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Eiserner Wille. Mike Tyson
Читать онлайн.Название Eiserner Wille
Год выпуска 0
isbn 9783854456292
Автор произведения Mike Tyson
Жанр Языкознание
Серия Sport
Издательство Bookwire
Aus dem Englischen übersetzt
von Simone Blass
Impressum
Mike Tyson war der unangefochtene Weltmeister im Schwergewicht und der erste Boxer der Geschichte, der die Schwergewichts-Titel von WBC, WBA und IBF in einer Person vereinte. Tysons anhaltende Popularität bereitete ihm danach den Weg in die Unterhaltungsbranche: Er begeisterte in den Blockbustern Hangover und Hangover 2 und erhielt große Anerkennung für seine One-Man-Bühnenshow: Undisputed Truth (unbestreitbare Wahrheit). Tyson gründete das Modeunternehmen Roots of Fight und die Filmproduktionsfirma Tyrrhanic Productions. 2011 wurde er in die Boxing Hall of Fame aufgenommen. Mike Tyson lebt mit seiner Frau Kiki und ihren gemeinsamen Kindern in Las Vegas.
Larry „Ratso“ Sloman ist durch seine Zusammenarbeit mit Howard Stern bei dessen Büchern Private Parts und Miss Amerika bekannt geworden. Anschließend arbeitet mit weiteren prominenten Unterhaltungsgrößen bei deren Autobiografien, darunter mit Anthony Kiedis, dem Sänger der Red Hot Chili Peppers, und Mike Tyson (Unbesteitbare Wahrheit; Hannibal Verlag). Seine Houdini-Biografie, The Secret Life of Houdini, wird in Kürze verfilmt.
Deutsche Erstausgabe 2017
Titel der Originalausgabe von Blue Rider Press, ein Imprint von Penguin Random House LLC, New York, USA: „Iron Ambition. Lessons I’ve learned from the man who made me a champion“
© 2017 by Tyrannic Literary Company LLC
Coverdesign: www.bw-works.com
Coverabbildung: © Jules Alexander
Layout und Satz: Thomas Auer, www.buchsatz.com
Übersetzung: Simone Blass
Lektorat: Rainer Schöttle, www.schoettle-lektorat.de
Bildnachweis: Alle Fotos © Boxing Hall of Fame
© 2017 by Hannibal
Hannibal Verlag, ein Imprint der KOCH International GmbH, A-6604 Höfen
ISBN 978-3-85445-629-2
Auch als Hardcover erhältlich mit der ISBN 978-3-85445-628-5
Hinweis für den Leser:
Kein Teil dieses Buchs darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, digitale Kopie oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet werden. Alle durch dieses Buch berührten Urheberrechte, sonstigen Schutzrechte und in diesem Buch erwähnten oder in Bezug genommenen Rechte hinsichtlich Eigennamen oder der Bezeichnung von Produkten und handelnden Personen stehen deren jeweiligen Inhabern zu.
Widmung
Zum Gedenken an Cus D'Amato,
der mich dazu inspirierte,
mehr zu sein, als ich jemals
hätte sein können
Inhalt
Ich starre aus dem Fenster meiner Suite im Ritz-Carlton in Battery Park City in New York. Nebenan kümmert sich meine Frau Kiki um unsere beiden Kinder. Milan beschäftigt sich mit einer Bastelarbeit und Rocco tobt wie üblich im Zimmer herum. Ich bin wegen eines Gastauftritts im Barclays Center hierhergekommen, wo Deontay Wilder seinen WBC-Titel im Schwergewicht gegen Artur Szpilka verteidigt. Wilder? Szpilka? Früher hieß es immer, das Schwergewicht sei alles, was beim Boxen zählt. Diese Zeiten sind längst vorbei.
Ich schaue zur Gegend um die Wall Street hinüber und denke an die Zeit zurück, in der ich in Brownsville, Brooklyn, aufwuchs. Jedes Mal, wenn ich meiner Frau von meiner Kindheit erzähle, denkt sie, ich streichele nur mein Ego. Ich sage: „Baby, ich kann’s einfach nicht glauben, was für’n Scheiß ich früher erlebt hab.“ Meine Frau hat keine Ahnung davon, wie verdammt arm ich war. Dann mache ich die Straßen aus, in denen ich als Neunjähriger die Leute gegen die Hauswand stieß und ihnen ihre Halsketten klaute.
Wenn ich den Kopf ein wenig vorstrecke, kann ich den oberen Stadtteil in Richtung 42. Straße sehen. Das war unser Spielplatz. Ich hing in den Arkaden herum oder schaute im Bond’s International Casino vorbei und beklaute die Konzertbesucher. In der 42. Straße ging es jeden Abend zu wie am Wochenende. Aber die Zeiten am Times Square haben sich geändert. Jetzt laufen Disney-Figuren herum, die sich mit Touristen fotografieren lassen, und der Naked Cowboy spielt Gitarre. Jeder zieht seine Kamera raus und macht Selfies mit irgendwelchen Fremden. Stell dir das mit den Leuten vor, mit denen ich am Times Square herumhing: „Hey Mann, können wir ein Selfie mit dir machen?“ – Ein Selfie, Nigga? In den Siebzigern Fotos von Fremden zu machen, ging gar nicht. Da sagtest du nicht mal „Hallo“ zu Leuten, die du nicht kanntest. Der Wichser hätte dich ins Koma geprügelt und auf der Straße liegen lassen.
Damals befand ich mich in einem Teufelskreis. Ich klaute Geld und kaufte mir schöne Dinge davon, und dann kamen die älteren Kids und nahmen mir meine Sneakers, meine Jacke und meinen Schmuck ab. Wie konntest du dich gegen diese großen Monster wehren? Jeder hatte Angst. Aber irgendwie habe ich es geschafft, in solchen Situationen nicht draufzugehen. „Das ist Mike, Mann“, sagte dann einer meiner älteren hippen Freunde, und die bösen Jungs ließen mich gehen.