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      EHP – Edition Humanistische Psychologie

      Hg. Anna und Milan Sreckovic

      Die Herausgeber

      Bernd Bocian, Dr. phil., Jg. 1954; Psychotherapeut (PtG) und Gestalttherapeut mit Weiterbildung in Reichianischer Körperarbeit und Tiefenpsychologischer Psychotherapie. Von 1985 bis 2000 Redaktionsmitglied der Zeitschrift Gestalttherapie. Diverse Veröffentlichungen zum historischen und aktuellen Verhältnis von Gestalttherapie und Psychoanalyse. Autor des Buches Fritz Perls in Berlin 1893–1933: Expressionismus – Psychoanalyse – Judentum, von dem eine englische,italienische und spanische Übersetzung vorliegt. Lebt in Genua/Italien, ist dort Mitarbeiter der Quaderni di Gestalt und assoziiertes Mitglied der Società Italiana di Psicoanalisi della Relazione (SIPRe). [email protected]

      Frank-M. Staemmler, Dr. phil. Dipl.-Psych., Psychologischer Psychotherapeut, Jg. 1951; ist Mitbegründer des Zentrums für Gestalttherapie in Würzburg, und dort seit 1976 als Gestalttherapeut, Ausbilder und Supervisor tätig. Er ist Autor bzw. Herausgeber zahlreicher Fachartikel und mehrerer Bücher zu psychotherapeutischen Themen – zuletzt Das Geheimnis des Anderen – Empathie in der Psychotherapie und Was ist eigentlich Gestalttherapie? – Eine Einführung für Neugierige. Er war von 2002 bis 2006 Herausgeber des International Gestalt Journal und von 2007 bis 2009 Mitherausgeber der Studies in Gestalt Therapy. Er ist international in der Aus- und Weiterbildung von Psychotherapeuten tätig und tritt häufig als Referent bei Tagungen und Kongressen im In- und Ausland auf. Sein aktueller Interessenschwerpunkt liegt auf dem Gebiet der Intersubjektivitäts- und Dialogischen Selbsttheorien sowie deren Umsetzung in die therapeutische Praxis. www. frank-staemmler.de. / [email protected]

Bernd Bocian / Frank-M. Staemmler (Hg.) – KONTAKT ALS ERSTE WIRKLICHKEIT – ZUM VERHÄLTNIS VON GESTALTTHERAPIE UND PSYCHOANALYSE – EHP 2013 –

      © 2013 EHP – Verlag Andreas Kohlhage, Bergisch Gladbach www.ehp.biz

      Der Beitrag von Lynne Jacobs wurde aus dem Amerikanischen übersetzt von Ludger Firneburg; Originaltitel: Insights from psychoanalytic self-psychology and intersubjectivity theory for gestalt therapists. The Gestalt Journal 1992, 15/2, 25-60.

      Redaktion: Nina Zimmermann

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufb ar.

      Umschlagentwurf: Gerd Struwe, Uwe Giese

      Satz: MarktTransparenz Uwe Giese, Berlin

      Gedruckt in der EU

      Alle Rechte vorbehalten

      All rights reserved. No part of this book may be reproduced or transmitted in any form or by any means, electronic or mechanical, including photocopying, recording or by any information storage and retrieval system, without permission in writing from the publisher.

      print-ISBN 978-3-89797-082-3

      epub-ISBN 978-3-89797-566-8

      pdf-ISBN 978-3-89797-567-5

      eBook-Herstellung und Auslieferung:

      Brockhaus Commission, Kornwestheim

       www.brocom.de

      Inhalt

       Vorwort der Herausgeber

       Die Wiederentdeckung der Beziehung – Ein Paradigmenwechsel im psychoanalytischen Gegenwartsdiskurs (Martin Altmeyer)

       Kontakt als erste Wirklichkeit – Intersubjektivität in der Gestalttherapie (Frank-M. Staemmler)

       Von der Revision der Freud’schen Theorie und Methode zum Entwurf der Gestalttherapie – Grundlegendes zu einem Figur-Hintergrund-Verhältnis (Bernd Bocian)

       Der Glanz in den Augen – Wilhelm Reich als ein Wegbereiter der Gestalttherapie (Werner Bock)

       Zur Theorie regressiver Prozesse in der Gestalttherapie – Über Zeitperspektive, Entwicklungsmodell und die Sehnsucht nach Verständnis (Frank-M. Staemmler)

       Der Schiefe Turm von Pisa – oder: Das unstimmige Konzept der »frühen Störung« (Frank-M. Staemmler)

       Erkenntnisse der psychoanalytischen Selbstpsychologie und Intersubjektivitätstheorie für Gestalttherapeuten (Lynne Jacobs)

       Geschichte und Identität – oder: Vom Wieder-in-den-Fluss-Steigen, ohne die Konturen zu verlieren (Bernd Bocian)

       »Das Wichtigste ist die Flexibilität« – Ein Interview (Tilmann Moser & Frank-M. Staemmler)

       Die Autoren

       Anmerkungen & Literatur

      Vorwort der Herausgeber

      Wir alle kommen von Freud.

      (Lore Perls)

      Es gehört zu den historischen Tatsachen, dass sich viele moderne Formen der Psychotherapie aus der Psychoanalyse heraus entwickelt haben – sei es in enger Verbindung mit ihr, sei es in heftiger Abgrenzung gegen sie. Das gilt mit Sicherheit für die Gestalttherapie, und zwar in beiderlei Hinsicht.

      Ein Teil dieser historischen Tatsachen besteht darin, dass die deutschen Begründer der Gestalttherapie ihre psychoanalytische Ausbildung in Berlin, Frankfurt am Main und Wien absolvierten. Friedrich Salomon Perls und Lore Perls mussten, wie die Mehrzahl ihrer zumeist ebenfalls deutsch-jüdischen Kolleginnen und Kollegen, vom linken Flügel des damaligen Berliner Instituts bereits im Jahre 1933 emigrieren. Der Weg der beiden Perls, der zur Gründung einer eigenen Schule führen sollte, begann als »eine Revision der Freud’schen Theorie und Methode« (so der Untertitel von Perls’ 1942 veröffentlichtem ersten Buch); diese Revision weist deutliche Parallelen zu den Revisionen anderer psychoanalytischer Freigeister auf, die in ihrer therapeutischen Praxis gleichfalls innovativ und in ihrer politischen Haltung gesellschaftskritisch waren, wie z. B. Wilhelm Reich.

      Wenn sie ihre neuen Vorgehensweisen in späteren Jahren demonstrierten, haben die Perls die Unterschiede zur orthodoxen Psychoanalyse bisweilen recht einseitig betont – eine Haltung, die in der Folge zu einer forcierten Abgrenzung von Gestalttherapeuten gegenüber der Psychoanalyse führte und von Psychoanalytikern gerne mit Nichtbeachtung, Abwertung oder heftiger Kritik an der Gestalttherapie beantwortet wurde. Im Zuge solcher Auseinandersetzungen kamen die Beschäftigung mit den Gemeinsamkeiten und der kollegiale Dialog zwischen beiden therapeutischen Richtungen aus unserer Sicht viel zu kurz. Ein borniertes, auf die jeweils eigene Therapieschule begrenztes Denken ist jedoch heute nicht mehr zeitgemäß.

      Als wir uns Ende der 1990er-Jahre zum ersten Mal mit der Herausgabe des Buches »Gestalttherapie und Psychoanalyse«

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