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Bauprodukte, die zum Feuerwiderstand von Bauteilen beitragen

      3.1 Plattenförmige Brandschutzbekleidungen

      3.1.1 Verwendung

      Plattenförmige Brandschutzbekleidungen können in der Regel nicht eigenständig den erforderlichen Feuerwiderstand herstellen, sondern in einer Bauart. Sie können eine raumabschließende Funktion haben (Wände, Decken) oder dem Schutz von tragenden Konstruktionsteilen dienen (Träger, Stützen), siehe Bilder 3 bis 5. Tabelle 1 gibt einen Überblick über die typischen Komponenten derartiger Bauarten.

      Die Landesbauordnungen bezeichnen das Zusammenfügen von Bauprodukten zu baulichen Anlagen oder Teilen von baulichen Anlagen als Bauart. Die Anwendbarkeit ergibt sich gemäß Tabelle 2

       – für geregelte Bauarten aus der Übereinstimmung mit den bekannt gemachten technischen Regeln und

       – für nicht geregelte Bauartenallgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis oderEuropäische Technische Bewertung (ETA) nach ETAG 018-4 [6] bzw. EAD 350142-00-1106 [7].

      Bauarten bedürfen einer Bestätigung ihrer Übereinstimmung mit den Technischen Baubestimmungen und den allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnissen für Bauarten durch den Anwender.

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      Tabelle 1. Typische Komponenten von Bauarten mit Brandschutzbekleidungen

Komponente Beispiele
Bekleidungsmaterialien Gipsbauplatten Holzwerkstoffplatten Calciumsilikatplatten Platten aus mineralisch gebundenen Fasern
Unterkonstruktion Dünnwandige Metallbleche Holzprofile
Dämmstoff Mineralwolle Organische Faserdämmstoffe
Anschlussdichtungsstoffe, Befestigungen an Anschlusskonstruktion Dichtungsbänder Spachtelmassen Dübel

      Tabelle 2. Nachweis der Anwendbarkeit

Bauart Nachweis
Geregelte Bauarten: – Holzwolle-Leichtbauplatten– Gipskartonplatten-Wände– Fachwerkwände– Holztafeldecken– Holzbalkendecken/-dächer– Holzbalken/-stützen– Stahlträger/-stützen– Unterdecken (Brandbeanspruchungnur von unten!) Ausführung nach DIN 4102-4
NichtgeregelteBauarten:– Wände– Brandwände– Decken/Dächer– Unterdecken– Stahl-/Holztragwerke Allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis

      3.2.1 Verwendung

      Brandschutzputzbekleidungen werden aus einer Trockenmischung hergestellt, die sich im Wesentlichen aus einem Bindemittel (Zement oder Gips) und Zuschlag zusammensetzt, der Mineralfaser oder Vermiculite (geblähte Glimmer) enthält. Die erzielte Oberfläche ist ohne Nachglätten spritzrau. Gebrauchsfähige Oberflächen und ein optionaler mechanischer Schutz kann durch zusätzliche Hartmantel-Putze oder Blechverkleidungen erreicht werden. Die Stoßfestigkeit der 10 bis 65 mm dicken Schichten ist nur begrenzt. Transport bzw. Beschichtung vor Montage sind daher nicht machbar. Brandschutz-Putzbekleidungen werden in einer oder mehreren Lagen profilfolgend bzw. bei kleinen Profilen auch kastenförmig bis zur erforderlichen Gesamtdicke auf der Baustelle aufgespritzt.

      Für die Wirksamkeit von Brandschutzputzbekleidung ist deren ausreichende Haftung am Untergrund Voraussetzung. Hierfür haben sich zwei Wirkprinzipe bewährt:

       – Brandschutz-Putzbekleidung auf Putzträger aufgetragen, wie z. B. auf Drahtgewebe, Rippen oder Streckmetall und

       – Brandschutz-Putzbekleidung ohne Putzträger auf Haftgrund.

      Bei der Anwendung auf Stahlbauteilen ist es daher erforderlich, dass die Grundbeschichtung alkalifest sein muss, um Verseifungen und spätere Haftverluste zu vermeiden.

      Anwendungsbeispiele sind den Bildern 6 bis 10 zu entnehmen.

      Der baurechtlich erforderliche Nachweis erfolgt durch:

       – die Benennung der Bauart in DIN 4102-4,

       – eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung für Brandschutzputzbekleidungen, die wesentlich von DIN 4102-4 oder hinsichtlich ihrer Zusammensetzung von DIN 18550 [8] abweichen oder

       – eine Europäische Technische Bewertung (ETA)nach ETAG 018-3 [9] bzw.EAD 350142-00-1106 [10].

      Brandschutzputzbekleidungen nach allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung basieren aufden „Zulassungsgrundsätzen für Brandschutz-Putzbekleidungen“ [11]. Es werden folgende Anwendungsbereiche abgedeckt:

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       – Stahlbauteile, Trapezblechdecken und Dächer aus Trapezblechen,

       – Beton, Stahlbeton und Spannbeton,

       – innenliegende Bauteile, die nicht unmittelbar den Witterungseinflüssen ausgesetzt sind,

      Bild 9. Brandschutzputzbekleidungauf Betondecke (Daussan,WoippyFrankreich)

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      Bild 10. Anwendungsbeispiel Tiefgarage, Brandschutzputz-bekleidungauf Stahlkonstruktion (Daussan, WoippyFrankreich)

       – außenliegende Bauteile, die unmittelbar Witterungseinflüssen ausgesetzt sind, z. B. Schlagregen, Spritzwasser, UV-Einstrahlung,

       – Bauteile, die besonderen Beanspruchungen, wie z. B. Tausalzen, ausgesetzt sind.

      Für Stahlbauteile werden die Mindestdicken der Putzdicken in den Zulassungen in Abhängigkeit von der Feuerwiderstandsklasse F nach DIN 4102-2 [12] des beschichteten Bauteils und des Profilbeiwerts angegeben. Für Betonbauteile wird angegeben, wieviel Millimeter Normalbeton durch 1 Millimeter Putz ersetzt werden kann.

      Bei der Verwendung von Brandschutzputzbekleidungen nach Zulassung ist im Einzelnen Folgendes zu beachten. Bei der

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