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sich die passenden Reiseführer. Darin konnte er nachlesen, an welchen Orten und Sehenswürdigkeiten er heute vorbeigekommen wäre, wenn er wirklich den Rhein entlanggeschwommen wäre: „Da habe ich viele Orte kennengelernt. Konstanz und Schaffhausen. Basel und Mainz. Rüdesheim und Bonn. Die Niederlande und die Nordsee.“

      Mit 101 Jahren geht Volker zwar nicht mehr zum Schwimmen oder Radfahren, aber er hat eine Menge schöner Erinnerungen an die früheren Sporterlebnisse. Gerne blättert er in seinem Fotoalbum. Dort ist sogar noch ein Foto von seinem alten Fahrrad – mit Speichen aus Holz. Und wenn Volker im Reiseführer zum Rhein nachblättert, ist er sehr dankbar für jede Länge, die er im Schwimmbad zurücklegen konnte.

      So hat jeder Mensch viel erlebt. Begegnungen mit anderen Menschen. Harte Arbeit, die zu einem Erfolg geführt hat. Die Schönheit der Schöpfung in der Natur. Dankbar können wir für all das sein, was wir erlebt haben.

      Vergib uns unsere Schuld,

       wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

      Matthäus 6,12

      Der grüne Opel schießt aus der Nebenstraße. Fast kracht er in meinen Wagen hinein. Der Fahrer gibt Gas und fährt weiter. Er nimmt mich gar nicht zur Kenntnis, während er mir die Vorfahrt nimmt.

      „Typisch Opelfahrer … Wo hat der bloß seinen Führerschein gemacht?“, meckere ich.

      Ich befinde mich am Rande des Schwarzwaldes. Die Autos haben dort das Kennzeichen „VS“. Das steht für die Kreisstadt Villingen-Schwenningen. Was könnte VS sonst noch bedeuten? Als Schüler haben wir im benachbarten Landkreis Konstanz gelästert: „VS, das heißt doch: ‚Vorsicht Schwabe‘“.

      Plötzlich schießt mir durch den Kopf: Was wäre, wenn VS etwas ganz anderes bedeuten würde? Wenn es zum Beispiel hieße: ‚Vergib und segne‘?

      Trotzig fahre ich weiter und würdige den vermeintlichen Schwaben keines weiteren Blickes.

      Ein paar Hundert Meter weiter muss ich über meine Sturheit lachen und bete: „Vater im Himmel. Du liebst alle Menschen. Auch Opelfahrer und Schwaben. Und sogar mich. Darum entscheide ich mich dafür, diesem Fahrer zu vergeben. Ich segne ihn in deinem Namen. Möge er dem nächsten Fahrzeug nicht auch noch die Vorfahrt nehmen. Bewahre uns beide! Amen.“

      Seither erinnert mich jedes grüne Auto, jeder Opel und jeder Wagen mit VS-Kennzeichen daran: „Vergib und segne.“

      Herr, du bist unsere Zuflucht für und für.

      Psalm 90,1

      Tipp: Bringen Sie eine Vogelfeder mit.

      Zu Hause ist es doch am … (schönsten). Das weiß jedes Kind. Und wenn man irgendwo nicht so richtig zu Hause ist, fühlt man sich auch nicht so richtig wohl.

      Bei den Vögeln ist das nicht anders als bei den Menschen. Gertrud Schmittschneider hat das beobachtet. Als sie ein Kind war, gab es in ihrem Garten einen großen Baum. Den konnte sie direkt vom Küchenfenster aus sehen. An diesem Baum hing ein Nistkasten. Wenn Gertrud im Frühling aus dem Fenster schaute, konnte sie immer die Meisen beobachten, die dort ihr Nest bauten.

      Bei den Meisen ist das so ähnlich wie bei uns Menschen. Wenn die Meisen wissen, wo sie zu Hause sind, dann geht es ihnen gut.

      Immer wenn Gertrud Schmittschneider den Nistkasten beobachtete, freute sie sich über das Familienleben der Meisen. Die Vogelmutter legte ihre Eier ins Nest, dann brütete sie und irgendwann schlüpften die Kleinen. Der Meisenpapa flog durch die Gegend und suchte Futter für seine Familie. Das brachte er zum Nest. Bald waren die Meisenkinder groß und stark.

      Immer wieder schlich eine Katze um den Baum. Sie kletterte auch manchmal ein wenig den Stamm hoch. Aber der Nistkasten hing so geschützt, dass die Katze den kleinen Vögeln nichts antun konnte.

      Wenn der Nistkasten richtig hängt, dann kann den Vögeln nichts passieren. Dann sind sie behütet. Der Nistkasten ist ihre Zuflucht, dort sind die Vogelkinder sicher. Der Meisenpapa und die Meisenmama versorgen ihre Kinder immer treu mit Futter.

