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hat nun Wehrschütz durch seine publizistische Tätigkeit die österreichische, aber auch die europäische Öffentlichkeit über die politischen und wirtschaftlichen Prozesse nach der Zeit der Konflikte auf dem Westbalkan sachlich und professionell informiert. Und er hat auch dazu beigetragen, ein neues Verständnis für die Lage in dieser Region entstehen zu lassen. So war er Zeuge des montenegrinischen Referendums des Jahres 2006, das so mancher Beobachter als das größte demokratische Projekt in Europa seit dem Ende des Kalten Krieges bezeichnet. Im Montenegro sind wir sehr stolz darauf, dass unser Land das Erste in der Geschichte des Balkans war, das auf friedlichem und demokratischem Weg geschaffen wurde. Und heute, sieben Jahre später, verhandeln wir über die Mitgliedschaft in der EU und stehen an der Schwelle zum Nato-Beitritt.

      Das ist der Weg, den heute alle Länder des Westbalkans gehen. Die Zukunft unserer Region wird dann gesichert sein, wenn sie europäisch ist. Daher werden wir noch deutlicher unser gemeinsames Interesse gegenüber unseren europäischen Partnern hervorheben. Die Verwirklichung eines vereinten Europas und die Fortsetzung der Politik der EU-Erweiterung werden in der klaren Teilung der Rollen und der Verantwortung in diesem Prozess verdeutlicht. Wir erwarten, dass uns die Europäische Union hilft, ihre Standards zu erreichen, damit unser Land und unsere Region nicht nur formell zu einem Bestandteil der europäischen Zivilisation des 21. Jahrhunderts gemacht werden. Freilich dürfen wir bei all unseren Bemühungen als Politiker niemals den Auftrag unserer Mitbürger vergessen, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben, damit wir sie auf gutem Weg zu diesem Ziel führen. Deshalb muss die Verbesserung des Lebensstandards der Menschen unseres Landes das Rückgrat der nationalen, der regionalen wie auch unserer Europapolitik sein. Unser Erfolg wird wohl daran gemessen werden, wie sehr wir uns dem Aufbau einer demokratischen Gesellschaft und eines Rechtstaates nach europäischen Standards widmen. Die Mitgliedschaft in der EU steht quasi als Belohnung am Ende dieser Bemühungen. Ob das in fünf, sieben oder erst in elf Jahren sein wird, ist weniger wichtig. Das Entscheidende ist, dass wir sicher sind, unsere Probleme zu lösen. Die EU wird uns nicht nur mit ihren Forderungen, sondern auch mit ihren sinnvollen Vorgaben dabei helfen, die konkreten politischen und gesellschaftlichen Grundlagen müssen wir freilich selbst schaffen. Daher liegt die europäische Zukunft des Westbalkans einzig in unseren Händen. Denn ein vereintes Europa wird nur dann Bestand haben können, wenn dieses Friedens- und Wirtschaftsprojekt tatsächlich auf dem gesamten europäischen Territorium verwirklicht sein wird.

      Ich und wir alle in Montenegro sind davon überzeugt, dass ein Buch wie das vorliegende deutlich macht, dass wir auf dem Westbalkan die Fähigkeiten besitzen, eine gemeinsame europäische Zukunft aufzubauen..

       Milo Djukanović, Premierminister Montenegros

      Dardan Gashi

      Als langjähriger und profunder Kenner der Balkanländer hat Christian Wehrschütz den Blick auf die Region beibehalten, als sich andere Journalisten längst abgewandt haben. Wehrschütz zeichnen Beharrlichkeit und der unbedingte Wunsch aus, den nicht immer einfach zu durchdringenden politischen Entwicklungen der Balkanländer auf den Grund zu gehen. Dass er bereit war, die Sprachen der Länder zu lernen, ist nur ein Beweis mehr, dass Wehrschütz in seiner journalistischen Arbeit dafür lebt, unvoreingenommen, kritisch, mit der nötigen Distanz und dennoch offen an seine Geschichten heranzugehen. Was Österreicher heute über den Balkan wissen, verdanken sie zu einem nicht unwesentlichen Teil dem ORF-Korrespondenten Christian Wehrschütz.

