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Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt «diese» Wirklichkeit.
Natalie schmunzelte. Was ihre Freundin Marion sich vornahm, das setzte sie auch durch, da mochte kommen, was wollte. Sie war eine bezaubernde Braut, die zierliche Marion, die in einer Wolke schneeweißen Tülls über die Galerie zu schweben schien, leichtfüßig, liebreizend lächelnd und so rührend jung. Alle waren von Marion begeistert, lobten ihre bescheidene Art und ihre Frische. Insbesondere ihre Schwiegermama Hertha, eine ansonsten sehr kritische Dame, war ganz bezaubert gewesen von Marions schüchternem Lächeln und hatte sie mit offenen Armen in der Familie willkommen geheißen. «Wie ein Engel schaut sie aus», seufzte eine ältere Dame neben Natalie und tupfte sich gerührt ein Tränchen aus dem Augenwinkel. Natalie hätte fast laut losgelacht. Ihre beste Freundin Marion schaute zwar aus wie ein Engel, doch in Wirklichkeit war sie eine knallharte berechnende kleine Person, die genau wusste, was sie wollte. Diese Hochzeit war von ihr genauestens geplant worden, sogar der Schnitt ihres Brautkleides hatte bereits festgestanden, als der Bräutigam noch gar nichts von seinem Glück ahnte. Glück? O doch, dachte Natalie, denn obwohl ewig abwägend, kalkulierend und bis ins Mark durchtrieben, ist Marion doch ein liebenswertes Wesen, treu wie Gold und von unerschütterlicher Courage. Sie wird ihn glücklich machen, ihren frisch gebackenen Ehemann, der noch immer glaubt, er habe sie überreden müssen, ihn zu heiraten. Von wegen! Kinder, ihr werdet's nicht glauben, aber ich habe ihn gefunden! So war Marion vor einem guten halben Jahr in die Wohnung gekommen, die sie sich mit ihren Freundinnen Natalie und Isabel teilte. Alle drei waren sie Freundinnen seit dem ersten Semester auf der Universität, verstanden sich trotz der verschiedenen Temperamente großartig und wurden von ihren Kommilitonen das «Goldene Kleeblatt» genannt. Kleeblatt war klar, weil sie so treu zusammenhielten, die drei Freundinnen. Das Adjektiv Golden verdankten sie Isabel, vielmehr deren väterlichen Finanzen.

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Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt «diese» Wirklichkeit.
Natalie schmunzelte. Was ihre Freundin Marion sich vornahm, das setzte sie auch durch, da mochte kommen, was wollte. Sie war eine bezaubernde Braut, die zierliche Marion, die in einer Wolke schneeweißen Tülls über die Galerie zu schweben schien, leichtfüßig, liebreizend lächelnd und so rührend jung. Alle waren von Marion begeistert, lobten ihre bescheidene Art und ihre Frische. Insbesondere ihre Schwiegermama Hertha, eine ansonsten sehr kritische Dame, war ganz bezaubert gewesen von Marions schüchternem Lächeln und hatte sie mit offenen Armen in der Familie willkommen geheißen. «Wie ein Engel schaut sie aus», seufzte eine ältere Dame neben Natalie und tupfte sich gerührt ein Tränchen aus dem Augenwinkel. Natalie hätte fast laut losgelacht. Ihre beste Freundin Marion schaute zwar aus wie ein Engel, doch in Wirklichkeit war sie eine knallharte berechnende kleine Person, die genau wusste, was sie wollte. Diese Hochzeit war von ihr genauestens geplant worden, sogar der Schnitt ihres Brautkleides hatte bereits festgestanden, als der Bräutigam noch gar nichts von seinem Glück ahnte. Glück? O doch, dachte Natalie, denn obwohl ewig abwägend, kalkulierend und bis ins Mark durchtrieben, ist Marion doch ein liebenswertes Wesen, treu wie Gold und von unerschütterlicher Courage. Sie wird ihn glücklich machen, ihren frisch gebackenen Ehemann, der noch immer glaubt, er habe sie überreden müssen, ihn zu heiraten. Von wegen! Kinder, ihr werdet's nicht glauben, aber ich habe ihn gefunden! So war Marion vor einem guten halben Jahr in die Wohnung gekommen, die sie sich mit ihren Freundinnen Natalie und Isabel teilte. Alle drei waren sie Freundinnen seit dem ersten Semester auf der Universität, verstanden sich trotz der verschiedenen Temperamente großartig und wurden von ihren Kommilitonen das «Goldene Kleeblatt» genannt. Kleeblatt war klar, weil sie so treu zusammenhielten, die drei Freundinnen. Das Adjektiv Golden verdankten sie Isabel, vielmehr deren väterlichen Finanzen.

