andere als mollig, Dr. Nordens Sprechstundenhilfe, liebte Kinder und Hunde und überhaupt alle Tiere, von Schlangen und stechenden Insekten abgesehen. Gegen Insekten war sie allergisch, Schlangen waren für sie die Verkörperung der Falschheit. Schließlich war es eine Schlange gewesen, die Eva verführt hatte, von dem Apfel zu essen, und das hatte der Menschheit dann das ewige Paradies gekostet. Molly, eine durch und durch romantische Natur, gab nicht etwa Eva die Schuld an diesem traurigen Ereignis, sondern dieser falschen Schlange. Frauen waren nun mal bestechlich. Damals war es ein schöner rotbackiger Apfel gewesen und heutzutage waren es halt verlockende Schaufensterauslagen, bei denen man schwach werden konnte.

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Dicht lag der Nebel über dem Flugplatz. Die riesige Düsenmaschine kreiste schon zwanzig Minuten über der Stadt. Ein anderer Platz hatte nicht angewiesen werden können, denn überall herrschte der gleiche dichte Nebel. In Rom war man bei strahlendem Sonnenschein abgeflogen, und nun das. Die Besatzung wusste schon, dass mit Schwierigkeiten zu rechnen war. Die Passagiere wussten es nicht. Der Winter neigte sich zwar dem Ende zu, aber es wurde sehr früh dunkel, und einige Minuten Verspätung musste man einkalkulieren. München war nicht Rom, wo der Frühling sich schon sehr deutlich bemerkbar machte. «Wenn das nur gut geht», murmelte die Stewardess Gwendolin, die von ihren Kollegen Wendy genannt wurde. Sie war ein apartes Mädchen mit tiefschwarzem Haar und leuchtend blauen Augen. Sie hatte sich oft gegen mehr oder minder eindeutige Anträge männlicher Fluggäste zu wehren, doch für Wendy gab es nur einen Mann, und der trug jetzt die Verantwortung für einhundertdreißig Menschen. "Du wirst doch nicht nervös werden ", sagte die blonde Anja, die das fröhliche Pendant zu der sanften Gwendolin war. «Die Passagiere werden nämlich schon hektisch. Wir werden zu tun bekommen.» Ja, es machte sich Nervosität breit. Die Stewardessen wurden mit Fragen bestürmt und gaben immer die gleiche beruhigende Antwort, dass man noch auf die Landeerlaubnis warten müsse. Flugkapitän Holger Herwart fluchte leise vor sich hin. «Lange können sie sich jetzt nicht mehr Zeit lassen», sagte er. «In spätestens zehn Minuten müssen wir unten sein.» «Aber wie», brummte sein Kopilot Conny Dahm. «Adieu, Fränzi.» «Halt die Goschen», fauchte ihn Holger an. «Es ist nicht das erste Mal…»

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Mitternacht war längst vorbei, als Manfred Reisner leise vor sich hin pfeifend von einer fröhlichen Geburtstagsfeier im Hotel Waldhof heimwärts ging. Die frische Nachtluft tat ihm gut, denn es war doch ziemlich viel getrunken worden. Aber sehr lustig war es gewesen, und für Peter Waldhof, den Sohn des Hoteliers, zugleich der Abschied vom Junggesellenleben. Übermorgen sollte Peters Hochzeit stattfinden, und zum ersten Mal in seinem gerade dreiundzwanzigjährigen Leben sollte Manfred Reisner, der Sohn des Brauereibesitzers, der tatkräftig zur Sanierung des Hotels beigetragen hatte, Trauzeuge sein. An diesem Abend waren die Freunde, dreizehn an der Zahl, unter sich gewesen, ohne Damen, um den zu feiern und aus dem Kreis der Junggesellen zu verabschieden, der zuerst den Weg zum Traualtar gehen wollte. Manfred war nicht abergläubisch, obgleich er als Dreizehnter erschienen war. Er hatte sich mit seinen Freunden und Kommilitonen köstlich amüsiert und war auch auf dem Heimweg noch in beschwingter Stimmung. Dem sollte jedoch ein Ende gesetzt werden, als er sich seinem Elternhaus bis auf etwa zwanzig Meter genähert hatte. Aus dem Dunkel sprangen zwei schattenhafte Gestalten auf ihn zu. Einer versuchte, ihm die Arme auf dem Rücken zusammenzudrücken, aber Manfred konnte ihn abwehren. Dann traf ihn ein Schlag am Kopf, der ihn taumeln ließ, doch zu Boden ging er auch jetzt noch nicht, er war groß, kräftig und sportgestählt. «Schlag zu», hörte er jemanden zischen, und dann traf ihn ein so harter Schlag, dass ihm die Sinne schwanden. «Jetzt haben wir ihn», sagte der Größere, doch da leuchteten die Scheinwerfer eines Wagens auf, der um die Ecke bog.

