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der dort seit Jahrzehnten jagenden Waidmänner boykottierten das Spektakel. Mehr war es nämlich nicht! Angeblich wollen die Drückjagdsitzer und ihre Drücker 20 Rehe gesehen haben. Fünf Schüsse fielen, erlegt wurde keiner der „Waldschädlinge“. Das schlechte Wetter sei daran schuld gewesen, hieß es. Und dafür der ganze Aufwand an Personal, Zeit und Material – auf Kosten des Steuerzahlers! Aber wie oben gesagt: „Peanuts“! Im bettelarmen Saarland konnte man sich das leisten. Man gönnte sich ja sonst nichts!

       Vorsicht! Waldschutzjagd! Lebensgefahr! Vor wem oder was soll den hier der Wald geschützt werden?

      Jetzt war Schluss! Jetzt war das Ende der Fahnenstange erreicht! Um Wald und Wild und um ihr Land Verantwortungsbewusste schrieben an die Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und an die damalige Oppositionspolitikern Anke Rehlinger (SPD) und forderten sie auf, diesem Treiben des Herrn Borger und seiner Lakaien ein Ende zu setzen. Darüber hinaus wurde der Landesrechnungshof von dieser Verschwendung von Steuergeldern informiert.

      Annegret Kramp-Karrenbauer hat im August 2011 Peter Müller im Amt beerbt. Dieser schien wohl gemerkt zu haben, was er sich da an Koalitionären eingebrockt hatte und wohl schon längst nicht mehr das Heft in der Hand hatte. Sichtlich gelangweilt spielte er sogar während einer Landtagssitzung auf seinem Laptop Schach. Da wird ihm das Lob an das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe gerade recht gekommen sein …

       Der stellvertretende Landesjägermeister, Josef Schneider, dankte der Ministerpräsidentin, Annegret Kramp-Karrenbauer, für ihren mutigen Schritt am 6. Januar 2012, auch zum Wohle für Wald, Wild und Jäger.

      Es waren wohl nicht (allein) die Jäger, sondern der Koalitionär F.D.P, der sich selbst zerfleischte und damit für die Ministerpräsidentin kein zuverlässiger Partner in der Regierung mehr war. Am 6. Januar 2012 verkündete sie das Ende der Jamaika-Koalition, ein mutiger Schritt dieser Frau. Nicht nur bei den Jägern knallten die Sektkorken! 788 Tage Kampf für Wald und Wild waren vorläufig zu Ende. Selbst der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Hubert Ulrich, musste gegen über den Medien einräumen, dass sie während dieser Zeit alle ihre Vorhaben umsetzen konnten, nur nicht ihr Jagdgesetz. Ein Horrido!

       Ausblick

      Das Saarland wird jetzt von einer großen Koalition aus der CDU und SPD regiert. Der Jagdgesetz – Entwurf mit grüner Handschrift wanderte in den Papierkorb. Dennoch: Es wird am Bestehenden und Bewährten herum „gedoktert“. So genannte „Tierschützer“, die auf zwei Mann geschrumpfte Grünen-Fraktion und auch die neu in den Landtag eingezogenen „Piraten“ machen „Dampf“. Wildernde Hunde und streunende Katzen sollen nicht mehr erlegt werden dürfen. Als seien die Jäger nur darauf aus!

      Ob das neue Jagdgesetz auch tierschutzrechtliche Bestimmungen für das Wild gegen wildernde Hunde bzw. das Verhalten ihrer Besitzer enthalten werde, beantwortete der jagdpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion und Jäger, Günter Heinrich, „klar mit Ja“. Welche diese genau sein sollten, teilte er trotz Nachfrage bislang nicht mit.

      Die VJS-Jäger fühlten sich erneut verraten und demonstrierten vor dem Landtag gegen den Entwurf.