       Dardan Gashi, Umweltminister des Kosovo

      Stanislav Hočevar

      Blutige Vergangenheit, ungewisse Zukunft“ – man kann auch einfach so über den Balkan schreiben. Aber was bedeutet dieser Begriff und seit wann ist er in Verwendung? Wer immer über diesen Teil Europas herrschte, hatte eine eigene Vorstellung von ihm. So nannten die Römer die Berge im heutigen Bulgarien „Mons Hemus“, die Osmanen denselben Berg „Balkan“ und der Okzident des 18. Jahrhunderts schließlich die gesamte Region „Balkan“. Doch wer kann schon sagen, worin die Namensgebung begründet war? Ich glaube, dass weder die Römer oder die Slawen noch die Osmanen oder gar der europäische Westen Herrscher über Südosteuropa waren oder sind, sondern Gott, der ewige Schöpfer. Eigentlich kam ich nie auf den Gedanken, auf den Balkan leben zu wollen, als mich Anfang März 2000 der Apostolische Nuntius in Laibach fragte: „Wann gehst du nach Belgrad?“ In meiner salesianischen Unbekümmertheit überhörte ich die Frage, doch als sie der Abgesandte des Papstes wiederholte, wurde es für mich ernst. Nun lebe ich in Belgrad, einer Stadt, die im Lauf der Geschichte oft ihren Namen ändern musste, die aber ihre komplexe Geschichte widerspiegeln. Nachdem ich mich mit ihr zu beschäftigen begann, begegnete ich bald Christian Wehrschütz, der mit ebenso viel Ausdauer wie Neugier nur noch mehr Fragen an mich richtete, je mehr Antworten ich gab. Ihm geht es um den historischen, sozialen, aber auch existenziellen Hintergrund, auf dem wir unsere Zukunft aufbauen können. Obwohl er sämtliche Sprachen der Region spricht, bleibt sein Blick jener von außen, manchmal auch einer von „oben“, eben jener aus der Sicht eines Alpenländers. Durch diese Art der journalistischen Arbeit fällt mehr Licht auf uns und verdrängt damit die Dunkelheit, die zu lang auf dem Balkan lastete. Alle Leser seien deshalb aufgefordert, die „Morgenröte“ des Balkans zu entdecken. Denn die optimistische Sicht auf die Zukunft erleuchtet auch die dunkelsten Wege. Deshalb schrieb ich diese von reiner Hoffnung getragenen Worte.

       Stanislav Hočevar, Erzbischof von Belgrad

      Ivo Josipović

      Dieses Buch ist das Werk eines hervorragenden Balkankenners, eines erfahrenen Journalisten, der sehr sorgsam und außerordentlich professionell die politischen Ereignisse in der Region verfolgt. Mit seinem großen Wissen hat es Christian Wehrschütz bewerkstelligt, die gesellschaftlichen Phänomene in den Ländern des ehemaligen jugoslawischen Raums so zu beschreiben, dass deren Bild in der Öffentlichkeit gerade gerückt werden konnte. Aber er ist nicht nur Chronist der Ereignisse, sondern auch Vermittler für ein neues Verständnis. Heute über den Balkan zu schreiben ist nicht einfach, denn es handelt sich um eine Region, die in ihrer geschichtlichen und kulturellen Komplexität, ja durch den konfliktbelasteten Umgang miteinander, schwer fassbar ist. Denn sie hat zwei Gesichter: Da ist zum einen der Wille zu Frieden, Zusammenarbeit und Toleranz. Andererseits können sämtliche Bemühungen um Konsens sehr schnell in Intoleranz und Konfliktbereitschaft umschlagen – nicht nur zwischen Staaten, sondern auch zwischen den einzelnen Völkern selbst. Hier ein Verständnis dafür aufzubauen, dass der Balkan kein Ort der Verdammung, sondern europäischer Hoffnungsträger ist, fällt auch uns selbst nicht immer leicht. Umso mehr sind wir dem Autor dafür dankbar, dass dieses Buch zweifellos dazu beitragen wird, dem Leser das Wesen des Balkans näherzubringen.

      Von uns selbst hängt es ab, wie sich die Zukunft unserer Region gestalten wird. Wir müssen heute jene Grundlagen schaffen, die den folgenden Generationen den Weg zur europäischen Einigung ebnen. Wir möchten, dass der gesamte Balkan so rasch wie möglich in die Europäische Union und in die euroatlantische Integration eingeschlossen wird, denn das betrachten wir als Garantie des Friedens, der Sicherheit, des Wohlstands und der Freiheit. Eine verantwortungsvolle und auf Zusammenarbeit gerichtete Politik ist der größte Beitrag zur Stabilität nicht nur auf dem Balkan, sondern auch in ganz Europa.

      Ich beglückwünsche den Autor zu diesem Buch und danke ihm für seine gewissenhafte Beschreibung des Lebens auf dem Balkan.

       Ivo Josipović, Präsident Kroatiens

      

      Jadranka Kosor

      Es ist mir eine Ehre und auch eine Freude, ein paar Worte zum neuen Buch von Christian Wehrschütz beisteuern zu dürfen. Manchmal habe ich nämlich den Eindruck, dass er Kroatien besser kennt als so mancher Kroate, was wieder einmal beweist, dass die Sicht von außen für das eigene Verständnis wohl

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