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haben werden.

       Vorwissen

      Grundsätzlich wird kein Vorwissen vorausgesetzt, um dieses Buch zu verstehen. Es reicht, den Schlüsselbegriff «Terawattstunde» zu kennen und zu verstehen.

       Terawattstunde (TWh)

      Die Terawattstunde (abgekürzt: TWh) entspricht einer Milliarde Kilowattstunden (1 000 000 000 kWh). Die kWh ist die am häufigsten verwendete Einheit für den Energieverbrauch einzelner Personen (sie findet sich insbesondere auf den Stromrechnungen). Für Diskussionen über das Thema Energie auf nationaler Ebene eignet sich allerdings die TWh besser. Die nebenstehenden Grafiken sollen die wichtigsten Grössenordnungen der Energieerzeugung und des Energieverbrauchs in der Schweiz verständlich machen.

       Frei wählbare Reihenfolge

      Die Antworten auf die Fragen sind alle so verfasst, dass sie unabhängig voneinander gelesen werden können. Die Leserinnen und Leser können also problemlos nur jene Fragen und Antworten lesen, die sie interessieren – und zwar in beliebiger Reihenfolge.

       Querverweise

      Die meisten Antworten enthalten Verweise auf andere Fragen beziehungsweise Antworten, und zwar wie folgt: [→ F XX]. Mit diesem Querverweis-System werden jeweils verwandte Themen in Verbindung gesetzt.

       Glossar

      Es kommen auch einige technische Begriffe im Text vor. Sie werden am Ende des Buches in einem «Energieglossar» auf einfache Weise erklärt.

       Quellen und Lektürevorschläge

      Das vorliegende Buch ist eine Kurzversion des Buches «Herausforderungen der Schweizer Energiewende verstehen, um zu wählen: 100 Fragen und Antworten» (ISBN 9782-88914-374-0). Letzteres enthält alle Quellen- und Literaturangaben die verwendet wurden und ist auf der Online-Plattform Swiss-Energyscope bestellbar.

       Swiss-Energyscope

      Dieses Buch ist Teil eines umfangreicheren Projektes: der interaktiven Plattform zur Information und Bewusstseinsbildung «Swiss-Energyscope» (www.energyscope.ch). Ziel dieser Plattform ist es, die Schweizer Bevölkerung, politische Entscheidungsträger und -trägerinnen sowie die an den Herausforderungen der Energiewende beteiligten Interessengruppen zu informieren. Neben dem vorliegenden Werk bietet diese Plattform auch Online-Kurse für alle Bevölkerungsgruppen sowie einen Energierechner, der es allen ermöglicht, eigene Energieszenarien für die Schweiz von morgen zu erarbeiten.

      Viel Spass beim Lesen!

       Für die Schweiz bezeichnet die Energiewende den Zeitraum von 2011 bis 2035 beziehungsweise sogar bis 2050. Während dieser Zeitspanne wird unser Energiesystem infolge des Beschlusses des Bundesrats und des Parlaments zum Ausstieg aus der Kernenergie und der eingegangenen Verpflichtungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen grundlegende Änderungen erfahren.

      Ein Energiesystem umfasst die Gesamtheit der Infrastruktur und Produktionsmittel, die Umwandlung, Verteilung, Lagerung und Nutzung der verschiedenen Energieformen sowie die Rahmenbedingungen die seine Funktionsweise regeln. Der Energiewendeprozess ist vor allem das Ergebnis politischer Entscheide und gestaltet sich deshalb in den jeweiligen Ländern unterschiedlich.

      Während mehr als einem Jahrhundert war unser Energiesystem relativ einfach aufgebaut. Es umfasste eine begrenzte Anzahl an Energieträgern mit getrennten Versorgungskanälen: Wir importierten Benzin und Diesel für unsere Mobilitätsbedürfnisse, Heizöl und Erdgas für unseren Heizbedarf und produzierten unseren Strom in grossen Wasser- und Kernkraftwerken.

