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Das Baustellenhandbuch für den Innenausbau. Brigitte Hallschmid
Читать онлайн.Название Das Baustellenhandbuch für den Innenausbau
Год выпуска 0
isbn 9783963143045
Автор произведения Brigitte Hallschmid
Жанр Сделай Сам
Серия Baustellenhandbücher
Издательство Bookwire
Estricharten und Anforderungen
{Estrich, Arten}
Begriff „Estrich“ nach DIN EN 13318
Alle Schichten aus Estrichmörtel,
• | die eine vorgegebene Höhenlage erreichen sollen und/oder |
• | unmittelbar genutzt werden und/oder |
• | einen Bodenbelag aufnehmen sollen. |
Nachfolgend eine Gegenüberstellung der bisherigen nationalen und der neuen, europäisch harmonisierten Bezeichnungen.
Kurzzeichen neu | Kurzzeichen alt | Bedeutung |
CT | ZE | Zementestrich (Cementitious screed) |
– | AE | Anhydritestrich mit Anhydritbinder entfällt in der neuen Norm, dafür CA |
CA (CAF nur national) | – | Calciumsulfatestrich (Calcium sulfate screed); in DIN 18560 wurde zusätzlich CAF für den Calciumsulfat-Fließestrich eingeführt. |
MA | ME | Magnesiaestrich (Magnesite screed) |
AS | GE | Gussasphaltestrich (Mastic asphalt screed) |
SR | – | Kunstharzestrich (Synthetic resin screed) |
Tab. 1: Gegenüberstellung bisheriger nationaler und neuer, europäisch harmonisierter Bezeichnungen
Klasse | C5 | C7 | C12 | C16 | C20 | C25 | C30 | C35 |
N/mm² | 5 | 7 | 12 | 16 | 20 | 25 | 30 | 35 |
Klasse | C40 | C50 | C60 | C70 | C80 | |||
N/mm² | 40 | 50 | 60 | 70 | 80 |
Tab. 2: Druckfestigkeitsklassen für Estrichmörtel in N/mm²
Klasse | F1 | F2 | F3 | F4 | F5 | F6 | F7 | F10 |
N/mm² | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 10 |
Klasse | F15 | F20 | F30 | F40 | F50 | |||
N/mm2 | 15 | 20 | 30 | 40 | 50 |
Tab. 3: Biegezugfestigkeitsklassen {Biegezugfestigkeitsklassen} für Estrichmörtel in N/mm2
Estrichmörtel sind mindestens in den nachfolgend aufgeführten Festigkeitsklassen auszuführen.
Erstrich- art | Estrich auf Dämmstoffschichten | Estriche auf Trennschichten | Verbundestriche | ||
Bei Nutzung mit Belag | Bei Nutzung ohne Belag | Bei Nutzung mit Belag | Bei Nutzung ohne Belag | ||
CAF | F4 | F4 | F4 | C20/F3 | C25/F4 |
CA | F4 | F4 | F4 | C20/F3 | C25/F4 |
SR | F7 | F7 | F7 | C20/F3 | C25/F4 |
MA | F4 | F4 | F7 | C20/F3 | C25/F4 |
CT | F4 | F4 | F4 | C20/F3 | C25/F4 |
Tab. 4: Festigkeitsklassen Estrichmörtel
Zementestrich CT (Cementitious screed)
{Zementestrich}
Die Zusammensetzung von Zementestrich ist in DIN EN 13813 und DIN 18560 festgelegt und besteht aus Zement nach DIN EN 197 oder geeignetem Zement mit besonderen Eigenschaften, Gesteinskörnungen und Wasser. Durch Zugabe von frost- und tausalzbeständigen Zuschlagstoffen ist ein Verlegen im Außenbereich möglich. Durch Zusatz von z. B. Epoxid- oder Acrylharzen können sehr hohe Biegezugfestigkeiten erreicht werden. Werden Fließmittel mit Stabilisierern und Luftporenbildnern zugesetzt, erhält man Fließ-Zementestriche (CTF).
Im Industriebau werden Hartstoffestriche als hoch beanspruchbare Zementestriche entsprechend den Expositionsklassen {Expositionsklasse} „Verschleiß“ XM1, XM2 und XM3 eingebaut. Hartkornestriche mit besonders harten Zuschlagstoffen gelten als gleichwertig (auch als Terrazzo herstellbar, elektrisch ableitfähig).
Oberflächen sollten möglichst nur abgerieben und geglättet werden, wenn dies unbedingt erforderlich ist. Estriche auf Trenn- und Dämmschichten in geschlossenen Räumen dürfen nicht mit einer Folie abdeckt werden. Für die nachfolgende Verlegung von Bodenbelägen ist ein Anschleifen zu empfehlen.
Calciumsulfatestrich CA (Calcium sulfate screed)
{Calciumsulfatestrich}
Anhydrit, REA-Anhydrit, Alpha-Halbhydrat oder Kombinationen werden als Bindemittel verwendet. Die Estriche werden in konventioneller Mörtelkonsistenz als Baustellenmischung, unter Zugabe von Verflüssigern in fließfähiger Konsistenz als Silo-, Sack- oder Fahrmischerware, hergestellt. Calciumsulfat-Fließestriche werden nach DIN 18560 mit CAF bezeichnet. In der Regel ist ein Begehen nach zwei Tagen möglich und ein Belasten nach fünf Tagen. Calciumsulfatestrich darf nicht mit Folien abgedeckt werden und muss zwei Tage vor Zugluft und anderen schädlichen Einwirkungen geschützt werden.
Die Oberfläche ist für eine Verklebung von Bodenbelägen anzuschleifen. Nicht fließfähige Estriche sollten möglichst nur abgerieben und lediglich bei Bedarf geglättet werden.
Magnesiaestrich MA (Magnesite screed)
{Magnesiaestrich}
Magnesiaestriche werden im Wohnungsbau – und hier besonders im Sanierungsbereich – als leichte Steinholzestriche verwendet und auch als hochfeste Industrieestriche verlegt. In konventioneller Herstellung ist eine Verlegung im Verbund, auf Trenn- oder Dämmschicht auch auf Decken geringer Tragfähigkeit möglich, u. a. besonders wegen des hohen Anteils an organischen Füllstoffen, wie Sägespänen und Sägemehl, und der Rohdichten um und unter 1 kg/dm³. Als Fließestrich im Verbund wird dieser Estrich im industriellen Bereich verlegt. Magnesiaestrich darf nicht mit Folien abgedeckt werden und muss zwei Tage vor Zugluft und anderen schädlichen Einwirkungen geschützt werden. Ein Begehen ist i. d. R. nach zwei Tagen möglich und ein Belasten nach fünf Tagen. Es ist zu empfehlen, dass Industrieestriche vor der ersten Nutzung eingepflegt werden.
Gussasphaltestrich AS (Mastic asphalt screed)
{Gussasphaltestrich}
Als Bindemittel {Bindemittel} werden für den Gussasphaltestrich polymermodifizierte Bitumen, Straßenbaubitumen und Hartbitumen verwendet. Als Zuschlagstoffe kommen i. d. R. Kalksteinmehle oder – im chemisch belasteten Bereich – Quarzmehle zum Einsatz. Die Verlegung bei einer Einbautemperatur zwischen ca. 220 und 250 °C erfolgt auf hitzebeständigen Dämmschichten, auf Trennschicht (Rohglas-Vlies) oder im Verbund. Dabei sind relativ dünne, aber hoch tragfähige Estriche auf Trennschicht möglich, z. B. bei der Sanierung alter Untergründe in Industrie