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Nebra: Auf dem Mittelberg bei Nebra wird eine Himmelsscheibe gefunden und im Internet zum Verkauf angeboten, bis sich herausstellt, dass sie 3600 Jahre alt ist! Alles über diesen spannenden Archäologie-Krimi erzählt die Arche Nebra. Das Ausstellungsgebäude, drei Kilometer vom Fundort entfernt, ist die Science-Fiction-Version unter den Museen: unterhaltsam, stylisch, galaktisch. In der 22 Minuten langen Planetarium-Show wird der Kosmos digital nachgebildet. Zum Fundort auf dem Mittelberg, Szenerie der filmreifen Räuberposse, führt ein familienfreundlicher Rundweg. Am Ende erwartet den Besucher ein prachtvoller Blick vom 30 Meter hohen Aussichtsturm. Die Himmelsscheibe selbst ist inzwischen gut gesichert im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle zu besichtigen;

       himmelsscheibe-erleben.de

      4Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien in Freyburg: Diese märchenhafte Erfolgsgeschichte prickelt besonders am authentischen Schauplatz in Freyburg. In den historischen Sektkellereien wird seit 1856 Schaumwein gemacht. Im 19. Jahrhundert wurden die Verwaltungsgebäude und der historische Lichthof errichtet. Ein gigantisches Cuvéefass fasst bis zu 120000 Liter Wein. Der VEB Rotkäppchen war nach der Wende fast pleite. In der Krise bauten ehemalige Mitarbeiter die Marke wieder auf und machten sie mit westdeutschen Investoren zum gesamtdeutschen Marktführer. Und so heißt es zum guten Ende: Prost aufs Rotkäppchen! rotkaeppchen.de

      5Dornburger Schlösser: Drei Schlösser, drei Baustile und eine wunderschöne Gartenanlage hoch über der Saale: Hier suchte Johann Wolfgang von Goethe nach dem Tod seines Freundes und Gönners Carl August Trost. Gleich nebenan, im ehemaligen Marstall, waren in den 1920er-Jahren die Bauhaus-Keramiker aktiv. Es entstanden ikonische Gefäße und zeitlose Tee-Services. Wer wissen will, wie sich die Luft am Steilufer der Kreativität anfühlt, ist hier richtig.

       thueringerschloesser.de/objekt/dornburg

      6Schulpforta: Das Zisterzienserkloster St. Marien zur Pforte wurde 1137 gegründet und schickte fortan Schockwellen des Fortschritts durch die gesamte Region. Aus dem 13. Jahrhundert stammen das monumentale Triumphkreuz und das für die Zisterzienser typische Grisaille-Fenster in der Kirche, das einzigartig in Europa ist. Heute heißt der Ort Schulpforta und ist eine Landesschule für besonders begabte Jugendliche aus ganz Mitteldeutschland. Die Außenanlagen und die Kirche stehen für Besucher offen. Im Torhaus befindet sich die Vinothek des Landesweinguts Kloster Pforta. Dorthin pilgern Kenner, um seltene und typische Weine zu kaufen; landesschule-pforta.de/de/geschichte/kloster.php

      7Historische Altstadt Naumburg: Nostalgie-Fans werden die historische Straßenbahn mit dem Kosenamen „Wilde Zicke“ lieben. Viele nette kleinen Läden und wunderbare mittelalterliche Fassaden und Stadthäuser machen Lust auf einen Einkaufsbummel. Die Shopping-Safari führt zu Töpfereien, Bürstenmachern und Vintage-Läden – oft verkaufen sie handgemachte Unikate;

       naumburg.de

      8Gradierwerk Bad Kösen: Technischer Fortschritt nimmt manchmal wunderliche Wege. Das Gradierwerk von Bad Kösen entstand um 1780 zur Salzgewinnung. Um den Salzgehalt der Sole aus den mineralischen Quellen zu erhöhen, ließ man die Sole aus 20 Metern Höhe an einer 320 Meter langen Wand über Reisig rieseln. Die schwer löslichen Kristalle am Schwarzdorn sehen aus wie ein gigantischer Schwamm, sind aber steinhart. Dieser Prozess der Salzgewinnung wird Gradierung genannt. Innovativ war weniger das „Herabtröpfeln“ als das Hinaufpumpen des Salzwassers über das sogenannte Kunstgestänge; gradierwerk-bad-koesen.de