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Die junge Prinzessin Diana von Buchenhain zuckte leicht zusammen, als dicht vor ihr eine Amsel aufflog. Sie horchte angespannt in die Stille hinein, die sie umgab, und wandte sich dann noch einmal zurück. Am anderen Ende des Parks, hinter dem langgestreckten Bassin mit den Terrakottafiguren zu beiden Seiten, leuchtete das schneeweiße Schloss der Fürsten von Buchenhain in der Morgensonne. Dianas Mund öffnete sich. Wie herrlich war alles, was sie umgab. Die uralten Buchen, deren Kronen sich über den beiden ebenerdigen Seitenflügeln des Schlosses wölbten, die dunkelgrünen Zypressen, die hinter dem spitzen Giebel des Hauptschlosses zu erkennen waren. Der Park mit seinen weiten Rasenflächen, den blühenden Buschgruppen. Das Singen der Vögel. Ein Schauer des Glücks durchströmte Diana. Sie öffnete das kunstvolle schmiedeeiserne Tor, das den Besitz ihres Vaters von der Außenwelt abschloss. Mit leisem Klicken fiel es ins Schloss zurück. Freiheit – solange Diana zurückdenken konnte, hatte die Welt hinter diesem Tor für sie Freiheit bedeutet. Heute, einen Tag nach ihrem zwanzigsten Geburtstag, wollte sie diese Freiheit zum ersten Mal kennenlernen: Ohne eine Erzieherin, ohne den Vater, ohne Verwandte, die jeden ihrer Schritte beobachteten. Niemand hatte die Flucht der jungen Prinzessin bemerkt. Diana lief über die Asphaltstraße. Bald tauchte Buchenhain vor ihr auf, das Dorf, das seinen Namen vom Schloss her hatte. Um von keinem seiner Bewohner erkannt zu werden, schlug Diana einen schmalen Weg ein, der von der Straße weg durch ein Tal führte. Ein Dornenstrauch zerriss Dianas seidene Strümpfe. Sie kümmerte sich nicht darum. Herrlich war es, dieses Gefühl von Freiheit, dieses Abenteuer ihrer Flucht.

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Karoline Weimer war so in ihre Arbeit vertieft, dass sie nicht merkte, dass sich die Tür des Büros geöffnet hatte. Sie hatte sich die Abrechnungen vorgenommen und wollte diese noch vor Feierabend fertig haben. Eifrig glitten ihre Finger über die Tastatur der Schreibmaschine. «Fräulein Weimer!» Die Stimme, die von der Tür herkam, war scharf. «Es wäre sehr nett, wenn Sie meine Anwesenheit zur Kenntnis nehmen würden.» Karolines Finger blieben in der Luft hängen. Langsam drehte sie sich um. Diese Stimme kannte sie. «Verzeihen Sie …» «Hören Sie auf! Ich habe nicht die Absicht, Sie von der Arbeit abzuhalten, schließlich werden Sie von meinem Verlobten dafür bezahlt. Vielleicht sind Sie aber so nett und sagen mir, wo mein Verlobter sich aufhält.» Mit honigsüßem Lächeln stand Komtess Gunthild von Berlitz in der Tür. Karoline konnte nur wieder eines denken: Diese Frau war schön. Jedem Mann musste bei ihrem Anblick das Blut schneller durch die Adern fließen. «Nun?» Die Mundwinkel der Komtess bogen sich nach unten, sie musterte die Sekretärin arrogant. «Fürst Wilfried ist noch in der Kellerei.» «Sie meinen Seine Durchlaucht Fürst von Liebenau»

