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kommen; gib ihm also für seine Mühe 50 Solidi, die Du aber natürlich verrechnen mußt. — Die Auslagen, welche Du in der Sache des Prochifsus vom Kirchenvermögen gemacht hast, laß Dir entweder an Ort und Stelle von seinen Einkünften ersetzen, oder wenn dieselben dazu nicht ausreichen, mußt Du hier vom Diakon den Ersatz in Empfang nehmen.

      Wage nicht mehr, vom Subdiakon Gelasius zu sprechen; denn sein Verbrechen erfordert die strengste Buße bis an‘s Lebensende.

      Übrigens hast Du uns ein schlechtes Pferd und fünf gute Esel geschickt. Auf dem Pferd kann ich nicht reiten, weil es schlecht ist, und auf den guten Eseln nicht, weil sie Esel sind. Wir bitten, Uns etwas Brauchbares zu schicken, wenn Ihr Uns zufrieden stellen wollt.

      Dem Abt Eusebius sollst Du 100 Goldstücke reichen, die Du natürlich verrechnen mußt. Wir haben erfahren, daß Sisinnius, der Richter in Samnium war, sich in großer Noth befinde. Wir wollen, daß Du ihm jährlich 20 Decimate Wein126und vier Solidi geben sollst. Der gottgeweihte Anastasius soll bei der Stadt Palermo im Bethaus der hl. Agna wohnen; gib ihm 6 Goldstücke. Der Mutter des Priors Urbikus sollst Du 6 Solidi geben, die Du zu verrechnen haben wirst. — In der Angelegenheit der Gottesmagd Honorata scheint es mir am besten, daß Du das ganze Vermögen, so weit es feststeht, daß dasselbe schon vor der Zeit der bischöflichen Verwaltung des Bischofs Johannes von Laurina vorhanden war, bei Deiner Hieherreise mitbringest. Aber auch die Gottesmagd soll mit ihrem Sohn kommen, damit Wir mit ihr Uns besprechen und dann thun können, was Gott wohlgefällig sein wird. Die Rolle mit den sieben ersten Büchern der hl. Schrift127aus dem Nachlaß des Antoninus wollen Wir dem prätorianischen Kloster schenken; die übrigen bringe mit!

       V. (46) An den Bischof Johannes von Ravenna.

      V. Gesammtausgabe 46.

      An den Bischof Johannes von Ravenna.

       Inhalt: Klage über Nachlässigkeit des Exarchen Romanus. Das Schisma von Istrien. Ein gefangenes Mädchen. Keine Wiederholung der Priesterweihe. Bitte um Hilfe für das gefährdete Neapel. Das Almosen ist zuerst den Rechtgläubigen und dann erst den Schismatikern zu spenden. Freude über die Unterwerfung des Bischofs Natalis von Salona.

      Wenn ich auf so viele Zuschriften Ew. Heiligkeit noch nicht geantwortet habe, so schreibet das nicht meiner Trägheit, sondern meiner Krankheit zu. Denn zur Zeit, als Ariulph128 nach Rom kam und die Einen tödtete, die Andern verstümmelte, da wurde ich in Folge meiner Sündben von solcher Traurigkeit ergriffen, daß ich in ein Kolikleiden verfiel.. Sehr verwundert habe ich mich, woher es wohl komme, daß die mir so wohlbekannte Sorgfalt Ew. Heiligkeit unsrer Stadt und meinen Nöthen nicht zu Hilfe komme; aber aus Eurem eingelaufenen Schreiben habe ich ersehen, daß Ihr zwar mit Eifer thätig seid, daß es aber an Dem fehle, bei dem Ihr allein thätig sein könnet. Meinen Sünden schreibe ich also zu, daß Derjenige, den doch jetzt die Sache angeht, den Kampf gegen unsre Feinde ablehnt und dabei doch Uns verbietet, Frieden zu schließen.129 Freilich könnten Wir gerade jetzt, selbst wenn er es geschehen ließe, Dieß nicht thun; denn Ariulph, der das Heer des Autharis und des Nordulphus bei sich hat, verlangt, daß man ihm zuerst den Sold für dasselbe bezahle, ehe er mit Uns vom Frieden zu sprechen sich würdigt.

      In Bezug auf die Angelegenheit der Bischöfe Istrien’s habe ich schon früher aus den Befehlen, die mir von den allerfrömmsten Herrschern zugekommen sind, ersehen, daß Alles so sei, wie mir Ew. Brüderlichkeit geschrieben, daß ich nämlich vorläufig unterlassen solle, sie anzutreiben.130Ich freue mich zwar hinsichtlich dessen, was Ihr geschrieben, über Euern Fuereifer und bekenne vielfältig Euer Schuldner geworden zu sein. Jedoch sollt Ihr wissen, daß ich nicht unterlassen werde, den erlauchtesten Gebietern mit allem Eifer und Freimuth über diese Angelegenheit zurückzuschschreiben. Die Heftigkeit Sr. Excellenz des Patriciers Romanus, den ich vorhin erwähnte, darf Euch nicht erschüttern; denn, da wir ihn an Stellung und Rang weit überragen, so müssen wir auch seine Kleinlichkeiten mit Ruhe und Ernst ertragen.

