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      Vom jungfräulichen Stande

      JOHANNES CHRYSOSTOMOS

      DIE SCHRIFTEN DER KIRCHENVÄTER

      

      

      

       Vom jungfräulichen Stande, J. Chrysostomos

       Jazzybee Verlag Jürgen Beck

       86450 Altenmünster, Loschberg 9

       Deutschland

      

       ISBN: 9783849660147

      

       Cover Design: Basierend auf einem Werk von Andreas F. Borchert, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=35892522

      

       Der Text dieses Werkes wurde der "Bibliothek der Kirchenväter" entnommen, einem Projekt der Universität Fribourg/CH, die diese gemeinfreien Texte der Allgemeinheit zur Verfügung stellt. Die Bibliothek ist zu finden unter http://www.unifr.ch/bkv/index.htm.

      

       www.jazzybee-verlag.de

       [email protected]

      

      

      INHALT:

       Einleitung. 2

       1. Der jungfräuliche Stand der Ketzer hat keinen Lohn zu gewärtigen. 4

       10. Wer die Ehe verdammt, thut Abbruch auch dem jungfräulichen Stand. 12

       20. Es ist nicht recht, den jungfräulichen Stand zu verachten, selbst wenn es für die Verächter desselben gefahrlos sein würde. 23

       30. Warum Paulus, wenn die Ehe ehrenvoll ist, die Fastenden ermahne, sich des Beischlafs zu enthalten. 32

       40. Aus der Ehe entsteht eine große und unvermeidliche Knechtschaft. 44

       50. Solche Genüsse werden sowohl im alten, als im neuen Testamente verboten. 60

       60. Die Jungfrauschaft erheischt Nichts, was nicht in ihren Kräften läge. 70

       70. Die Nüchternheit ist sowohl nützlicher als auch angenehmer, denn die Schwelgerei. 78

       80. Was die Wohlanständigkeit und Beharrlichkeit sei. 89

       84. Mit Recht ist uns für die gleichen guten Werke ein geringerer Lohn in Aussicht gestellt als den Alten. 93

       Fußnoten. 95

      Vom jungfräulichen Stande

      Bibliographische Angaben:

      Einleitung: Vom jungfräulichen Stande In: Ausgewählte Schriften des heiligen Chrysostomus, Erzbischof von Konstantinopel und Kirchenlehrer. Übersetzt von Dr. Chrysostomus Mitterrutzner. (Bibliothek der Kirchenväter, 1 Serie, Band 3), Kempten 1890. Unter der Mitarbeit von: Uwe Holtmann.

      Titel Version: Vom jungfräulichen Stande (BKV) Sprache: deutsch Bibliographie: Vom jungfräulichen Stande (De virginitate) In: Ausgewählte Schriften des heiligen Chrysostomus, Erzbischof von Konstantinopel und Kirchenlehrer. Übersetzt von Dr. Chrysostomus Mitterrutzner. (Bibliothek der Kirchenväter, 1 Serie, Band 3), Kempten 1890. Unter der Mitarbeit von: Uwe Holtmann.

      Einleitung

      Wir haben schon in der Lebensskizze unseres Heiligen angemerkt, daß er das vortreffliche Werklein „über die Jungfrauschaft“ oder „über den jungfräulichen Stand“ wahrscheinlich als Diakon geschrieben habe.1 Daß Chrysostomus wirklich der Verfasser dieses Büchleins sei, bezeugt er selbst in der XIX. Homilie über den ersten Brief des hl. Paulus an die Korinther (Nr. 6) mit folgenden Worten: „Wenn wir uns hier nicht weiter über den jungfräulichen Stand verbreiten, so dürfte uns Niemand der Nachlässigkeit beschuldigen; denn wir haben ein ganzes Buch über diesen Gegenstand herausgegeben: und da wir dort Alles auf das Genaueste und Sorgfältigste behandelt haben, so hielten wir es für überflüssig, dasselbe hier noch einmal zu thun.“

      In diesen Worten ist uns auch ein Fingerzeig über den Ort gegeben, wo Chrysostomus diese Scbrift verfaßt habe. Da es nämlich keinem Zweifel unterliegt, daß er die fraglichen Homilien in Antiochien — er bezeugt es selber — verfaßt habe, so muß auch die Schrift „über den jungfräulichen Stand“ entweder in Antiochien selbst, oder in der benachbarten Einsamkeit geschrieben worden sein.Ueber den speziellen Inhalt des Werkes erwähnen wir kurz Folgendes. Chrysostomus erhebt in den 84. Kapiteln, in die er das Buch eingetheilt hat, die Jungfrauschaft nicht nur mit den herrlichsten Lobsprüchen, sondern gibt auch den Jungfrauen die vortrefflichsten Lehren, in diesem heiligen Stande heilig zu leben. — Um die Würde des jungfräulichen Standes richtig zu stellen, bekämpft er zuerst jene Häretiker, welche die Ehe verdammten, und zeigt, daß der jungfräuliche Stand diesen, in Folge ihrer verkehrten Ansicht, nicht nur nichts fromme, sondern sogar höchst nachtheilig sei (Kap. 1—11). Dann empfiehlt er den hehren, aber auch schwierigen jungfräulichen Stand — denn er gehört zu den evangelischen Räthen — in den wärmsten Worten (Kap. 12—13; vergl. 10—11). Im Verlauf der Rede löst er die gewöhnlichen Einwürfe; Warum denn Gott die Ehe eingesetzt habe, da der jungfräuliche Stand den der Verehelichten weit übertreffe? Warum Gott das Weib erschaffen habe, wenn es weder für die Ehe, noch zur Erzielung von Nachkommen da sei? Ob denn das Menschengeschlecht nicht aussterben müßte, falls alle Menschen ehelos zu leben erwählten (Kap. 14)? Um diese Schwierigkeiten endgiltig zu lösen, geht der heilige Verfasser auf die Erschaffung und den vollkommenen Urzustand des ersten Menschen zurück und lehrt, daß Adam, so lange er mit seiner Gehilfin Eva im Zustande der ursprünglichen Gerechtigkeit ausharrte, auch in vollkommener Jungfräulichkeit lebte und durch den Stachel des Fleisches nicht gequält worden sei; allein nachdem die ersten Menschen Gottes Gebot übertreten, seien sie dem Tode und dem Verderben verfallen und nicht bloß jenes glücklichen Lebens, das sie im Paradiese genossen, sondern auch des Ruhmes der Jungfräulichkeit verlustig gegangen; so sei die Sünde, der Ursprung und die Quelle des Todes, auch zugleich die Veranlassung zur Ehe geworden. Uebrigens werde das Menschengeschlecht nicht durch die Ehe, sondern durch den Segen Gottes fortgepflanzt und erhalten, und Gott hätte, wären die Menschen nicht in die Sünde gefallen, dasselbe auch auf eine andere Weise zu mehren vermocht. Daraus zieht er den Schluß, daß die Ehe zwar ihren Ursprung in der Sünde habe, aber an sich nichts Böses sei und nun von Gott in seiner Nachsicht den Menschen, besonders den schwächern und unenthaltsamern, gestattet werde, mehr um der Wollust zu steuern, als um die Fortpflanzung des Menschengeschlechtes zu fördern: übrigens vermindere nicht die Jungfräulichkeit, sondern die Sünde unser Geschlecht (Kap. 14—19). In den folgenden Kapiteln (19—24) werden die Gegner des jungfräulichen Standes mit den kräftigsten Gründen bekämpft. Der ganze übrige Theil der Schrift enthält eine genaue Erklärung des siebenten Kapitels im ersten

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