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James in Harvard. Im Jahr 1897 wechselte er an die Columbia University in New York, wo er 1898 promovierte.

      Thorndikes Interesse an Lernpsychologie brachte ihm eine Lehrerstelle an einem Frauencollege in Cleveland, Ohio, ein, doch schon ein Jahr später kehrte er an die Columbia University zurück, wo er bis zu seiner Emeritierung 1939 lehrte. 1912 wurde er zum Präsidenten der American Psychological Association gewählt. Thorndike forschte und publizierte, bis er mit 74 Jahren in Montrose, New York, starb.

       Hauptwerke

      1905 The Elements of Psychology

      1910 The Contribution of Psychology to Education

      1911 Animal Intelligence

      1927 The Measurement of Intelligence

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       JEDER MENSCH KANN UNABHÄNGIG VON SEINEM NATURELL GRUNDSÄTZLICH ZU ALLEM AUSGEBILDET WERDEN

      JOHN B. WATSON (1878–1958)

       IM KONTEXT

      ANSATZ

       Klassischer Behaviorismus

      FRÜHER

      1890er-Jahre Der in Deutschland geborene Biologe Jacques Loeb erklärt tierisches Verhalten in rein physikalisch-chemischen Begriffen.

      1890er-Jahre Iwan Pawlow entwickelt das Prinzip des klassischen Konditionierens nach Versuchen an Hunden.

      1905 Edward Thorndike zeigt, dass Tiere durch positive Resultate bestimmte Verhaltensweisen lernen.

      SPÄTER

      1932 Die Theorie des latenten Lernens von Edward Tolman ergänzt den Behaviorismus um ein kognitives Element.

      1950er-Jahre Die kognitive Psychologie konzentriert sich auf die Bewusstseinsprozesse, die dem menschlichen Verhalten zugrunde liegen.

      Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren viele Psychologen davon überzeugt, dass das menschliche Bewusstsein mit introspektiven Methoden nicht adäquat erforscht werden konnte. Sie befürworteten daher kontrollierte Laborversuche, bei denen durch wissenschaftliches Beobachten des Verhaltens Erkenntnisse über das Bewusstsein gewonnen werden sollten.

      John B. Watson war zwar nicht der erste Befürworter eines radikal behavioristischen Ansatzes, aber sicher der prominenteste. Obwohl seine akademische Karriere wegen einer außerehelichen Affäre ein jähes Ende fand, gilt er als einer der einflussreichsten und umstrittensten Psychologen des 20. Jahrhunderts. Mit der Weiterentwicklung der Reiz-Reaktions-Theorie des Lernens, deren Grundlagen Thorndike geschaffen hatte, wurde er zum »Gründervater« des Behaviorismus. In seinem programmatischen Artikel Psychologie, wie sie der Behaviorist sieht von 1913 äußerte er die Auffassung, dass die Zeit gekommen sei, »da die Psychologie jeden Bezug auf das Bewusstsein aufgeben muss«. Stattdessen solle sie sich einzig mit der Vorhersage und Kontrolle des Verhaltens beschäftigen.

      Bevor Watson an der Johns Hopkins University in Baltimore zu forschen begann, hatten die meisten Verhaltensforscher mit Tieren experimentiert und die Ergebnisse dann auf den Menschen übertragen. Watson selbst stellte für seine Doktorarbeit Versuche mit Ratten und Affen an, war jedoch (vielleicht aufgrund seiner Erfahrungen beim Militär während des Ersten Weltkriegs) begierig darauf, Experimente mit Menschen durchzuführen. Er fragte sich, ob sich das Reiz-Reaktions-Modell des klassischen Konditionierens auch nutzen ließe, um das menschliche Verhalten vorherzusagen und zu kontrollieren. Watson zufolge haben Menschen drei elementare Gefühle: Furcht, Zorn und Liebe. Er wollte herausfinden, ob ein Mensch konditioniert werden konnte, diese Emotionen als Reaktion auf einen Reiz zu entwickeln.

