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ist.c) Benennen Sie, was zur Beherrschung sozialwissenschaftlicher Methoden hinzukommen muss, um gute Evaluationen durchzuführen.d) Wenn ein Computerlehrgang evaluiert werden soll: Was können zwei oder drei ganz unterschiedliche Evaluationszwecke sein?e) Das zentrale Ergebnis in einem Schlussbericht lautet: «75 Prozent der Ziele des Weiterbildungsprogramms, das in den vorangegangenen Kapiteln detailliert beschrieben worden ist, wurden erreicht.» Welches Element fehlt dann offensichtlich, um von einer vollständigen Evaluation sprechen zu können? image

      VERTIEFUNGSLITERATUR

      ❙ Kromrey, H. (2001). Evaluation – ein vielschichtiges Konzept. Begriff und Methodik von Evaluierung und Evaluationsforschung. Empfehlungen für die Praxis. Sozialwissenschaften und Berufspraxis, 24 (2), 105–131.

      ❙ Rossi, P.H., Lipsey, M.W. & Freeman, H.E. (2004). Evaluation – A Systematic Approach (7th ed.). Thousand Oaks: Sage Publications.

      1 Zum Beleg von Originalaussagen werden in diesem Buch an verschiedenen Stellen fremdsprachige Textstellen zitiert. Zum Verständnis ist die Kenntnis der anderen Sprache allerdings nicht erforderlich, da alle fremdsprachigen Zitate sinngemäß ins Deutsche übersetzt und die übersetzten Passagen in den erläuternden Text um das Zitat herum integriert sind.

      3 Evaluationsprozess und Auftrag

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Lernziele von Kapitel 3:
❙ Begründen können, weshalb Evaluationen nicht standardisiert nach Rezeptbuch, sondern als Einzelanfertigung erstellt werden müssen❙ Eine systematische Schrittfolge zu Planung und Durchführung von Evaluationen skizzieren können❙ Bestandteile von Evaluationsauftrag und -vertrag benennen können

      Nachdem Evaluation als wissenschaftliche Dienstleistung definiert und abgegrenzt worden ist, soll nun geklärt werden, wie eine Evaluation systematisch geplant und durchgeführt wird, und wie entsprechende Vereinbarungen zwischen den beteiligten Parteien festzuhalten sind.

      Erarbeitung eines Evaluationsplans

      Wie im einleitenden Kapitel herausgearbeitet, sind die Erarbeitung eines Evaluationsplans und seine Umsetzung herausfordernde Aufgaben. Jede Evaluation findet in einem zu identifizierenden organisatorischen, kulturellen und politischen Umfeld statt. In sie werden oft gegensätzliche Interessen und Wertpositionen aufgenommen, und daraus muss ein jeweils einzigartiges Vorgehen entwickelt werden.

      Es wird vielfach gefordert, Evaluationen, wie in Verfahrensanweisungen des Qualitätsmanagements beschrieben, zu standardisieren, indem fixe Musterabläufe festgelegt werden. Hiervon erhofft man sich, Kosten für die Evaluationsplanung zu senken. Darüber hinaus soll es dadurch möglich werden, dass weniger umfangreich ausgebildete Evaluierende eine Evaluation nach engen Vorgaben sicher durchführen können. Auf dem Markt sind einige solcher Evaluationssysteme z.B. für Schulen, die Hochschulbildung oder die betriebliche Weiterbildung erhältlich. Allerdings widerspricht diese Idee einer «Evaluation von der Stange», so attraktiv sie aus Kostenüberlegungen auch sein mag, der Grundannahme, dass Evaluationen Einzelanfertigungen sein müssen – eventuell unter Nutzung einiger vorgefertigter Einzelteile –, um nützliche Ergebnisse für die jeweiligen Adressatengruppen in jeweils einzigartigen Praxissettings zu erzeugen (vgl. Stake, 2004).