      Heute stehen wir vor einer neuen Situation. Die Risiken der Klimaerwärmung, das Schreckgespenst der Endlichkeit fossiler Rohstoffe, der Atomunfall von Fukushima und die geopolitischen Risiken bewirken eine grundlegende Veränderung der Energielandschaft. In diesem Umfeld versucht die Schweiz, ihre Abhängigkeit von fossilen Energien zu reduzieren, und hat sich gleichzeitig dazu entschlossen, auf die Kernenergie zunehmend zu verzichten.

      Gleichzeitig steigt unser Gesamtenergieverbrauch weiter an, auch wenn er sich tendenziell stabilisiert. Angesichts dieser Entwicklung sind wir mit einigen Herausforderungen konfrontiert, die wir mit unserem derzeitigen Energiesystem nicht bewältigen können – was dessen Umbau erfodert [→ F 3]. Wir müssen also in einem sehr kurzen Zeitraum (20 bis 30 Jahre) Folgendes erreichen:

       Kombination von Energiesuffizienz- und Energieeffizienzanstrengungen, das heisst Reduktion von Energieverbrauch und Verlusten, ohne Einbussen bei Komfort und Wohlstand,

       Förderung des Ausbaus neuer Energiequellen, insbesondere der Erneuerbaren,

       Neubeurteilung von deren Transport beziehungsweise Übertragung, Verteilung und Speicherung,

       Anpassung der Rahmenbedingungen des derzeitigen Energiemarktes.

      Welche Strategie auch immer umgesetzt wird, um auf diese Herausforderungen zu reagieren, das daraus resultierende Energiesystem wird viel komplexer, vernetzter und vielfältiger sein als das heutige. Der Umbau unseres Energiesystems stellt also eine wesentliche Etappe für die weitere Gewährleistung der in unserer Verfassung vorgesehenen sicheren, wirtschaftlichen und umweltverträglichen Energieversorgung der Schweiz dar.

       Der Beschluss zum Atomausstieg bedeutet, dass unsere Kernkraftwerke am Ende ihrer Laufzeit stillgelegt werden, ohne dass sie durch neue ersetzt werden. Daraus resultiert eine Stromunterproduktion, die wir ausgleichen müssen.

      Im Mai 2011 gab der Bundesrat bekannt, dass er aus der Kernenergie aussteigen will. Wenig später wurde dieser Entscheid vom Nationalrat bestätigt und dann vom Ständerat gutgeheissen. Konkret impliziert diese historische Entscheidung des Kernenergieausstiegs, dass die fünf heute noch betriebenen Atomreaktoren definitiv am Ende ihrer Betriebsbewilligung abgeschaltet werden [→ F 16] und in der Schweiz kein neues Kernkraftwerk mehr entstehen sollte.

      In der Folge fehlt ein bedeutender Anteil unserer jährlichen Stromerzeugung, nämlich 25 TWh. Das entspricht etwas mehr als einem Drittel (36 Prozent) unseres derzeitigen Stromverbrauchs. Die Schweiz importiert zwar seit etwa zehn Jahren zwischen 2 und 5 TWh jährlich [→ F 11], jedoch wäre es unrealistisch, davon auszugehen, dass wir einfach auf diese 25 TWh verzichten könnten, ohne dass sich das auf unsere Lebensqualität auswirken würde. Zumal gemäss der Prognosen unser Stromverbrauch im besten Fall stabil bleibt und im schlimmsten Fall bis zum Jahr 2050 um 50 Prozent ansteigt [→ F 87]. Das macht den Atomausstieg natürlich zu einer noch viel grösseren Herausforderung.

      Wir müssen also die Lücke in der Stromversorgung mit einer der folgenden vier Optionen – oder einer Kombination dieser Optionen – schliessen:

       «Aus weniger mehr machen» – gemäss dem Prinzip der Energieeffizienz, d. h. dieselben Energiedienstleistungen mit weniger Energie (insbesondere weniger Strom) erbringen [→ F 44],

       Steigerung unserer einheimischen Stromerzeugung durch nicht-nukleare Technologien, insbesondere erneuerbare Energien,

       Verhaltensänderungen, um unseren Stromverbrauch zu stabilisieren beziehungsweise sogar zu reduzieren [→ F 91],

       Erhöhung unserer

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