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mussten sie nur noch zusehen, dass sie das MADISON GEN-TECH-Gelände genauso unbemerkt wieder verließen, wie sie es betreten hatten.

      Sonst war am Ende alles umsonst.

      Wenn jemand den toten Wachmann entdeckte, dann war hier von einer Sekunde zur nächsten der Teufel los. Große Scheinwerfer würden umherschwenken und das Gelände absuchen. Das durfte nicht geschehen.

      "Komm", sagte der Mann mit der Automatik.

      Seine Linke presste die Sporttasche an den Oberkörper.

      Er wollte bereits zu einem Spurt ansetzen.

      Aber bevor es dazu kam, erstarrte er mitten in der Bewegung.

      "Stehenbleiben, Waffe fallen lassen!", rief eine heisere Stimme.

      Zwei Wachmänner mit gezogenen Revolvern standen kaum ein Dutzend Meter von den beiden Maskierten entfernt. Einer der Wachleute murmelte etwas in ein Walkie-Talkie hinein.

      Der Maskierte mit der Uzi zögerte keine Sekunde. Er ballerte einfach drauflos. Einer der Wachmänner schrie auf und sank getroffen zu Boden. Der andere warf sich zur Seite, schoss seinen Revolver zweimal ab ohne zu treffen.

      Eine Alarmsirene ertönte.

      Die Scheinwerfer kreisten...

      Hundegebell drang durch die Nacht.

      Genau jenes Szenario war eingetreten, das die beiden Maskierten zu vermeiden gesucht hatten.

      "Los, zum Tor!", schrie der Maskierte mit der Schalldämpfer-Waffe heiser.

      Das Haupttor lag in genau entgegengesetzter Richtung zu der Stelle, an der die beiden Männer durch den Zaun gestiegen waren. Aber es war einfach näher. Erheblich näher.

      Und das konnte unter Umständen die Rettung sein.

      Sie rannten los, quer über einen vollkommen freien, asphaltierten Platz, der tagsüber als Parkplatz für die MADISON GEN-TECH-Mitarbeiter diente.

      Die beiden Maskierten rannten und schossen dabei wild um sich.

      Das Hundegebell wurde lauter.

      Die Security-Leute schossen zurück. Von verschiedenen Seiten waren Stimmen zu hören. Dann Motorengeräusche. Ein Wagen wurde angelassen. Die Scheinwerfer hatten die Flüchtenden ständig in ihrem unbarmherzigen hellen Kegel.

      Einer dieser Scheinwerfer wurde durch den Geschosshagel aus der Uzi zerfetzt.

      Jede Laterne, die der Maskierte erwischen konnte, wurde zerschossen.

      Es wurde etwas dunkler.

      Der Kerl mit der Automatik holte ein Funkgerät aus seiner Jackentasche heraus.

      "Zum Haupttor, Tom", flüsterte er. "Hast du gehört? Zum Haupttor!"

      "Okay", kam es aus dem Funkgerät zurück.

      Der Maskierte sagte: "Nicht dicht heranfahren, hörst du? Es wird einen ziemlichen großen Knall geben..."

      Sie hatten das Tor erreicht und keuchten.

      Der Mann mit der Uzi drehte sich um, riss das Magazin aus der Waffe und tauschte es gegen ein Neues aus. Von allen Seiten waren jetzt die Gestalten von Wachmännern zu sehen.

      Sie führten Hunde und MPis bei sich.

      Ein Jeep brauste heran.

      Der Mann mit der Uzi zögerte nicht lange.

      Ein Feuerstoß aus seiner Waffe ließ die Vorderreifen des Fahrzeug kurz hintereinander zerplatzen. Der Fahrer bremste, hatte Mühe die Kontrolle über das Fahrzeug zu behalten...

      "Nun mach endlich!", schrie der Kerl mit der Uzi seinen Komplizen an.

      Dieser holte einen quaderförmigen Gegenstand aus der Innentasche seiner Jacke. Er riss ein Stück Schutzfolie von einem Klebestreifen herunter und brachte das Ding am Schloss des Haupttores an. Dann zog er an einem Metallring einen Bolzen aus dem quaderförmigen Gegenstand heraus.

      Wie auf ein geheimes Zeichen hin traten beide Maskierte einen Schritt zurück.

      Eine Detonation folgte.

      Grell schlugen die Flammen empor. Eine Welle aus Druck und Hitze verbreitete sich. Das Tor sprang auf. Mit einem Fußtritt öffnete es der Mann mit der Automatik, während sein Komplize wild mit der Uzi herumballerte. Er hielt die Wachleute auf Distanz.

      Ein Wagen tauchte aus der Dunkelheit heraus auf.

      Die beiden Maskierten rannten darauf zu.

      Der Mann mit der Automatik blieb kurz stehen und schleuderte den Verfolgern einen eiförmigen Gegenstand entgegen. Die hatten überhaupt keine Chance, rechtzeitig zu erkennen, worum es sich handelte.

      Um eine Handgranate.

      Die Detonation war furchtbar. Ein mörderischer Flammenpilz machte für schreckliche Sekunden die Nacht zum Tag. Schreie gelten durch die kalte Nacht.

      Die Maskierten hatten indessen den Wagen erreicht. Sie rissen die Türen auf, stiegen ein. Mit quietschenden Reifen brauste der Wagen davon.

      2

      Der Tatort lag im nördlich der Bronx gelegenen New Rochelle. Mitten in der Nacht hatte man mich und meinen Kollegen Milo Tucker aus dem Schlaf geklingelt und zusammen mit einigen weiteren Special Agents des FBI hier her geschickt.

      Per Telefon hatte ich nur das Nötigste erfahren.

      Unbekannte hatten einen Überfall auf das Gelände der Firma MADISON GEN-TECH verübt.

      Ein Fall, der möglicherweise die nationale Sicherheit berührte.

      Genaueres würden wir am Tatort erfahren.

      Wir gehörten zu den Letzten, die dort eintrafen. Unsere Kollegen Agent Orry Medina und Clive Caravaggio erwarteten uns bereits, als wir das MADISON-Gelände betraten.

      Das Gelände war von Uniformierten geradezu hermetisch abgeriegelt worden. Teilweise handelte sich dabei um Polizeikräfte, aber es waren auch Angehörige eines privaten Sicherheitsdienstes anwesend, der offenbar dafür zu sorgen hatte, dass sich keine Unbefugten auf dem Firmengelände von MADISON GEN-TECH aufhielten.

      Einige Männer in weißen Seuchenschutzanzügen erregten meine Aufmerksamkeit. Da die Anzüge das Firmenemblem von MADISON GEN-TECH trugen, nahm ich an, dass es sich um Angestellte handelte.

      "Habt ihr schon irgendeinen Schimmer, was hier los ist, Orry?", wandte ich mich an Agent Medina.

      "Fest steht nur, dass mindestens zwei Täter auf das

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