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      Ein Karriere-Coach hat sich auf die Arbeit mit Menschen spezialisiert, die eine Stelle finden, sich beruflich verändern oder nach einer Pause wieder ins Berufsleben zurückkehren wollen. Dieser Bereich wird immer wichtiger. In der westlichen Welt gibt es aus zweierlei Gründen mehr Menschen als Arbeitsplätze: Erstens drängen immer mehr qualifizierte Kräfte auf den Arbeitsmarkt. Und zweitens fielen zahlreiche Jobs einer sich ständig verbessernden Technologie zum Opfer. Heute erledigt ein Computer die Arbeit, die früher von sechs Angestellten verrichtet wurde. Viele Menschen gehen in den Vorruhestand und leben länger, deshalb gibt es Tausende von Menschen, die zwar gern arbeiten würden, aber oft nicht können. In Großbritannien änderte sich vom Jahr 2003 an die Struktur der Altersbezüge. Das führt dazu, dass viele Menschen bis zu ihrem 70. Lebensjahr arbeiten werden. Spitzenpositionen sind dann länger besetzt und das wird sich nach unten fortsetzen. Für Menschen über 50 ist es bereits heute fast unmöglich, in ein neues Angestelltenverhältnis einzutreten.

      Karriere-Coachs arbeiten häufig mit Personalberatungsfirmen zusammen. Doch spielt die Karriereplanung auch in das Business- und das Persönlichkeits-Coaching mit hinein; auch dieser Bereich ist also nicht isoliert.

      Sport-Coaching

      Hier liegen die Anfänge des Coaching. Es wird traditionell mit Sport in Verbindung gebracht und alle ernst zu nehmenden Athleten haben heute einen Coach, meist einen ehemaligen Sportler, der zu seiner Zeit erfolgreich war, wenn auch nicht notwendigerweise an der Spitze stand. Warum aber haben nur Topathleten einen Coach? Vielleicht stehen sie an der Spitze, weil sie einen Coach haben. Warum sollte sich nicht jeder Sportler coachen lassen, dem es ernst ist mit seiner Disziplin?

      Faszinierend sind alle Arten von Coaching und alle arbeiten nach dem gleichen Muster, nämlich: Ziele und Werte formulieren und Fertigkeiten für die Zukunft entwickeln. In jedem Bereich werden Coachs ihre Klienten über ihre empfundenen Grenzen hinausführen. Ein Coach will in erster Linie die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten, nicht jedoch die Vergangenheit „reparieren“ oder verstehen. Meist arbeiten Coach und Klient in Einzelsitzungen statt in Gruppen; allerdings ist auch Team-Coaching sehr wirkungsvoll. Der Coach ist nicht der Fachmann, er kennt das Metier des Klienten nicht genau; er stellt Fragen, statt Antworten zu geben. All diese Unterschiede zusammengenommen ergeben einen ganz charakteristischen und einzigartigen Ansatz. Die Unterschiede zwischen Coaching und anderen Herangehensweisen (wie Trainings und Mentorentätigkeit) haben wir am Schluss des Buches in den „Ressourcen zu Kapitel 2“ zusammengefasst.

      Das innere Spiel

      Coaching wird zwar seit einigen Jahren in allen Lebensbereichen eingesetzt, doch seine Wurzeln im Sport sind immer noch erkennbar: Es legt den Schwerpunkt auf Aktivität, Ausführung, Spitzenleistung, auf Gewinnen und messbare Ergebnisse.

      1974 erschien Timothy Gallweys außerordentlich einflussreiches Buch The Inner Game of Tennis (dt.: Tennis und Psyche, München 1990).Wenn man Coaching auf ein einziges Buch zurückführen kann, dann auf dieses. Gallwey war Tennislehrer, übertrug seine Ideen des Sport-Coaching aber auf viele andere Bereiche, sodass sie geradezu universell einsetzbar sind. Er konzentrierte sich auf das innere Spiel (inner game), den Kampf jedes Sportlers gegen die Grenzen seines Denkens.

      Jeder Sportler hat in einem Wettkampf zwei Gegner, einen äußeren auf der Bahn, auf dem Platz oder im Ring – und einen inneren: die eigenen Grenzen. Zuerst muss man das innere Spiel gewinnen, erst dann gewinnt man das äußere. Häufig ist der innere Gegner der unangenehmere. Gallwey identifizierte den inneren Gegner als den Teil von uns, der pausenlos denkt, alles analysiert und sich abmüht. Das Bemühen kommt dem Tun in die Quere. Er richtete sein Augenmerk auf die Bewusstheit, das Wissen um das, was man wirklicht tut (nicht um das, was man tun sollte), und dadurch änderte sich das Tun. Diese Prinzipien gelten für jede Art von Coaching.

