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Die grundlegenden Katechismuswahrheiten in 33 grafisch-geometrischen Illustrationen. Edward Wasilewski
Читать онлайн.Название Die grundlegenden Katechismuswahrheiten in 33 grafisch-geometrischen Illustrationen
Год выпуска 0
isbn 9783961451623
Автор произведения Edward Wasilewski
Жанр Религия: прочее
Издательство Автор
• Tritheismus (griech. treis – drei, griech. theos – Gott). Die ikonografische Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit zeigt die drei göttlichen Personen als voneinander getrennt, was fälschlicherweise einen Wesensunterschied jeder der drei göttlichen Personen suggerieren kann. In der bildlichen Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit ist es schwierig oder fast unmöglich, die Wahrheit aufzuzeigen, dass „der Vater ganz im Sohn, ganz im Heiligen Geist; der Sohn ganz im Vater, ganz im Heiligen Geist; der Heilige Geist ganz im Vater, ganz im Sohn” ist (KKK 255). Diese Wahrheit wurde im Evangelium deutlich zum Ausdruck gebracht: „Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns. Jesus antwortete ihm: Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist?” (Joh 14, 8-10). Der eine Umkreis bedeutet die göttliche Wesenseinheit, die Einheit und Einzigartigkeit Gottes. Die Einheit in Dreifaltigkeit und die Dreifaltigkeit in der Einheit finden ihre grafisch-geometrische visuelle Konkretisierung;
• Theandrismus (griech. theos – Gott, griech. aner – Mann). Auf vielen Bildern werden der Vater und der Sohn als zwei Männer dargestellt. Dies kann zu der irrigen Ansicht führen, Gott sei ein Mann. „Deswegen ist daran zu erinnern, dass Gott über den Unterschied der Geschlechter beim Menschen hinausgeht. Er ist weder Mann noch Frau; er ist Gott. Er geht auch über die menschliche Vaterschaft und Mutterschaft hinaus, obwohl er deren Ursprung und Maß ist: Niemand ist Vater so wie Gott” (KKK 239). Die symbolisch-geometrische Darstellungen der Heiligen Dreifaltigkeit ist frei von jeglichen Geschlechtskategorien;
• Subordinationismus (lat. subordinatio – Unterordnung). Im menschlichen Verständnis untersteht der Sohn, weil er jünger ist, dem Vater und infolgedessen ist er auch geringer als der Vater. Die ikonografischen Darstellungen der Heiligen Dreifaltigkeit greifen dieses Motiv oft auf und betonen auf unterschiedliche Weise die Überlegenheit des Vaters, den sie zum Beispiel mit einer Tiara auf dem Kopf darstellen, den Sohn dagegen nur mit einer Bischofsmitra. Bekanntlich symbolisiert die päpstliche Tiara die Überlegenheit der Macht des Papstes über die des Bischofs, welche von der Mitra symbolisiert wird. Die drei Seiten des gleichseitigen Dreiecks symbolisieren die vollkommene Gleichheit aller drei göttlichen Personen;
• negatio coaeternitatis, d.h. die Negierung, dass der Sohn Gottes und der Heilige Geist gleicherweise ewig sind. Aus den Bilddarstellungen geht klar hervor, dass der Sohn jünger als der Vater ist. Nach menschlichen Kategorien könnte man annehmen, dass es eine Zeit gab, in der es den Sohn noch nicht gab, sondern nur den Vater allein. Der Sohn wäre dann erst nach einiger Zeit geboren worden. Mit anderen Worten, er wäre „in der Zeit” geboren. Diese Ansicht ist falsch. Die Geburt des Sohnes ist urewig, unermesslich, unendlich. Der Vater ist nicht die Ursache des Sohnes im philosophischen Sinne, und der Sohn ist auch nicht abhängig oder geringer. „Der Vater ist ganz im Sohn, ganz im Heiligen Geist; der Sohn ist ganz im Vater, ganz im Heiligen Geist; der Heilige Geist ist ganz im Vater, ganz im Sohn” (KKK 255). Der Sohn ist im Sinne eines unermesslichen Mysteriums geboren. Er ist das innere Abbild des Wesens des Vaters. Die Geburt des Sohnes ist urewig (się geschah vor aller Zeit). Der Sohn ist genauso ewig (coaeternus) wie der Vater. Allen menschlichen Kategorien zuwider ist der Vater nicht „älter” als der Sohn.
b) Die symbolische Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit (Kreis mit eingeschriebenem gleichseitigen Dreieck) erleichtert die Korrektur der hier erwähnten Irrtümer.