      9Radwandern entlang der Flüsse: Es ist wahr – von dieser Landschaft mit ihren Flussauen, Steilufern und Burgen bekommt man nicht genug. Am besten erkundet man sie Stück für Stück auf dem Fahrrad. Mehr als 600 Kilometer familienfreundliche Fahrradwege stehen an den Flüssen zur Verfügung! Querfeldein gibt es Geo-Trails für Sportliche und den Himmelsscheibenradweg. Im Zug ist die Mitnahme von Rädern umsonst, an vielen Orten werden sie verliehen. Auf geht´s zu einer unvergesslichen Radwanderung durch die sanft abfallende Flusslandschaft! unstrutradweg.de; saale-unstrut-tourismus.de/aktiv-natur/radfahren

      10Paddeln auf Saale und Unstrut: Die Wahl ist die Qual: Wollen Sie gleich mehrere Tage auf dem Wasser wandern oder nur einen entspannten Nachmittag verbringen? Soll es ein Teamevent im Schlauchboot sein? Oder genießen Sie die Natur lieber ganz allein im Kajak? In trockenen Perioden brauchen Sie etwas mehr Muskelpower, nach Regen sorgen Stromschnellen für den Adrenalin-Kick. Egal, wie Sie sich entscheiden – diesen Spaß sollten Sie sich nicht entgehen lassen! Anleger und Verleihstationen für Kanadier, Kajaks und Schlauchboote gibt es an vielen Orten. An schönen Wochenenden im Sommer sollte man vorher reservieren. Wer sich unterwegs stärken möchte, legt an einer der Wasserwirtschaften an und genießt bei einem Glas Wein und Zwiebelkuchen den Blick auf den Fluss.

      AN SAALE UND UNSTRUT

      Schwarze Magie im Merseburger Dom: Hat Sie der Lehrling Krabat in der sorbischen Mühle auch fasziniert? Zauberei, Hexen und heidnische Bräuche haben magische Anziehungskraft. In Merseburg ist sogar ein Stückchen Original-Magie erhalten. Dort können wir die Beschwörung nachlesen – die einzige niedergeschriebene Zeremonie, in der die heidnischen Götter der Germanen benannt sind. Kostprobe gefällig? „Knochen zu Knochen und Blut zu Blut“, so endet der Zauberspruch, anzuwenden bei Fußverrenkungen.

      Auf großem Fuß zum Weltruhm: Schon gewusst, wer mit Schuhgröße 54 weltberühmt wurde? Das Schuhmuseum im Schloss Neu-Augustusburg widmet sich der Geschichte unserer Fußbekleidung bis hin zu außergewöhnlichen Exemplaren der Gegenwart. Die Auflösung ist: Basketball-Star Dirk Nowitzki trägt die unfassbare Größe 54 – seine Sportschuhe darf man neben zierlichen Exponaten aus Afrika, Südamerika und der Türkei bewundern.

      Hussiten-Kirschfest in Naumburg: In der Stadt Naumburg wird noch heute das Hussiten-Kirschfest gefeiert. Das historische Ereignis ist aber zumindest fraglich. Es nimmt Bezug auf eine sagenhafte Belagerung durch die Hussiten im Jahr 1432. Damals, so die Legende, schickten die verängstigten Stadtbürger weiß gekleidete Kinder zu den Feldherren draußen vor der Stadt, die drohten, die Bevölkerung auszuhungern. Die Kriegsherren waren gerührt

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