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"Was für eine schöne Gegend", meinte Melissa Feyhl und schaute auf den kleinen See, an dem sie vorbeifuhren. Felder, Wiesen und Wälder soweit das Auge reichte. Jenseits des Sees gab es einen Badeplatz, dahinter eine Weide, auf der Pferde grasten. Ein zweistöckiges Haus mit Stuckverzierungen stand in einiger Entfernung. Es wirkte heruntergekommen, doch das lag sicher nur daran, daß es dringend einen neuen Anstrich gebraucht hätte. «Das ist das sogenannte Witwenhaus von Schloß Ansberg», sagte ihr Vater. Es war das erste Mal seit Jahrzehnten, daß er wieder durch Brandenburg fuhr. Professor Erwin Feyhl war bis zu seinem zehnten Lebensjahr in Ansberg aufgewachsen, dann waren seine Eltern mit ihm nach Freiburg gezogen. Er hatte Ansberg immer vermißt und sich nach seinen dortigen Freunden zurückgesehnt. Jahrelang hatte er davon geträumt, wie er als Kind hier am See gespielt hatte, dennoch hatte er seiner Heimat lange Zeit keinen Besuch abgestattet. Er wußte selbst nicht, was ihn davon zurückgehalten hatte. Vielleicht war es die Angst gewesen, die Erinnerungen aus seiner Kinderzeit nicht wiederzufinden. «Schloß Ansberg kann man von hier aus nicht sehen», fuhr er fort. «Es liegt hinter dem Wald verborgen. Im Krieg ist es schwer beschädigt worden. Ich bin gespannt, ob man es wieder aufgebaut hat oder ob es nur noch als Ruine dasteht.» "Du hast mir erzählt, daß die Ansbergs kurz nach dem Krieg Brandenburg verlassen haben und zu Verwandten nach Bayern gezogen sind.

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Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt «diese» Wirklichkeit.
Danielle de Santos fuhr die Serpentinenstraße zum Schloß hinauf, das auf einem Plateau des Eldora-Massivs in den Pyrenäen lag. Die beiden in Blau und Gelb gekleideten Wächter vor dem Tor grüßten freundlich, als sie den Wagen der jungen Frau sahen. Ohne aufgehalten zu werden, fuhr Danielle durch das Tor und befand sich im gepflasterten Schloßhof, der u-förmig bis zu den beiden Türmen des Schlosses reichte. Die herrlichen Rhododendren, die rund um den Hof und vor dem Schloß wuchsen, standen in voller Blüte. Sie minderten den strengen Eindruck der grauen Steine, aus denen das Schloß vor vierhundert Jahren erbaut worden war. Die junge Frau parkte vor den Kasematten. Sie war ein gerngesehener Gast im Schloß. Ihr Vater war ein einflußreicher Hofbeamter und enger Vertrauter George Fürst von Eldoras gewesen. Ihre Mutter hatte der verstorbenen Fürstin einst als Hofdame gedient. Agnes Rieu, die Hausdame des Schlosses, eine ältere Frau in einem schwarzen Kleid und mit streng aus dem Gesicht gekämmten grauen Haaren, in denen zwei bunte Kämme steckten, kam ihr entgegen. Zuvorkommend begrüßte sie Danielle. «Ihre Hoheit, Prinzessin Estelle, erwartet Sie im Pavillon, Mademoiselle de Santos», sagte sie und fügte mit leichtem Vorwurf hinzu: «Ihre Hoheit hat schon zweimal nach Ihnen gefragt.» «Ich bin aufgehalten worden, Madame Rieu», antwortete die junge Frau. «Ich werde sofort zu Ihrer Hoheit gehen.» Sie nickte der älteren Frau zu und wandte sich der kleinen Pforte zu, die seitlich des Westturms in den Schloßpark führte. Der weiße, von roten Bergrosen umgebene Pavillon lag fast unmittelbar am Felsabsturz. Wie oft hatten Danielle und Prinzessin Estelle in den Ferien hier gesessen, auf das Meer geschaut und davon geträumt, mit einem Schiff hinauszufahren und unbeobachtet von Hofbeamten Tausende von Abenteuern zu erleben. Prinzessin Estelle, eine schlanke, junge Frau von zwanzig Jahren mit schwarzen Haaren und ausdrucksvollen dunklen Augen stand an der Brüstung des Pavillons und hing ihren Träumen nach.