Kapitel II
Die Engel
Als geistige und personale Wesen verfügen die Engel über einen freien Willen und die Möglichkeit einer definitiven Wahlentscheidung. Der Name Engel (griech. ángelos – Bote, Abgesandter) bezeichnet ihre Funktion, nicht ihre Natur.
1. Die Erschaffung der Engel
Gott schuf aus dem Nichts rein geistige Wesen, „die von der Heiligen Schrift für gewöhnlich Engel genannt werden” (KKK 328). „Als rein geistige Geschöpfe haben sie Verstand und Willen; sie sind personale und unsterbliche Wesen. Sie überragen alle sichtbaren Geschöpfe an Vollkommenheit. Der Glanz ihrer Herrlichkeit zeugt davon” (KKK 330).
„Ihrem ganzen Sein nach sind die Engel Diener und Boten Gottes. Weil sie ,,beständig das Antlitz meines Vaters sehen, der im Himmel ist” (Mt 18, 10), sind sie ,,Vollstrecker seiner Befehle, seinen Worten gehorsam” (Ps 103, 20)” (KKK 329). Die Zahl der Engel ist so riesig, dass sie menschliche Zählmöglichkeiten überschreitet. In der Heiligen Schrift finden wir symbolische Zahlen: „Tausendmal Tausende dienten ihm, zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm” (Dan 7, 10); „zu Tausenden von Engeln” (Hebr 12, 22); „Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer” (Lk 2, 13); „die Zahl der Engel war zehntausendmal zehntausend und tausendmal tausend” (Offb 5, 11).
Illustration 3
Die Erschaffung der Engel 1
A. Illustrierende Funktion
a) In der Sakralkunst und in populären Darstellungen treten die Engel in anthropomorpher Gestalt in Erscheinung, als Wesen mit menschlischem Aussehen und Merkmalen. Dazu kommt noch ein ständiges Element: die Flügel. Diese Darstellungen negieren die geistige Natur der Engel. Als rein geistige Wesen sind die Engel unsichtbar. Unter Verzicht auf jedwede grafische Darstellungen ist diese Wahrheit für Menschen einer Kultur und Zivilisation des Bildes nur schwer verständlich. Aus diesem Grunde entschieden wir uns für symbolische Darstellungen in Form des griechischen Buchstabens Alpha (α), des Anfangsbuchstabens des griechischen Wortes ángelos.
b) In dieser Illustration bedeutet der mittlere Kreis und das in ihn eingeschriebene gleichseitige Dreieck den Dreieinigen Gott.
c) Der mit einer gestrichelten Linie gezeichnete äußere Kreis kann vielfach vergrößert werden, da die Engelsscharen unzählbar sind.
d) Mit dem Buchstaben Alpha (α) wurden die einzelnen Engel bezeichnet, die unablässig Gott dienen und von Beginn der Heilsgeschichte an Gott treu waren.
B. Didaktisch-korrigierende Funktion
a) Die Zahl der Engel ist so riesig, dass sie die menschlichen Zählmöglichkeiten überschreitet.
b) In der Heiligen Schrift finden wir nur symbolische Zahlen, die sich auf die unzählige Menge der Engel beziehen.
c) Die Engel sind Diener und Boten Gottes, die sein Antlitz kontemplieren.
d) Als rein geistige Wesen sind sie mit Vernunft und Willen begabt.
e) Sie sind personale und unsterbliche Wesen, deren Vollkommenheit alle sichtbaren Geschöpfe übertrifft.
2. Der Fall der Engel und der Beginn der Gemeinschaft „böser” Geister
Als geistige und personale Wesen wurden die Engel mit freiem Willen und demzufolge auch mit der Möglichkeit einer definitiven Wahlentscheidung erschaffen. „Gott erwies den Engeln die Gnade der Teilhabe an Seinem inneren Leben”2. Als völlig freie Wesen mussten sie eine – affirmierende oder negierende – Antwort auf „Gottes Einladung” geben. Ein Teil von ihnen lehnte dieses Geschenk ab und wandte sich damit gegen Gott selbst. „Ihr ,,Sündenfall” besteht in der freien Entscheidung dieser geschaffenen Geister, die Gott und sein Reich von Grund auf und unwiderruflich zurückwiesen” (KKK 392). Die Folge der Sünde dieser Engel ist der Bruch mit Gott, die Vertreibung aus dem Himmel und die Entstehung der Hölle des Bösen „in Ewigkeit”