      Coaching beantwortet die grundlegende Frage:„Wie kann ich besser sein?“ Mit eben dieser Frage begann NLP. In jedem Lebensbereich gibt es außergewöhnliche Menschen. Worin unterscheiden sich die Außergewöhnlichen vom Durchschnitt? NLP suchte eine Antwort auf diese Frage, indem es die Hervorragenden modellierte. So wollte NLP feststellen, wie diese Menschen es anstellten, so gut zu sein. Wie dachten sie? Wie setzten sie ihren Körper ein? Was waren ihre Ziele und Werte? Was glaubten sie über sich selbst und andere? Wie setzten sie Sprache ein? Aus diesen Einzelaspekten schuf NLP funktionierende Modelle. Mit anderen Worten:Wenn Sie genauso handeln wie Ihr Modell, dann werden Sie auch die gleichen Ergebnisse erzielen, nämlich hervorragende.

      Die drei Stützen des Coaching

      Überzeugungen, Werte und Ziele sind die drei Säulen des Coaching. Sie gleichen den drei Beinen eines Hockers.

      1.Coaching konzentriert sich auf das, was Sie wollen, auf Ihr Ziel und darauf, wie Sie es erreichen.

      2.Coaching ermuntert Sie, Ihre Werte genau zu kennen und sie zu leben, indem Sie Ihre Ziele erreichen.

      3.Coaching hinterfragt einschränkende Glaubenssätze und verstärkt positive, indem es Aufgaben stellt, die Ihnen Feedback geben.

      Fertigkeiten entwickeln

      Mit Coaching entwickeln Sie Fertigkeiten, genauso wie mit NLP. Es nutzt vier wesentliche Vorannahmen des NLP:

      ●Jeder hat die Ressourcen, die er braucht, oder er kann sie sich verschaffen. Ein Coach betrachtet Klienten immer als ressourcenreich. Denn die Klienten haben die Antworten, nicht der Coach. Er weist die Klienten auf ihre Situation hin, arbeitet mit ihnen an ihren Zielen und Werten, zeigt Wahlmöglichkeiten auf, zieht mit ihnen gegen hinderliche Gewohnheiten zu Felde und unterstützt sie in ihren Veränderungen.

      ●Menschen treffen die ihnen bestmögliche Wahl. Wir alle geben immer unser jeweils Bestes. Mit mehr Wissen und mehr Wahlmöglichkeiten führt uns unser Bestes in Richtung unserer Ziele. Wir sind oft wie ein Läufer, der zwar schnell und angestrengt läuft, aber auf der falschen Bahn. Wir laufen ganz wunderbar, nur leider in die falsche Richtung.

      ●Jedes Verhalten eines Menschen verfolgt eine positive Absicht. Wir lassen uns alle von unseren Werten und Zielen leiten, von unseren Wünschen und den Gründen dafür. Dadurch verändern wir uns.

      ●Wenn Sie etwas verstehen wollen, so handeln Sie! Diese letzte Vorannahme ist gewissermaßen die wichtigste, denn ohne sie sind die übrigen nur nette Ideen. Viele Menschen wissen genau, warum sie feststecken, aber ohne zu handeln werden sie sich nicht verändern. Coaching, das nicht zu neuem Verhalten führt, ist wertlos.

      Im Gegensatz zum NLP geht es beim Coaching nicht darum, Techniken anzuwenden. Coaching ist eher eine Haltung, eine Beziehung, die auf diesen Ideen beruht. Coaching zielt auf langfristige Spitzenleistungen ab und auf die Fähigkeit der Klientinnen, sich allein weiterzuentwickeln und immer wieder neue Verhaltensweisen an den Tag zu legen. Wie jede gute Lehrerin muss auch eine Coachin immer daran arbeiten, sich selbst überflüssig zu machen.

      Zusammenfassung

      Coachs spezialisieren sich vor allem auf fünf Bereiche:

      ●Business-Coaching

      ●Führungskräfte-Coaching

      ●Karriere-Coaching

      ●Persönlichkeits-Coaching

      ●Sport-Coaching

      Seine Wurzeln hat Coaching im Sport, mittlerweile wird es in jedem Lebensbereich eingesetzt.

      Coaching beantwortet die grundlegende Frage: „Wie kann ich besser sein?“

      Die drei Säulen des Coaching sind:

      1.Ziele: Man konzentriert sich auf das gewünschte Ergebnis und den Weg dahin.

      2.Werte: Man weiß, was einem wichtig ist, und man lebt seine Werte, indem man

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