      Bei uns Menschen ist das ganz ähnlich. Wir brauchen einen Platz, an dem wir geborgen sein können. Wenn wir nicht mehr gut allein zurechtkommen, müssen uns andere beim Waschen, Essen und Kochen helfen. Sie geben uns Schutz und behüten uns. Wir wollen Gott für diese Menschen danken: „Danke, lieber Gott, dass du uns Menschen an die Seite stellst, die uns helfen. Danke, dass sie dafür sorgen, dass ich geborgen sein kann. Du, Gott, bist es, der selbst dafür sorgt, dass ich angenommen werde. Ich danke dir dafür.“

      Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes.

      Matthäus 6,33

      Tipp: Bringen Sie einen altmodischen Wecker mit Zeigern mit. Oder vielleicht auch andere Wecker aus unterschiedlichen Zeitepochen, die der Zuhörer kennt.

      Edeltraud war ein kleines Mädchen. In der Kirche war sie von Frau Frischbutter sehr beeindruckt. Frau Frischbutter hielt Kinderstunden. Edeltraud ging gern zu dieser Frau. Sie liebte es, wenn Frau Frischbutter von Gott erzählte. Sie bastelte gerne mit ihr und mochte ihre Spiele.

      Eines Tages erzählte Frau Frischbutter: „Es gibt einen Bibelvers, den ich wichtig finde. Der steht in Matthäus 6, Vers 33. Da heißt es: Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes. Das bedeutet: Gottes Reich ist viel größer als das, was uns wichtig ist. Vertrau darauf, dass Gott sich darüber freut, wenn du jeden Tag zu seiner Ehre leben willst. Frage Gott, wohin dein Weg gehen soll, damit dein Leben Gott gefällt.“

      Edeltraud dachte darüber nach. Das wollte sie auch: ihre Kraft für Gott einsetzen. Was ist denn schöner, als Gott mit seinem Leben eine Freude zu machen? Frau Frischbutter erklärte: „Mir ist dieser Satz aus Matthäus 6, Vers 33 so wichtig. Darum habe ich meinen Wecker auf Punkt 6.33 Uhr gestellt. Immer, wenn er morgens klingelt, denke ich daran: Ich möchte diesen Tag für Gott leben.“

      Edeltraud ist inzwischen eine alte Frau. Sie hat aber nie vergessen, was Frau Frischbutter gesagt hat. Immer wieder einmal hat sie ihren eigenen Wecker auf 6.33 Uhr gestellt. Früher hatte sie noch einen ganz altmodischen Wecker mit römischen Ziffern. Man konnte ihn gar nicht so exakt auf die Minute einstellen, wie man das heute kann. Aber Edeltraud versuchte immer wieder einmal, den Wecker so zu stellen, dass er exakt um 6.33 Uhr losschepperte. Später hatte Edeltraud modernere Wecker. Die waren genauer. Man konnte sie besser einstellen. Sie schepperten auch nicht so laut, sondern summten oder surrten.

      Wann immer Edeltraud ihren Wecker um 6.33 Uhr scheppern, schellen, klingeln, summen oder surren ließ, war ihr erster Gedanke stets: Matthäus 6, Vers 33. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes … Ja, das soll heute das Wichtigste sein. Ich möchte zu Gottes Ehre leben.

      Aber das war gar nicht so einfach. Immer wieder betete Edeltraud: „Lieber Gott, was ist denn heute für mich dran? Ich danke dir, dass du mir zeigst, wie ich mich für dich einsetzen kann.“

      Inzwischen muss Edeltraud nicht mehr so früh aufstehen. Aber wenn sie auf ihren Wecker schaut, erinnert sie sich immer noch an den Bibelvers aus Matthäus 6, Vers 33. Und dann betet sie: „Herr, ich bin alt. Auch im Alter möchte ich noch für dich da sein. Zeig mir, wie ich zu deiner Ehre leben kann.“

      Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.

      Matthäus 6,21

      Tipp: Bringen Sie eine Schatzkiste, das Bild einer Schatzkiste oder einen Geldbeutel mit.

      Opa Hansjörg stand mit Oma Klara auf dem Bahnsteig. Sie warteten auf den nächsten Zug, weil sie einen Besuch machen wollten. Klara stützte sich auf ihren Spazierstock. Hansjörg hielt sich an seinem Rollator fest. Plötzlich ertönte eine Durchsage: „Achtung, Achtung. Aus gegebenem Anlass bitten wir Sie: Halten Sie Ihre Wertgegenstände fest.“

      Der alte Mann schob seinen Rollator zur Seite und ging zu seiner Frau. Schmunzelnd nahm er Klara in den Arm und sagte: „Du bist ja da.“ Hansjörg wollte damit zeigen: Klara ist das Wertvollste, was er hat. Darum hat er sie in den Arm genommen. Manche Menschen griffen an ganz andere Stellen, als

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