      Ob sich Günter Heinrich wohl noch an seine Anzeige – zusammen mit seinen Fraktionskollegen, Dagmar Heib und Hans-Gerhard Jene, übrigens auch Jäger, in der VJS-Zeitschrift „Saarjäger“ vom Frühjahr 2012 erinnern kann? Darin verkündeten die Drei: „Das bestehende, bewährte Jagdgesetz bleibt auch in Zukunft im Saarland ein verlässlicher Partner von Jagd und Naturschutz.“ Wie sagte doch sein politischer Großvater Adenauer: „Was kümmert mich mein dummes Geschwätz von gestern!“

      Der Grüne Hubert Ulrich lamentierte gebetsmühlenartig von einer „antiquierten Jagd“ (Saarbrücker Zeitung vom 7./ 8.12.2013). Dass von ihm nichts Anderes kommen kann, wissen die Saarjäger schon und könnten es unter „ferner liefen“ abtun. Aber im gleichen Blatt prangert der Naturschutzbund (Nabu) Saarland „enorm überhöhte Schalenwild-Beständen, (die) in vielen Jagdgebieten eine Naturverjüngung verhinderten“, an. Da frage ich doch: „Ja, ihr lieben Nabu-Leute, wann ward ihr denn zum letzten Mal im Wald gewesen und habt euch den „Verbiss“ angeschaut? Wenn ihr dann immer noch dieser Meinung seid, komme ich gerne und helfe beim Abschuss mit. Aber ich fürchte, ich muss da wohl sehr lange auf eure Einladung warten.“ Ach, waren das noch Zeiten, als sich in der Nabu-Vorgängerorganisation, dem Deutschen Bund für Vogelschutz (DBV), die Mitglieder, darunter auch viele Jäger, um die Vögel kümmerten! Die hatten Ahnung!

      Ich will nicht über jeden Politiker von vornherein den Stab brechen, aber ich bleibe wachsam und kritisch. Und das rate ich jedem Jäger. Daran ändern auch nichts die wohl feilen Grußworte und Reden auf den Kreis- und Landesjägertagen. Den Worten müssen Taten folgen, und zwar so, wie sie verkündet wurden und zeitgleich. Ich habe Respekt vor Politikern mit Rückgrat!

       Ausblick: Jäger, seid wachsam und kritisch, damit die Jagd auch künftig möglich sein wird!

      Vom Bürgerwald, Harvester und Rehen – Ein Drama in 4 Akten aus Lyonesien.

       Von Nikolaus Hubertus

      Irgendwo am Rande einer großen Republik liegt das kleine Land Lyonesien. Eigentlich ein sehr schönes Fleckchen Erde mit viel Wald und einem liebenswerten Völkchen. Doch gerade dieses Völkchen erhielt Ende der 2000er Jahre eine Regierung, die sie eigentlich so wohl gar nicht beabsichtigt hatte, nämlich eine solche aus einer großen und zwei kleinen Parteien.

      Frau Mi gehört einer der kleinen Parteien an. Sie wurde Umweltministerin und ihr Parteifreund, Herr Mo, ihr Vize, also Staatssekretär. Und dann soll es da noch einen fast vergessenen Herrn aus der Forstgeschichte von Lyonesien gegeben haben, der als Souffleur fungierte.

      So weit zum einführenden Verständnis des folgenden Dramas!

       Um Missverständnisse von vornherein auszuschalten: Dieses Drama spielt NICHT gegen die Forstunternehmer und untergegebenen Förster, die gegenüber Frau Mi und Herrn Mo weisungsgebunden waren und ungeachtet ihrer persönlichen Meinung die Weisungen ausführen mussten, um ihr Brot zu verdienen.

       Aus dem Off:

       Herbei! Herbei! Heran!

       Hört gut zu und schaut es euch an!

       Von Leuten, die ihr habt gewählt,

       wird euch ein Drama aus dem Wald erzählt.

       Frau Mi und Herr Mo, ihr Stellvertreter

       waren wahrlich keine Leisetreter.

       Unermüdlich propagierten die Beiden:

       Harvester und Rehe mögen sie nicht leiden!

       Immer wieder hörte man sie fluchen:

       “Die haben im naturnahen Wald nichts zu suchen!

       Denn die machen den Wald kaputt,

       und das ist nicht gut!“

       So tönten sie in Lyonesien hinaus!

       Doch die Praxis sah ganz anders aus!

       Herbei! Herbei! Heran!

      

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