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Die europäische Norm DIN EN 14135 [19] legt ein Prüfverfahren zur Bestimmung der Fähigkeit einer Bekleidung fest, den darunterliegenden brennbaren Baustoff gegen Entzündung, Verkohlung und andere Schäden während der definierten Normbeanspruchung (ETK) zu schützen.

      Werden die in dieser Norm festgelegten Leistungskriterien eingehalten, wird die Brandschutzbekleidung nach DIN EN 13501-2 als K 60 klassifiziert, wobei der Buchstabe K für Kapselung steht. Die Klassifizierung der Feuerwiderstandsfähigkeit des Bauteils ist gesondert nachzuweisen.

      Der baurechtliche Nachweis für hochfeuerhemmende Bauteile, deren tragende, aussteifende und raumabschließende Teile aus Holz oder Holzwerkstoffen bestehen und die allseitig eine brandschutztechnisch wirksame Bekleidung aus nichtbrennbaren Baustoffen (Brandschutzbekleidung) und Dämmstoffe aus nichtbrennbaren Baustoffen haben, ist durch allgemeine bauaufsichtliche Prüfzeugnisse zu erbringen.

      3.5.1 Verwendung

      Die Wirkungsweise von Dämmschichtbildner beruht auf der Bildung eines wärmedämmenden Schaums, der im Brandfall Fugen, Spalten und andere Öffnungen ausfüllt. Bei Raumtemperatur haben sie ein kleines Volumen. Erst bei Hitzeeinwirkung bei ca. 150 bis 200 °C beginnt das Bindemittel oberflächlich zu erweichen. Die von einem Treibmittel erzeugten Gase blähen die Beschichtung schaumförmig auf. Ein schaumstabilisierender Zusatzstoff sorgt für die thermische Stabilität. Es bildet sich eine dicke, wärmedämmende Schaumschicht. Sie kommen zur Anwendung in Form von Platten, Matten, Streifen, Leisten, Bänder, Gewebe, Folien, Formteile, Profile, Formkörper, Anstrichstoffe, Beschichtungsstoffe, Kitte, Pasten, Spachtelmassen, Mörtel, Granulate, Kissen, Schüttungen.

      Diese Baustoffe können verwendet werden

       – in Bauteilen zum Verschließen von Öffnungen, z. B. Feuerschutzabschlüsse, Abschottungen,

       – auf Bauteilen zum Schutz ihrer Oberflächen, z. B. Abschottungen,

       – zwischen Bauteilen oder Bauteilelementen zum Verschließen der Fugen.

      Bei Fugen und Abschottungen dient die aufgeschäumte Beschichtung dazu, Feuer und Rauch den Durchtritt zu verwehren. Bauteile, in denen der Baustoff verwendet wird, bedürfen zum Nachweis ihrer Feuerwiderstandsklasse eines eigenen baurechtlichen Nachweises. Die in diesen Nachweisen enthaltenen Konstruktionseinzelheiten sind zu beachten.

      Der baurechtliche Nachweis erfolgt durch:

       – allgemeine bauaufsichtliche Zulassung nach den Zulassungsgrundsätzen für Bauprodukte, die als dämmschichtbildende Baustoffe in Bauteilen und Bauarten zur Anwendung kommen [20] oder

       – Europäische Technische Bewertung (ETA) auf Grundlage des Europäischen Bewertungsdokuments EAD 350005-00-1104 „Intumescent products for fire sealing and fire stopping purposes“ [22].

      In Abhängigkeit von erfolgreich bestandenen Prüfungen können dämmschichtbildende Baustoffe für verschiedene Anwendungsbereiche verwendet werden, wie z. B. in der Innen- oder Außenanwendung oder in Bereichen, in denen spezielle Beanspruchungen zu erwarten sind. Hierzu gehören Feuchträume oder vergleichbare Bereiche mit hoher Feuchtebeanspruchung, nicht jedoch ständige, unmittelbare Nässe und/oder Räume, bei denen eine kurzzeitige Einwirkung von Chemikalien gegeben ist sowie Bereiche mit Beanspruchung durch Schlagregen, Frost-Tau-Wechsel, UV-Einstrahlung.

      Bei den Zulassungsprüfungen werden in Abhängigkeit von der Herstellungsform produktspezifische Kennwerte ermittelt für Dicke, Flächengewicht, Dichte, Gehalt an nichtflüchtigen Anteilen, Masseverlust durch Erhitzen, Schaumhöhe und Blähdruck. Diese Kennwerte sind Grundlage der werkseigenen Produktionskontrolle und der Überwachung.