      »Psychologie, wie der Behaviorist sie sieht, ist ein vollkommen objektiver, experimenteller Zweig der Naturwissenschaft.«

       John B. Watson

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       Der »kleine Albert«

      Zusammen mit seiner wissenschaftlichen Mitarbeiterin Rosalie Rayner entwickelte Watson eine Reihe von Versuchen, unter anderem mit »Albert B.«, einem neun Monate alten Baby aus einem örtlichen Kinderkrankenhaus. Die Experimente sollten zeigen, ob es möglich ist, einem Kind Furcht vor einem Tier beizubringen, wenn man ihm dieses Tier zeitgleich mit einem lauten, Furcht einflößenden Geräusch präsentierte. Außerdem wollte Watson herausfinden, ob diese Furcht sich auf andere Tiere oder Objekte ausweiten und wie lange sie anhalten würde. Heute würde man seine Methoden für ethisch fragwürdig, wenn nicht grausam halten, doch zu Watsons Zeit sah man darin eine logische und natürliche Weiterentwicklung der Tierstudien.

      Für sein heute als klassisch geltendes »Little-Albert«-Experiment setzte Watson das gesunde, »im ganzen gleichmütige und unemotionale« Baby zunächst auf eine Matratze und beobachtete seine Reaktionen, während er ihm eine weiße Ratte, ein Kaninchen, einen Affen und einige unbelebte Objekte wie Masken und brennendes Papier zeigte. Albert zeigte bei keinem der Tiere und Objekte Furcht, stattdessen streckte er sogar seine Hand danach aus.

      In einem weiteren Vorversuch schlug Watson, hinter Albert stehend, mit einem Hammer auf eine Eisenstange. Wie zu erwarten war, reagierte Albert sehr erschrocken auf den plötzlichen Lärm und brach in Tränen aus. Damit hatte Watson einen unkonditionierten Reiz gefunden, der bei Albert eine Angstreaktion auslöste.

      Das Hauptexperiment wurde durchgeführt, als Albert knapp elf Monate alt war. Eine weiße Ratte wurde neben ihn auf die Matratze gesetzt und sobald Albert die Hand nach ihr ausstreckte, schlug Watson mit dem Hammer auf die Eisenstange. Albert begann zu schreien. Dieser Vorgang wurde im Lauf von zwei Sitzungen, zwischen denen eine Woche lag, insgesamt siebenmal wiederholt. Danach reagierte Albert jedes Mal mit Angst, sobald die Ratte hereingebracht wurde – selbst dann, wenn das Geräusch ausblieb.

      Watson hatte die Form des klassischen Konditionierens benutzt, die Pawlow in seinen Experimenten mit den Hunden entwickelt hatte. Die natürliche Reaktion des Kindes auf Lärm – sein Erschrecken und seine Angst – war nun mit der Ratte verbunden. In der Sprache der klassischen Konditionierung war die Ratte zunächst ein neutraler Reiz, der keine besondere Reaktion erzeugte; der Lärm war ein unkonditionierter Reiz oder Stimulus (US), der eine unkonditionierte Reaktion (UR) der Angst hervorrief. Nach der Konditionierung war die Ratte zu einem konditionierten Reiz (CS) geworden, der die konditionierte Reaktion (CR) der Angst erzeugte.

      Um zu testen, ob eine Generalisierung stattgefunden und Alberts Angst sich auf andere ähnliche Objekte ausgeweitet hatte, zeigte Watson ihm fünf Tage später einige weiße, pelzige Objekte, z. B. ein Kaninchen, einen Hund und einen Pelzmantel. Albert reagierte darauf ebenso furchtsam wie auf die Ratte.

      »Ich werde erst zufrieden sein, wenn ich ein Labor habe, in dem ich Kinder … unter ständiger Beobachtung erziehen kann.«

       John B. Watson

      Watson hatte damit gezeigt, dass menschliche Gefühle konditionierbar sind. Er hatte entdeckt, dass menschliches Verhalten nicht nur vorhersagbar ist, sofern bestimmte Reize und Voraussetzungen bekannt sind, sondern auch kontrolliert und beeinflusst werden kann. Ein weiterer Test, den Watson einen Monat später durchführte, legte die Vermutung nahe, dass die Wirkung der Konditionierung anhielt. Allerdings ließ sich das nicht mehr beweisen, weil Alberts Mutter ihren Sohn aus dem Krankenhaus holte. Man munkelte, ihr seien die Experimente unheimlich gewesen, doch laut Watson und Rayner war die Übergabe vorab vereinbart worden.

       Unendliche

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