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Helles Tageslicht fiel durch die hohen Atelierfenster in den weiten Raum und beleuchtete ein Gemälde, welches zeitlos schön eine Landschaft wiedergab, die in ihrer Vollkommenheit ihresgleichen suchte. «Ach, du goldene Toskana!», rief dann auch Bastian von Rautenbach, der auf seinem Weg zur Tür hinter seiner Berufskollegin an der Staffelei stehen geblieben war, um über ihre Schulter hinweg einen Blick auf ihre Arbeit zu werfen. Sein freundlicher Spott aber prallte an der Malerin Anne zu Steenhage ebenso ab wie seine Fassungslosigkeit. Denn er verstand weder ihre Leidenschaft für diesen italienischen Landstrich noch ihren Hang, ihn in einer Stimmigkeit zu malen, die ihm selbst fremd war. Bastian von Rautenbach schüttelte sich vor zu viel Idylle. Er schätzte den Zeitgeist – und dieser war laut, bunt und frech. Malerei musste für ihn ein direktes Lebensgefühl ausdrücken, um identisch mit seinen Empfindungen zu sein. Das traumschöne Werk seiner Kollegin aber wies nichts Aktuelles auf, im Gegenteil. «Bist du sicher, im richtigen Jahrhundert geboren worden zu sein, Anne?» Dabei ignorierte er ihre persönliche schnörkellose Ausstrahlung und zeitgemäße Weltläufigkeit. Anne zu Steenhage nahm neue Farbe auf den Pinsel und tupfte sie auf die Leinwand. «In welchem Jahrhundert würdest du mich denn ansiedeln wollen?» «Nun, mindestens in der Renaissance», überlegte er, ihrem sicheren Pinselstrich folgend, welcher deutlich machte, dass sie das Motiv bereits fertig im Kopf trug. Dies war eine Art der intellektuellen Umsetzung, die ihm selbst fremd war. Er malte spontan und überließ den Farben die Bestimmung. «O wirklich?», fragte sie. "Du siedelst mich in der Ranaissance an?

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"Ja, mein Liebster! Du bleibst ewig jung! Aber ich habe gestern meinen siebzigsten Geburtstag gefeiert. Siebzig. Und von wegen gefeiert! Nun ja, da waren meine Freunde. Gott sei Dank habe ich einige wirkliche gute Freunde. Aber vor allem waren die Aasgeier da: Ich spreche von meiner Verwandtschaft. Nun, es ist überstanden. Und irgendwann werde ich alles überstanden haben, und dann werden wir uns wiedersehen. Ein seltsames Paar werden wir beide dann sein: Du, so jung und heiter, und ich … Aber vielleicht hat der Herr der Welten ein Einsehen und lässt mich jung und schön auferstehen. Damit du mich auch erkennst, mein Geliebter …" Mit einem müden Seufzer stellte Fräulein Gundula von Weyarn das silbergerahmte Foto ihres im letzten Krieg gefallenen Verlobten auf seinen Platz auf ihrem Nachttisch zurück. Es zeigte einen strahlend lächelnden jungen Mann von Mitte zwanzig, in schicker Luftwaffenoffiziersuniform. Er sah blendend aus – und würde sicher auch heute, mit Mitte siebzig, blendend aussehen, wenn das grausame Schicksal ihm erlaubt hätte, so alt zu werden. Gundula von Weyarn wandte sich ab und setzte sich vor den Spiegel ihres Schminktisches. Sonst war sie schon immer um diese Zeit auf dem Weg durch ihr Gut. Es war ein prächtiges Rittergut, das sie von ihren Vorfahren geerbt hatte, und dank des geschickt angelegten Vermögens konnte sie sich mehr als alles leisten, was sie sich ein Leben lang erträumt hatte. Wenn sie Wünsche gehabt hätte! Aber da sie keine eigenen Kinder hatte und ihre Neffen und Nichten nicht so waren, wie sie es sich gewünscht hätte, hatte sie sich zu einem drastischen Schritt entschlossen.