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Es war zwölf Uhr mittags, und ausnahmsweise war Dr. Norden einmal pünktlich mit seiner Sprechstunde fertig geworden. Seine Sprechstundenhilfe Helga Moll, genannt Molly, war schon im Gehen begriffen, als das Telefon läutete. Eine aufgeregte Frauenstimme tönte an Dr. Nordens Ohr, als er den Hörer aufgenommen und Molly gewinkt hatte, dass sie sich ruhig auf den Weg machen könne. «Herr Doktor, kommen Sie bitte schnell», sagte die Stimme. «Anja, meine Kleine, blutet so schrecklich.» Dr. Norden wusste, dass manche Patienten in der Aufregung vergaßen, ihren Namen zu nennen, aber diese Stimme war ihm zudem gänzlich unbekannt. «Name und Adresse bitte», bat er rasch. «Reuter, Tulpenstraße 10», kam überstürzt die Antwort. «Ich komme sofort.» Dr. Norden griff nach seinem Koffer. Molly hatte doch noch an der Tür gewartet. "Tulpenstraße 10, gibt's die Nummer überhaupt? ", murmelte er vor sich hin. Er hatte ein paar Patienten in dieser Straße, die nicht weit entfernt war. «Da wird viel gebaut», sagte Molly. Dr. Norden beeilte sich. In wenigen Minuten stand er vor einem ganz neuen Doppelhaus. Als er das letzte Mal in dieser Straße einen Krankenbesuch gemacht hatte, war es noch im Rohbau gewesen, und jetzt war nur die eine Hälfte bezogen. Die Hausnummer war schon angebracht, der Name noch nicht. Aber er wurde von einem etwa zehnjährigen Mädchen bereits erwartet. «Es ist meine kleine Schwester», sagte sie aufgeregt. «Mami ist bei ihr. Sie ist gefallen.» Das kleine Mädchen hatte fürchterlich geblutet, aber Dr. Norden konnte rasch feststellen, dass es halb so schlimm war, wie es aussah. Anja hatte sich beim Sturz von der Terrassentreppe die Mundschleimhaut durchgebissen.

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Frau Arnold läutet, sagte Oberschwester Käthe zu Schwester Lisa. Sie will doch nur Beate, erwiderte die Jüngere mürrisch. Beate hin, Beate her, da brauche ich doch gar nicht erst aufzukreuzen. "Na, na, na, sagte Oberschwester Käthe nachsichtig. Beate ist auf der Säuglingsstation. Nun gehen Sie schon. Schwester Lisa war nicht die Einzige in der Frauenklinik Dr. Leitners, die auf Schwester Beate eifersüchtig war, aber sie zeigte es am deutlichsten. Oberschwester Käthe dagegen bemühte sich sehr, nicht zu deutlich zu zeigen, wie sehr auch ihr die so vielgeliebte und vielbeneidete Beate ans Herz gewachsen war. Schwester Lisa kam auch schon gleich wieder zurück. Na, was habe ich gesagt, brummte sie, nur Beate ist gefragt. Frau Arnold möchte, dass Beate den Stammhalter bringt. Ihr Schwager ist nämlich gekommen. Mei, das ist ein Mann! Dabei verdrehte sie die Augen. Oberschwester Käthe ahnte, dass Lisa ihre Kollegin nun noch mehr beneidete. Deshalb ging sie selbst zur Säuglingsstation, um Beate Bescheid zu sagen. Ihr wurde das Herz ganz weit, wenn sie sah, wie liebevoll und behutsam diese junge Kinderschwester mit den ihr anvertrauten Schützlingen umging. Gerade jetzt hatte sie den kleinen Arnold frisch gewickelt. Beates reizvolles Gesicht hatte einen zärtlichen Ausdruck, als sie sich zu Oberschwester Käthe umwandte. Ist das nicht ein goldiges Kerlchen? , fragte sie. So lieb ist er. Man spürt so richtig, wenn eine Mutter sich auf ihr Kind gefreut hat. Ja, Irene Arnold hatte sich auf dieses Kind genauso gefreut wie auf ihr erstes, und dass es nach dem Mädchen nun ein Junge war, machte das Glück vollkommen.