      Sollte jedoch mit ihm einmal Etwas zu machen sein, so möge es Ew.Brüderlichkeit betreiben, daß Wir mit Ariulph Frieden schließen dürfen, wofern es Uns nur ein wenig möglich ist. Denn die Besatzung hat man von Rom hinweggezogen, wie er gar wohl weiß; die Theodosianer131aber, die zurückgeblieben sind, bekommen keinen Sold und verstehen sich kaum zum Wachdienst auf den Mauern. So ist die Stadt von Allem entblößt, und wenn nicht Friede, was soll aus ihr werden?

      Hinsichtlich des Mädchens, von Dem Ihr schreibet, daß es aus der Gefangenschaft losgekauft worden sei, und daß Wir über ihre Herkunft Nachforschung anstellen sollen, möge Ew. Heiligkeit wissen, daß sich über eine unbekannte Persönlichkeit Nichts ausforschen läßt. Was Ihr aber von einer Wiederholung priesterlicher Weihen bemerket, ist sehr lächerlich und steht Eurer Besonnenheit schlecht an. Ihr müßtet Euch nur auf das angeführte Beispiel berufen wollen, hinsichtlich dessen Derjenige zu verurteilen wäre, der so Etwas gethan haben soll. Solche Gedanken seien aber ferne von Ew. Brüderlichkeit. Denn wie der einmal Getaufte nicht wieder getauft werden kann, so kann auch der einmal Geweihte nicht noch einmal dieselbe Weihe empfangen. Sollte Jemand aber mit einer leichtern Schuld in’s Priesterthum eingetreten sein, so muß ihm dafür eine Buße auferlegt werden; seine Weihe aber soll er behalten.

      Hinsichtlich der Stadt Neapel theilen Wir Euch auf Andringen Sr. Excellenz des Exarchen mit, daß sich, wie wir erfahren haben, Arigis mit Ariulph vereinigt habe und, nachdem er dem Staate die Treue gebrochen, die genannte Stadt sehr bedrängt. Wird nicht schnell dorthin Entsatz gesendet, so ist sie für verloren zu erachten.

      Wenn Ihr aber sagtet, daß man nach der abgebrannten Stadt des Schismatikers Severus Almosen schicken müsse, so beruht diese Meinung Ew. Brüderlichkeit darauf, daß Ihr von den Liebesgaben132Nichts wisset, die er gegen uns in den Kaiserpalast schleudert. Wäre aber auch Dieß nicht der Fall, so hätten Wir doch zu bedenken, daß man zuerst den Gläubigen und erst dann den Feinden der Kirche Barmherzigkeit erweisen müsse. Ganz in der Nähe ist die Stadt Phanum, in der sich viele Gefangene befinden. Schon voriges Jahr wollte ich dorthin Etwas schicken, wagte es aber nicht, weil der Weg mitten durch die Feinde geführt hätte. Mir scheint also, Ihr solltet den Abt Claubius mit einigem Geld dorthin schicken, um die Kinder, die er dort als käufliche Sklaven findet, oder auch Kriegsgefangene, wenn solche noch da sind, loszukaufen. Was die Summe betrifft, die Ihr dorthin schicken wollt, so seid versichert, daß ich Alles genehmige, was Ihr darüber beschließet. Wenn Ihr aber mit Sr. Excellenz dem Patricier Romanus in Unterhandlung tretet, damit Wir mit Ariulph Frieden schließen dürfen, so bin ich bereit, Euch noch eine andere Person an die Seite zu geben, mit der sich über die zu leistende Geldentschädigung wird leichter verhandeln lassen. Über unsern Bruder und Mitbischof Natalis war ich sehr betrübt, weil ich einige Züge von Hochmuth über ihn erfahren hatte; da er nun aber sein Betragen selbst verbessert hat, so hat er meine Trübsal getröstet und mich zugleich entwaffnet. 133Erinnere deßhalb unsern Mitbischof Malchus, noch bevor er zu Uns kommt, seine Rechnungen in Vorlage zu bringen; dann erst möge er anderswohin reisen, wofern es noth thut. Wenn Wir sein Verfahren als gut erkennen, müssen Wit ihn vielleicht in die Stellung, die er im Patrimonium eingenommen, wieder einsetzen.

       VI. (47.) An den Bischof Dominikus von Karthago.

      VI. Gesammtausgabe 47.

      An den Bischof Dominikus von Karthago.

       Inhalt: Danksagung für das allerdings verspätete Glückwunsch-Sreiben zur Erhebung auf den päpstlichen Stuhl. Von der Liebe und Einheit. Schwierigkeit des apostolischen Amtes. Wahrung der kirchlichen Rechte.

      Die Briefe, die Uns etwas verspätet von Unsern hochwürdigsten Brüdern und Mitbischöfen Donatus und Quodvultdeus, sowie von dem Diakon Viktor und von Agilegius, dem Schriftführer Ew. Brüderlichkeit, überbracht wurden, haben Wir mit der größten Freude in Empfang genommen. Obwohl Wir den Verlust bedauerten, den Wir durch die Verzögerung erlitten, so haben Wir Doch in denselben einen um so reichern Schatz von Liebe gefunden, so daß die zeitliche Verzögerung die Zuneigung nicht unterbrochen, sondern nur genährt haben dürfte. Wir ersehen nämlich, daß dieselbe durch Gottes Gnade, durch Erwägung der priesterlichen

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