      3.6.1 Verwendung

      Ablationsbeschichtungen enthalten Stoffe, die sich bei Wärmeeinwirkung in einer endothermen Reaktion chemisch verändern, sie verdampfen, sublimieren bzw. schmelzen. Sie expandieren nur sehr gering. Dadurch werden die beschichteten Bauteile gekühlt. Außerdem können aus den Beschichtungen Stoffe freigegeben werden, die eine flammhemmende Wirkung haben. Nach Abschluss der chemischen und physikalischen Prozesse bleibt ein poröses, anorganisches, nichtbrennbares und fallweise zusammengesintertes Gerüst, das zusätzlich thermisch isolierend wirkt.

      Diese Baustoffe finden in Form von Beschichtungsstoffen oder Pasten auf den Oberflächen von Bauteilen oder Gegenständen wie z. B. bei Kabelabschottungen und als Bestandteil von Fugenverschlüssen Verwendung. Sie werden in einer oder mehreren Schichten durch Spritzen oder Streichen aufgebracht. Ablationsbeschichtungen werden überall dort eingesetzt, wo Bauteile der Feuchtigkeit oder speziellen Beanspruchungen wie Chemikalien ausgesetzt sind. Bauteile, in denen der Baustoff verwendet wird, bedürfen zum Nachweis ihrer Feuerwiderstandsklasse eines eigenen baurechtlichen Nachweises. Die in diesen Nachweisen enthaltenen Konstruktionseinzelheiten sind zu beachten.

      Der baurechtliche Nachweis erfolgt durch allgemeine bauaufsichtliche Zulassung nach den Zulassungsgrundsätze für Bauprodukte zur Herstellung von Ablationsbeschichtungen [22].

      In Abhängigkeit von erfolgreich bestandenen Prüfungen können Ablationsbeschichtungen für verschiedene Anwendungsbereiche verwendet werden, wie z. B. in der Innen- oder Außenanwendung oder in Bereichen, in denen spezielle Beanspruchungen zu erwarten sind. Hierzu gehören Feuchträume oder vergleichbare Bereiche mit hoher Feuchtebeanspruchung (nicht jedoch ständige, unmittelbare Nässe) und/oder Räume, bei denen eine kurzzeitige Einwirkung von Chemikalien gegeben ist sowie Bereiche mit Beanspruchung durch Schlagregen, Frost-Tau-Wechsel, UV-Einstrahlung.

      Bei den Zulassungsprüfungen werden produktspezifische Kennwerte ermittelt für Dichte, Gehalt an nichtflüchtigen Anteilen der Baustoffe, Masseverlust durch Erhitzen, Flexibilität und kritischen Sauerstoffindex (LOI). Diese Kennwerte sind Grundlage der werkseigenen Produktionskontrolle und der Überwachung.

      Der Verfasser dankt den folgenden Firmen für ihre freundliche Unterstützung: Daussan SAS, Dupont-Protective Coatings, Promat, Rütgers Organics.

      [1] DIN 4102-4:2016-05 (2016) Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen, Teil 4: Zusammenstellung und Anwendung klassifizierter Baustoffe, Bauteile und Sonderbauteile, Beuth, Berlin.

      [2] ETAG 028 Fire retardant products, Ausgabe 27.06.2013, www.eota.eu.

      [3] Europäisches Bewertungsdokument EAD 350865-001106 für Fire retardant products (Feuerschutzmittelprodukte), unveröffentlicht.

      [4] Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVV TB) jeweils gültige Fassung, www.dibt.de.

      [5] DIN 4102-11:1985-12 (1985) Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen; Rohrummantelungen, Rohrabschottungen, Installationsschächte und -kanäle sowie Abschlüsse ihrer Revisionsöffnungen; Begriffe, Anforderungen und Prüfungen, Beuth, Berlin.

      [6] ETAG Nr. 018 Fire protection products, Part 4: Fire protective boards, slab and mats products and kits, Ausgabe 11.01.2012, www.eota.eu.

      [7] Europäisches Bewertungsdokument EAD 350142-001106 Fire protective board, slab and mat products and kits, veröffentlicht im Amtsblatt der EU 2017/C 435/07.

      [8] DIN 18550-1:2018-1 (2018) Planung, Zubereitung und Ausführung von Außen- und Innenputzen, Teil 1: Ergän-zende Festlegungen

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