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den besten Weg vorschlagen können. Dann würden die Menschen ihr Geld anders anlegen wollen und die Bank würde sie als Kunden verlieren. Oder aber sind Bankberater Menschen, die sich aus purer Naivität und/oder Solidarität einfach auf die eigene Bank verlassen und einen guten Teil ihres Gewinnes freiwillig der Bank überlassen? Eine seltsame Form von Idealismus.

      Daher sollte man sich bewusst und verantwortungsvoll mit der seelischen und körperlichen Gesundheit UND mit den eigenen Finanzen beschäftigen, denn gerade krebskranke Menschen wissen, wie schnell man durch Krankheit in die Armut hineinrutschen kann. Auch sind es oft finanzielle Sorgen, die enormen psychischen Stress verursachen und zum Ausbruch der Krankheit oder zu ihrer Verschlimmerung führen. Aus diesem Grund führe ich am Ende dieses Buches nicht nur (Pflicht-)Lektüre zum Thema seelische und körperliche Gesundheit an, sondern auch zum Thema Finanzen. Wer möchte, kann sich bedienen. Denn wenn wir mehr über eine bestimmte Materie wissen, können wir uns eigenverantwortlich entscheiden, welchen Weg wir gehen wollen.

      Wenn man Wissen mit dem Hinhören auf den eigenen Körper kombiniert, ist man schon auf einem guten Weg. In beides muss man Zeit investieren. Es kostet Zeit, Bücher zu lesen oder im Internet zu surfen, es kostet Zeit, sich mit sich selbst zu beschäftigen, in sich hineinzuhorchen und auf diese Weise nach und nach herauszufinden, wie die eigene Seele und der Körper funktionieren und was sie brauchen. Man kann experimentieren: Was passiert mit mir, wenn ich dieses oder jenes ausprobiere? Wenn man das Bedürfnis hat, kann man sich Hilfe von außen holen, denn für die verschiedenen alternativen Zugänge und Therapien, die Seele und Körper heilen, gibt es erfahrene Experten, die einen auf dem Weg der Genesung begleiten können.

      Diese Haltung wird Gott sei Dank auch von Ärzten empfohlen, die sich ganzheitlich mit dem Thema Krebs beschäftigten. »Patienten, die allein durch den Arzt oder durch Gott gesund werden wollen, schmälern ihre Chancen«, fasst Bernie S. Siegel auf S. 137 seines Buchs Prognose Hoffnung zusammen. Ich könnte noch hinzufügen: Bankkunden, die sich allein auf ihren Bankberater oder Gott verlassen, schmälern ihre Gewinnchancen … Es heißt darum keineswegs, auf den Doktor, die Schulmedizin oder die Bank zur Gänze zu verzichten, aber man sollte als mündiger Partner aufzutreten und die Eigenverantwortung nie abgeben.

      Ein gefülltes Konto und gut verwaltete Finanzen, ein gesunder, gut ernährter Körper und ein ausgeglichenes Gemüt entspannen – das sind die besten Voraussetzungen für ein langes Leben in Freude und Gesundheit.

      Lust auf Veränderung

      In den verschiedenen »Antikrebs-Büchern« habe ich immer wieder gelesen, dass die größte Chance auf eine komplette Genesung jene Menschen haben, die ihr Leben nach der Diagnose völlig umkrempeln. Im Hintergrund dieser persönlichen Revolution steht der Gedanke, dass die Krankheit eine wichtige Botschaft oder einen Appell enthält, das eigene Leben zu überdenken, zu hinterfragen und zu ändern. Greg Anderson, der Autor des überaus hilfreichen Buches Diagnose Krebs: 50 Erste Hilfen, ist überzeugt, dass in dieser Erkenntnis »die Saat wirklicher Heilung und bleibender Gesundheit« liegt (S. 128). Ich glaube ihm aufs Wort, denn ich habe es selbst an Leib und Seele erfahren. Krebs ist eine chronische Krankheit, »eine echte Heilung kann nur durch viele Aktionen zur Wiederherstellung der Gesundheit – in einem Wechselspiel zwischen medizinischen Maßnahmen und Maßnahmen des Patienten – erreicht werden.« (Thomas Kroiss, Heilungschancen bei Krebs, S. 77). Da man die Ursachen dieser lebensbedrohlichen Erkrankung noch immer nicht genau kennt, ist es tatsächlich ratsam, an mehreren Fronten zu kämpfen.

      Auch David Servan-Schreiber fasst verständlich zusammen: »Die Summe der wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigt, dass unsere natürlichen Abwehrkräfte eine entscheidende Rolle beim Kampf gegen Krebs spielen … Zwar schlummern in uns allen Krebszellen, aber unser Körper ist auch dafür gerüstet, den Prozess der Tumorbildung zu bekämpfen. Es liegt an jedem Einzelnen von uns, die natürlichen Abwehrmechanismen seines Körpers zu nutzen …« (Das Antikrebs-Buch, S. 11). Wie der Autor noch erwähnt, sind andere Kulturen auf diesem Gebiet seiner Meinung nach »schon viel weiter«(!).