      Schrittfolgen zur Evaluationsdurchführung als Anhaltspunkt

      Um zur Planung maßgeschneiderter Evaluationen systematisch anzuleiten, haben sich in der Praxis sechs- bis zwölfstufige Schrittfolgen bewährt. Das nachfolgend vorgeschlagene Schema greift Erfahrungen auf, wie sie z.B. in Beywl (2007) und Balzer (2005) beschrieben sind. Damit werden Anhaltspunkte für konkrete Planungsarbeiten gegeben. Das Schema darf allerdings nicht als rigides, immer exakt in dieser Abfolge anzuwendendes Strickmuster missverstanden werden. Vielmehr ist es in der konkreten Ausgestaltung den spezifischen Rahmenbedingungen des konkreten Evaluationsprojektes anzupassen. Dabei ist es möglich, einzelne Schritte parallel mit anderen zu planen und durchzuführen, oder während der Bearbeitung einen früheren Schritt nochmals aufzugreifen und an diesem Anpassungen vorzunehmen.

      Keine Bevorzugung bestimmter Evaluationsmodelle und Methoden

      Die in diesem Buch dargestellte Vorgehensweise favorisiert kein bestimmtes Evaluationsmodell, keine bestimmte Methodik (z.B. qualitativ oder quantitativ) und keine bestimmten Evaluationsgegenstände. Es wird davon ausgegangen, dass Evaluationen je nach spezifischem Gegenstand und Kontext auf unterschiedliche Kombinationen erkenntnistheoretischer und methodologischer Zugänge zurückgreifen müssen. Der Gegenstand und sein Kontext, der Zweck der Evaluation und die Evaluationsfragestellungen entscheiden darüber, wie die skizzierte Schrittfolge konkret angewendet wird, und welchen relativen Stellenwert der jeweilige Schritt hat. Die effektive Vorgehensweise darf nicht vorab aufgrund der Verpflichtung auf bestimmte – aus welchen Gründen auch immer – bevorzugte Evaluations- und Forschungsparadigmen festgelegt werden. Evaluationsplanung verlangt eine aktive, adaptive und dialogische Auseinandersetzung der Evaluierenden mit dem jeweiligen Evaluationsgegenstand in seinem sozialen, ökonomischen und organisatorischen Kontext.

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      BEISPIEL 1

      Es soll ein standardisierter eintägiger Computerkurs zum Thema «Betriebssystem» evaluiert werden. Dieser wird zum einen für Nutzende verschiedener Programmversionen aus Steuerberatungsbüros aus der Innenstadt Frankfurts und zum anderen für Leiterinnen und Leiter von Mikrofinanzagenturen im Süden Sri Lankas angeboten. In beiden Fällen soll untersucht werden, in welchem Maße die Teilnehmenden das im Lernfeld erworbene Wissen im Transferfeld tatsächlich einsetzen, welche Transferhindernisse es gibt und wie diese durch ein optimiertes Transfermanagement im Kurs vermindert werden können.

      Anmerkung: In diesem Beispiel liegt ausnahmsweise ein stark standardisierter/standardisierbarer Evaluationsgegenstand vor. In vielen Bildungssettings sind die Evaluationsgegenstände einmalig, erstmalig (Pilotvorhaben oder Modelle), oder es handelt sich um Anpassungen mit starken lokalen Besonderheiten – in all diesen Fällen sind maßgeschneiderte Evaluationen umso mehr erforderlich.

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       ➞ Lösung auf Seite 231

Übungsaufgabe 5:
«Kontexte zweier Evaluationen»Lösen Sie nun die Übungsaufgabe 5: Notieren Sie einige Stichwörter zu den Unterschieden der beiden Kontexte im vorangegangenen Beispiel zum Betriebssystem-Umsteigerkurs in Frankfurt bzw. Sri Lanka. Nutzen Sie dafür die Tabellendarstellung mit drei Spalten: A: Kontextmerkmal, B: Frankfurt, C: Sri Lanka

      Schrittfolgen sind kein Rezeptbuch

      Mit dem nachfolgenden Schema wird ein großer Bogen über die Hauptschritte eines Evaluationsprozesses gespannt, die je nach Kontext und Situation unterschiedliche Bedeutungen und Prioritäten haben. Die Auseinandersetzung mit den einzelnen Schritten wird dabei helfen, begründete Entscheidungen darüber zu treffen, welcher Schritt im spezifischen Fall mit welchem Gewicht zu bearbeiten ist.

      Evaluationsprozess

      Einen Überblick über den Evaluationsprozess gibt Abbildung 1. Die detaillierte Darstellung erfolgt in den nachfolgenden Kapiteln.

      Abbildung 1: Der Evaluationsprozess

      Evaluationsauftrag

      Um den Evaluationsprozess ist

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