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"Sie muß verschwinden – und zwar so schnell wie möglich." Fürstin Torwegge sah mit schmalen, bösen Augen in den sonnigen Schloß­park. «Solange sie im Schloß ist, bin ich nicht die Herrin.» Lydia von Torwegge zog hastig an ihrer Zigarette. Sie trat vom Fenster zurück und ging langsam auf den dreiteiligen Spiegel zu. Sie war wunderschön, die junge Witwe des Fürsten von Torwegge, und sie liebte es, sich im Spiegel zu betrachten. Ihre großen Augen, die eben noch schwarz vor Zorn waren, begannen zu strahlen. Das war der Ausweg, so würde es gehen. Sie zog an der perlenbesetzten Klingelschnur. «Mascha soll sofort zu mir kommen», befahl die Fürstin dem Zimmermädchen. Dann wandte sich die schöne schwarzhaarige Frau wieder dem Spiegel zu. Die schlanken weißen Finger ihrer gepflegten Hand fuhren spielerisch über die zarte Haut ihrer Wangen und zogen den eleganten Schwung ihrer Augenbrauen nach. Hinter ihr war plötzlich ein leises, huschendes Geräusch. Fürstin Torwegge fuhr herum. «Mascha, du sollst anklopfen. Wie oft muß ich dir das noch sagen!» Die alte Mascha näherte sich mit tief gebeugtem Rücken der jungen Fürstin. «Verzeih, Herrin, ich wollte dich nicht beleidigen.» Die Alte versuchte, der Fürstin die Hand zu küssen, aber mit einer ungeduldigen Bewegung riß Lydia von Torwegge ihren Arm fort.

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Stolz thronte das schöne, im Renaissancestil erbaute Schloss Rüdenshausen am Ufer des idyllischen Sees, der, umgeben von hohen Berggiganten, wie eine Oase der Ruhe wirkte. Sanfte Wellen kräuselten den glasklaren Wasserspiegel. Segelboote kreuzten im lauen Wind. Ein einsamer Schwimmer, den die um Mitte Mai noch kühle Temperatur des Sees nicht abschreckte, zog seine Bahn, und auf dem gepflegten englischen Rasen aalten sich die Gäste im Liegestuhl. Kein lautes Wort, kein Autolärm oder das Lachen eines Kindes störte die Stille, nur das Zwitschern der Vögel und das Säuseln des Windes in den Bäumen war zu hören. Das zum Hotel umgebaute Schloss befand sich im Besitz Graf Wolframs von Rüdenshausen und war ein Geheimtipp der illustren Gesellschaft. Nur Personen von Rang und Namen hatten hier Zutritt, wobei Familien mit Kindern nicht so gern gesehen waren. Man war nicht kinderfeindlich, wollte aber vermeiden, dass sich die meist älteren Herrschaften vom Lärm spielender Kinder gestört fühlen könnten. Außerdem war das Hotel vom Erdgeschoss bis unters Dach vollgestopft mit edlem Porzellan und kostbaren Skulpturen, die allzu leicht Kinderhänden zum Opfer fallen konnten. Auch die antiken Möbel und Dekorationen, wie blinkende Ritterrüstungen in den Ecken oder Waffen an den Wänden, waren alles andere als kindergerecht, machten aber das besondere Flair des noblen Hauses aus. Es gab nur wenige, die sich mokierten, wenn sie wegen ihres Nachwuchses diskret auf ein anderes Hotel verwiesen wurden, das nicht weit entfernt ebenfalls am See lag. Jenes Haus war mit seiner heiteren Atmosphäre sowie der familiengerechten Ausstattung das genaue Gegenteil zu dem altehrwürdigen Schloss. Dort speiste man in hellen, freundlichen Räumen und nicht im Rittersaal unter den strengen Blicken der Ahnen, deren Gemälde an den Wänden prangten. Dort verwehrten auch keine schweren Brokatvorhänge der Sonne den Eintritt oder dicke Teppiche schluckten jeden Schall. Trotz dieser altväterlichen Atmosphäre war das Hotel aber ständig ausgebucht. Baron Gustav von Trentow ließ sich jedoch nicht so leicht abweisen. Er hatte für sich und seine Gattin Ariane im Hotel eine Suite reserviert und brachte nun wider Erwarten seinen fünf Jahre alten Enkel Maximilian mit. Baroness Eleonore von Stein, die Hotelmanagerin, blickte über den Rand ihrer Designerbrille leicht indigniert auf den Jungen an der Hand des Großvaters. «Aber Baron Trentow, Sie wissen doch …», begann sie verwirrt.