      Der Autor musste auch feststellen, dass die meisten Menschen, aber auch die meisten Ärzte der Meinung sind, dass die Krankheit mit Hilfe von Medikamenten geheilt werden sollte, am besten mit Hilfe EINES Medikaments, das ALLE Krebsarten – wie etwa Penicillin die Tuberkulose – besiegen kann. Menschen wollen sich nicht ändern; wie es scheint, sind die wenigsten bereit, durch gezielte Maßnahmen ihre Genesungschancen zu steigern.

      Aber es gibt noch einen anderen Aspekt: Im Internet habe ich auf der Amazon.de-Seite eine anonyme Kundenrezension vom 11.7.2006 zum Buch Diagnose Krebs. Wendepunkt und Neubeginn von Lawrence LeShan (in deutscher Übersetzung von Annegrete Lösch) gefunden. Abgesehen davon, dass die Rezensentin zu Recht von der positiven Einstellung und Hervorhebung der Fähigkeit der Patienten, wieder gesund zu werden, begeistert war, verlieh sie in ihrer Rezension deutlich ihrem Unwillen Ausdruck über die bei Krebs oft verlangten Veränderungen der Lebensweise. Nachdem sie sehr viel Literatur zum Thema gelesen habe, könne sie sich nur mit diesem Buch identifizieren, denn die meisten Ratgeber enthielten nur Vorschriften und Verbote, was man in dieser Situation tun müsse: »… Du musst jetzt Yoga machen und nur Soja essen und du musst die Schuld in deiner Lebensweise suchen und in deinen Kindheitstraumata und und und – mich stresst das mehr als es mir hilft. …« LeShan jedoch fordere dazu auf, zu sein, wie man ist und genau dies verhelfe ihrer Ansicht nach zur Heilung.

      94 Kunden von 95 fanden diese Rezension hilfreich. Und das scheint mir sehr bedenklich zu sein, weil eine vollständige, dauerhafte Genesung ohne grundlegende Veränderung der Lebensweise bei Krebs unwahrscheinlich ist.

      Ich denke mir, hier werden zwei wichtige Dinge vertauscht. Denn das Annehmen der eigenen Fehler, Schwächen und Unzulänglichkeiten, das vollkommene Akzeptieren der eigenen Person ist zweifelsohne essenziell wichtig für die Genesung. Nur diese bedingungslose Akzeptanz meiner Persönlichkeit ermöglichte mir, zu meinen Fehlern, zu der fatalen Kombination aus übertriebenem Ehrgeiz, Leistungsdruck und über Jahrzehnte betriebenem Raubbau an meiner Gesundheit zu stehen, meine eigene Unwissenheit, ja sogar Dummheit zuzugeben. Und glauben Sie mir, es war keineswegs einfach, mir an einem vorläufigen Höhepunkt meiner akademischen Karriere, die hohe Intelligenz und gesundes Urteilsvermögen voraussetzt, eingestehen zu müssen, dass ich in anderen, viel wichtigeren Lebensbereichen vollkommen versagt habe. Aber erst ab dem Moment des Annehmens konnte ich mir sagen: »Jetzt weiß ich es besser. Es steht in meinen Möglichkeiten, mein Leben künftig so zu ändern, wie es für mich und meine Familie am besten ist. Gott hat mich mit einem Verstand ausgestattet, den ich nun nicht mehr ausschließlich für meinen beruflichen Werdegang, sondern gleichermaßen auch für meine Genesung verwenden werde.«

      Ich selbst empfand die Tatsache, dass ich meine Genesung durch die Änderung meines Denkens und meines Lebensstils beschleunigen oder gar herbeiführen könnte, als ausgesprochen befreiend. Denn dadurch hatte ich die Kontrolle über mein Leben wieder, die Hoffnung, dass ich die Krankheit genauso, wie ich sie vorher geradezu heraufbeschworen hatte, für immer in die ewigen Jagdgründe verscheuchen konnte. Das war mir so viel wert, dass Dinge wie die Einführung von regelmäßiger Bewegung und Yoga, veganer Ernährungsweise, tief gehende emotionale Reinigung (die mein bisheriges Denken und Fühlen tatsächlich zur Gänze veränderte) und das endgültige Ablegen meiner negativen Lebenseinstellung lediglich Kleinigkeiten darstellten. Wie gesagt, ich war nach Meinung der Ärzte nach Operation und Chemotherapie tumorfrei, trotzdem fühlte ich mich psychisch wie physisch wie ein Wrack. Ganzheitlich betrachtet bedeutet Gesundheit viel mehr als die bloße Abwesenheit von Krankheit oder Symptomen, daher stellt die Beseitigung des Tumors bloß die Beseitigung des Symptoms, nicht aber der Krankheit dar. Aus dieser Perspektive betrachtet war ich nach den abgeschlossenen schulmedizinischen Behandlungen keineswegs gesund, sondern noch immer krank.

      Ich las zahlreiche Berichte darüber, wie Patienten, die passiv blieben und außer den üblichen schulmedizinischen Maßnahmen nichts mehr für die Wiederherstellung ihrer Gesundheit unternahmen, noch Jahre unter den starken Nachwirkungen der Chemotherapie sowie unter Ängsten und Depressionen

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