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wie ein Taschenmesser. Der Griff seiner Rechten klammerte sich noch um seine Automatik. Aber den CX-Behälter konnte er nicht mehr festhalten. Er fiel hart auf den Boden und rollte ein Stück in Richtung Tür.

      Tony sackte in sich zusammen.

      Smith wirbelte noch in derselben Sekunde herum.

      Er war ein sehr guter und sehr schneller Schütze.

      Noch bevor Ray seine Uzi hochreißen und damit eine Feuerstoß von 20 oder dreißig Geschossen pro Sekunde abgeben konnte, bildete sich auf seiner Stirn ein roter Punkt, der rasch größer wurde.

      Die Wucht des Projektils riss Ray nach hinten. Er schien einen Schritt rückwärts zu gehen und schlug dann der Länge nach hin. Als die Uzi auf den Boden schlug löste sich ein Schuss daraus.

      Dann war Stille.

      Smith würdigte die beiden Toten keines Blickes.

      Er stieg über Tony hinweg, nahm die fünfzigtausend Dollar wieder an sich und ging dann ein paar Schritte in Richtung Tür. Dort blieb er kurz stehen und bückte sich nach dem Behälter.

      Zum Glück sind die Dinger ziemlich stabil, ging es ihm durch den Kopf, bevor er hinaus ins Freie trat.

      6

      Alec Mercer, seines Zeichens Geschäftsführer von MADISON GEN-TECH, empfing uns in seinem Büro in Midtown Manhattan. In den Labors in New Rochelle wurden Experimente mit gentechnisch veränderten Mikroorganismen durchgeführt - aber die Geschäfte von MADISON wurden von dieser Büroetage in der Third Avenue aus gesteuert.

      Natürlich hofften wir, dass man hier etwas weniger zugeknöpft sein würde, als wir das bisher von dieser Firma gewohnt waren.

      Mercer thronte hinter einem gewaltigen Schreibtisch. An den Wänden hingen großformatige Gemälde, deren Malstil an Graffitis in der Bronx erinnerte. Mercer schien Wert darauf zu legen, dass man ihn und sein Unternehmen für innovativ hielt.

      "Mr. Trevellian und Mr. Tucker vom FBI", säuselte die brünette Sekretärin, die uns hereingeführt hatte.

      Mercer reichte uns nacheinander die Hand. Er faßte hart zu, wie ein Mann, der gleich zeigen will, wer der Boss ist.

      "Bitte nehmen Sie Platz. Wollen Sie einen Kaffee?"

      "Wir kommen lieber gleich zur Sache", sagte Milo.

      Mercer zuckte die Achseln und kratzte sich an seinem eckigen Kinn.

      "Ist mir auch recht. Allerdings ist mir ehrlich gesagt schleierhaft, wie ich Ihre Ermittlungen unterstützen könnte."

      Wir setzten uns.

      "Oh, da würde mir schon einiges einfallen", erwiderte ich.

      Mercer hob die Augenbrauen. "Ach, ja?"

      "Zum Beispiel könnten Sie Ihre wissenschaftliche Abteilung dazu bewegen, nicht Katz und Maus mit uns zu spielen", meinte ich.

      Auf Mercers Gesicht erschien ein geschäftsmäßiges Lächeln.

      "Vielleicht übertreiben unsere Leute es manchmal mit der Geheimhaltung. Aber Sie müssen verstehen, Mr. Trevellian. Wir sind auf einem äußerst sensiblen Gebiet tätig. Ein Gebiet, das immer mehr an Bedeutung gewinnt. Es gibt viele Seiten, die an den Erkenntnissen brennend interessiert sind, die unsere Wissenschaftler in New Rochelle gewinnen. Und wir können es uns nicht leisten, Millionen zu investieren, nur um uns die Früchte unserer Arbeit kurz vor dem Ziel von der Konkurrenz stehlen zu lassen."

      "Wer, glauben Sie, könnte ein Interesse an einem Behälter mit Pest-Bakterien haben?", fragte ich. "Vielleicht einer Ihrer Konkurrenten oder Geschäftspartner?"

      "Das halte ich nicht für ausgeschlossen", meinte Mercer.

      "Die Einbrecher wussten ausgesprochen gut Bescheid. Ihnen war bekannt, wie man die Alarmanlagen überlisten kann, in welchem Rhythmus die Wachen patrouillierten und welchen Behälter sie an sich zu bringen hatten..."

      Mercer seufzte. "Die Art und Weise, in der Sie das sagen, klingt beunruhigend, Mr. Trevellian."

      "Es liegt der Verdacht nahe, dass die Täter einen oder mehrere Komplizen bei der Belegschaft hatten. Anders ist dieser Coup für mich nur schwer vorstellbar..."

      "Wir sind sehr sorgfältig bei der Auswahl unseres Personals, wie ich Ihnen versichern darf", erwiderte Mercer etwas ungehalten.

      Milo sagte: "Die Tatsachen sprechen leider für sich, Mr. Mercer. Wir möchten gerne die Personaldaten haben, um alle in Frage kommenden Personen durch das Raster laufen lassen zu können. Diese Daten seien hier in Ihrer Zentrale..."

      "Das ist richtig", gab Mercer etwas zögerlich zu.

      "Dann machen Sie sie uns bitte zugänglich!"

      Mercer lehnte sich etwas zurück, tickte mit dem Finger nervös auf der Schreibtischplatte. "Haben Sie dafür denn irgendeine Art Dokument, das Sie dazu berechtigt?"

      Er hatte noch nicht zu Ende gesprochen, da hatte Milo die richterliche Anordnung bereits hervorgeholt. Nach den ersten Erfahrungen mit MADISON waren wir auf Nummer sicher gegangen.

      Schließlich wollten wir dieses Büro nicht mit leeren Händen verlassen.

      Mercer las sich das Schriftstück eingehend durch.

      Dann betätigte er die Sprechanlage. "Wenn Sie mal eben zu mir ins Büro kommen würden, Harold", knurrte er. An mich gewandt fuhr er dann fort. "Ich möchte das erst von unserem Anwalt prüfen lassen, Sir!" Er verzog den Mund. "Eine reine Formsache."

      "Natürlich! Sagen Sie, wie rekrutieren Sie eigentlich Ihr Sicherheitspersonal?", fragte ich.

      "Wir haben eine eigene Abteilung dafür. Unsere Wachleute sind hochqualifiziert. Alles Ex-Cops, Ex-Marines und so weiter. Natürlich mit einwandfreiem Leumund."

      "Aber diese Männer hatten keine Ahnung von dem, was innerhalb der Labors gelagert wurde."

      "Nur eine ungefähre Ahnung. Dass es gefährliche Substanzen sind, für die die höchste Sicherheitsstufe gilt. Warum fragen Sie?"

      "Ich denke an das Feuergefecht, das sich die Wachleute mit den Einbrechern geliefert haben. Die Pesterreger hätten dabei sehr leicht entweichen können, wenn der Behälter in Mitleidenschaft gezogen worden wäre!"

      Mercer lächelte wie ein Wolf. Ein Goldzahn blitzte auf.

      "Haben Sie einmal einen CX-Sicherheitsbehälter gesehen?"

      "Ja, man hat mir welche gezeigt."

      "Ich hoffe, dass man Ihnen dann dann auch erläutert hat, welche

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